Probleme beim Trailen / Anfänger

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Probleme beim Trailen / Anfänger

Beitragvon lummerland » 20. Oktober 2011 08:11

Da mein Riesenbeitrag leider aus Schusseligkeit meinerseits, verschwunden ist, fang ich noch mal an.. in Kurzform!


Ben ist ein 3,5 jähriger Hovawartrüde , der bis vor einigen Monaten intensiv gefährtet hat. Gut und mit viel Spaß. Nun haben wir es mit dem Mantrailing versucht. Der Aufbau ist so wie in einigen Besipielen von Euch beschrieben.
VP zeigt ihm die "Beute" und versteckt sich außer Sicht. Manchmal sucht er richtig gut, in der Regel aber interessiert ihn alles Mögliche (Pieseln, zertetenen Pomme), aber nicht die VP.

Beim "normalen" Fährten, hat er so intensiv gesucht, das ihn selbst fortlaufende Hasen nicht aus der Spur gebracht haben.

Wie können wir beim Trailen seine Motivation steigern? Bin für jeden Tipp dankbar.

Etliche Beiträge habe ich hier auch schon gelesen. Könnt Ihr mir den Begriff Intensity erklären. :oops: Ich habe nicht genaues darüber gefunden. Oder bedeutet das schlichtweg "Motivation"? Egal in welcher Art und Weise?

Ich hoffe mein Beitrag klingt jetzt nicht zu zerhackt, aber ich schreibe aus dem Büro und so langsam muss ich was anderes tun... ;)

Liebe Grüße
Helga
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Re: Probleme beim Trailen / Anfänger

Beitragvon Blitzi » 20. Oktober 2011 12:13

Hallo Helga,

hast Du jemanden mit Trailerfahrung dabei, der Euch sozusagen über die Schulter schaut?

Neugierige Grüße

Iris
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Re: Probleme beim Trailen / Anfänger

Beitragvon lummerland » 20. Oktober 2011 12:41

Ja, wir haben einen Trainer, der bei Sabine Ditterich die Ausbildung gemacht hat. Er macht das auch sehr gut, aber so einen "Härtefall" hatte er auch noch nicht. ;)
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Re: Probleme beim Trailen / Anfänger

Beitragvon Holmes » 20. Oktober 2011 19:35

Der von dir erwähnte Intensity kommt aus der Ausbildungssystematik The Kochers Method und hat verschiedene Namen. Die einen sagen Firetrails, wieder andere Puppytrail.

Er hat einen schlichten und einfachen Hintergrund. Er dient dazu, von den angefügten Ablenkungen abzulenken. Der Hund soll auf den Trail fokussiert werden. Wir nutzen ihn in The Kochers Method in vielen Variationen um dem Hund immer wieder dieses Spiel der Trailsuche als das beste Spiel der Welt zu verkaufen. Er ist die Grundlage aller Ausbildung im Bereich The Kocher Method. Sehr schnell versteht der Hund auch Ablenkungen zu ignorieren, was ein wichtiger Punkt ist. Diese Grundlage umfasst ein ganzes Übungsrepertoire von den unterschiedlichsten Variationen. Zum einen den Intensity, den Scentartikel-Intensity, den Delayed Start Intensity, den Flip. Zum letzteren ist zu sagen, dass hier erst der HF verschwindet und später erst der Runner. Alle haben ein Ziel: den Hund von seinen Ablenkungen wegzubringen und ihn auf den Trail zu fokussieren. Da wir diese Form der Ausbildung schon einige Jahre im Einsatzbereich nutzen, gibt es auch einiges an Ergebnissen und viele Erfahrungen mit dieser Ausbildungssystematik. Und noch einige Dinge an Motivationssteigerung drumherum.

In der Kombination erlangt man sehr schnell einen Hund, der sich dicht an dem Spurverlauf hält, deutlich aufzeigt, wenn er die Spur verloren hat, nicht nach dem Scent sucht. Der HF bekommt in der gesamten Ausbildung über diese Variationen sehr viel über seinen Hund und dessen Verhalten erklärt.

In Deutschland wird es sehr kritisch gesehen, da viele der Meinung sind, der Hund kann sich nicht auf das konzentrieren hier das Ausarbeiten eines Trails. In den meisten Anmerkungen kommt der Einwand, dass man nicht 5 Kilometer hinter dem Hund her rennen kann. Ich für meinen Teil habe nun einige Hunde in dieser Form aufgebaut und für mich festgestellt, dass gerade die von Dir angefügten Ablenkungen durch eine schnelle motivierte Arbeit ausgeblendet werden. Perfekt für die Ausbildung um dem Hund seinen Job zu erklären. Auch geht es mit dem Lesen der Körpersprache des Hundes um einiges einfacher. Es macht unheimlich Spass die natürlichen Verhaltensweisen des Hundes auf einer Spur zu erfahren und zu nutzen. Selbst zu Beginn beim Umlegen des Geschirrs und der Gabe des Geruchsartikel kommen sehr viele Informationen durch den Hund zum HF. Motivation ist nicht gleich Motivation. Man muss verstehen mit den richtigen Mitteln zu arbeiten, damit der Hund an dem Spiel Spass hat.

Wir nutzen ihn in jedem Training. Es unterscheidet sich in ein DogTraining und ein TeamTraining. In einem schon übersetzten Buch werden die einzelnen Komponenten wie in einer Bedienungsanleitung erklärt. Zur Zeit sind wir bei der Korrekturlesung und versuchen schnellstmöglich fertig zu werden.
Grüße

Holmes

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Re: Probleme beim Trailen / Anfänger

Beitragvon suchundfind » 20. Oktober 2011 19:45

Alles steht und fällt mit der Qualität deines Ausbilders.

Und Motivation ist alles. Wenn mein Hund nicht 100% motiviert ist, vergnügt er sich auch an Pipistellen.

Auch ein zu schneller- weil es hervorragend klappt- Aufbau, kann schnell ins negative kippen. So ist es mir ergangen.

Ich wünsche gutes Gelingen.
Mario & mein Jagdteufel Coonhound- Mix Paulchen
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Re: Probleme beim Trailen / Anfänger

Beitragvon lummerland » 20. Oktober 2011 20:20

Vielen Dank für Eure Antworten. Das erscheint mir sehr logisch....
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Re: Probleme beim Trailen / Anfänger

Beitragvon Holmes » 21. Oktober 2011 10:24

„Es ist nicht schwierig. Es ist nicht hart. Verwendet den Intensity, um Mantrailing zum größten Spass zu machen, die der Hund tun kann.“ K. Kocher

Definition - der Intensity(Motivationsübung) ist eine kurze, fokussierte Übung, die das Interesse des Hundes kontrolliert auf eine vorgegebene Spur bringen und einen hohen Spassfaktor vermittelt.

Der Intensity unterliegt Regeln, die aufgeschlüsselt folgendes besagen.

kurz: 2-10min. für jede Übung
fokussierte Übung: erlaubt es dem HF den Spurverlauf zu isolieren und kritische Verhaltensweisen zu korrigieren
konzipieren: mit Zweck und gewünschten Ergebnis, das gemessen werden kann. Deshalb muss jede Übung seitens Instruktor/ HF geplant werden
unterrichten: neue Varianten und Komponenten dem Hund vermitteln
üben: da Hunde durch Wiederholung lernen, ist es zu wichtig Übungen unter kontrollierten Bedingungen zu wiederholt, um ein Verhalten fest zu etablieren.
natürliche Verhaltensweisen des Hundes: aufgrund der Übungen werden nur bestimmte natürliche Verhaltensweisen des Hundes herausgearbeitet, die für die Sucharbeit benötigt werden
Übungsgelände: wichtig ist auf großen Flächen zu trainieren, um das Verhalten des Hundes bei der Ausarbeitung eines Spurverlaufs kontrollieren zu können.
unmittelbares Feedback: Lob, wenn das Verhalten korrekt war. eine Korrektur (Line-Check und Unmutslaut ) wenn es falsch war. Unmittelbares Feed-back ist der kritischte Teil für Lernen- und Verhaltenänderungen.
mit hohem Spassfaktor für den Hund: es ist ein Spiel und es muss dem Hund Spass bereiten, dann will er dieses Spiel immer spielen. Dann macht er seinen Job auch gut.

Mal als kleiner Nachtrag zu dem Punkt Intensity/ Motivationsübung


Ich hab es in einem anderen Fred schon mal gepostet. In den meisten Fällen fehlt mir das Spielen in den "Ausbildungswegen". Mit den Worten, der ist schon motiviert, geht es auf einen Trail ohne Anreiz, und von hinten erfolgen dann die Anweisungen, da biste aber verkehrt und 10 m drüber, falsche Richtung. Da werden Personen durch den Backup raus gebracht und der Hund an den Geruchsartikel gebracht. Der stürzt los und es besteht wenig Kontrolle über sein tun. Er verfolgt Spuren, nur sein Job lautet anders. Das er nach den ersten Fehltritten auf den falschen Spuren landet und sich dafür bewusst wie auch unbewusst den Ärger seines HF zuzieht, dadurch unkontrolliert korrigiert wird, macht einen Ausbildungsweg nicht besser. Das mit dem Hund arbeiten ist gewünscht und bedarf einiger klarer Fakten. Was so alles an Interpretationen hinsichtlich der natürlichen Körpersprache des Hundes unterwegs ist, ist schlicht und einfach nicht korrekt. Das wichtigste am Hund ist der Kopf. Daran erkennt man, was er macht und wofür er sich interessiert. Die Rutenhaltung und das schmeißen der Beine bleibt davon vollkommen unberührt und wenn man nur auf diese Dinge achtet, verpasst man eindeutig wichtig Hinweise für einen Trailverlauf.

Dem Hund gegenüber finde ich es sehr ungerecht. In den meisten Fällen läuft er an langer Leine voraus, kontrolliert an prägnanten Stellen nach seinen Interessen und wird häufig durch die Körpersprache des HF gelenkt. Da spricht man von konzentriert sein, gibt dem Hund unklare Regeln vor, beim nächsten Mal sind es wieder andere Regeln und schlussendlich bedenkt man in keinster Weise, dass man ihm die Arbeit/ das Spiel gänzlich verleitet. Leider korrigieren viele, wenn überhaupt an den völlig falschen Stellen und da wo sie korrigieren werden Problemstellungen nicht bearbeitet. Diese werden gefestigt und über lange Zeit schlummern sie im verborgenen, weil man ja über die gestellten Aufgaben kommt und der Hund findet.

Wichtige Elemente fehlen gänzlich und mit dem Intensity bekommt man nur mal einen Einstieg. Wenn ein Hund den nicht schafft, kann er in einem Teamtraining seinem HF keine wichtigen Informationen geben.
Grüße

Holmes

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