Hallo Renate, Hallo Michael,
zunächst einmal finde ich es toll was ihr schon für Experimente bezüglich GA gemacht habt, echt Klasse.
Ich denke auch, dass die Hunde je nach Qualität und anhaftendem Geruch die Dauer der Geruchsaufnahme zu einem Großteil auch selber steuern können und dies sehr oft auch tun.
Ein verbrannter GA hat natürlich auch einen intensiven Eigengeruch und da ist es nur logisch, das die Hunde da etwas länger brauchen, um den zu suchenden Individualgeruch herauszufiltern. Nichts desto trotz ist der GA nun mal der Schlüssel zur Trail und seine Qualität, sowie auch die Sorgfältigkeit der Geruchsaufnahme von Seiten des Hundes, sichern den Erfolg der Suche. Oli hat ja bereits erwähnt, dass wir großes Augenmerk auf das Anriechen beim Start legen. Ich bin nicht der Meinung, dass die Hunde beim Anriechen "wissen", ob oder dass ihr Geruchsbild komplett ist. Sie strengen sich sicherlich mehr an, wenn wie bereits oben gesagt, der GA viel Eigengeruch hat. Sicherlich nimmt der Hund Geruch auf, wenn er sozusagen nur über die Tüte huscht, aber hat er dann auch geatmet? Ein größerer Hund macht ja nur ca. 20-30 Atemzüge in der Minute

Sobald man den GA herausholt und dem Hund anbietet verteilt sich natürlich schon der zu suchende Geruch in der Umgebung, aber die Frage ist, ob das genug ist. Die Bedeutung des "kompletten" Geruchsbildes nimmt deutlich zu, wenn das Verfolgen der Trail für den Hund mit Schwierigkeiten verbunden ist, weil die Spur beispielsweise aus witterungstechnischen Gründen undeutlicher oder bruchstückhafter geworden ist. Da man ja beim Trailen die Rahmenbedingungen nicht steuern kann, gehen wir da einfach auf Nummer sicher, insbesondere wegen der Verantwortung, die man in der Rettungshundearbeit hat. Doch ganz wichtig ist bei uns: Wir
bitten die Hunde den GA etwas ausgiebiger oder auch noch ein weiteres mal zu beriechen, wir zwingen

sie nicht. Alles in allem gibt es auch bei dieser Thematik verschiedene Ansichten und das ist auch okay. Ich reflektiere auch nur meine Erfahrungen und Kenntnisse bzw. Erkenntnisse und lasse diese, sofern sie mir Erfolg versprechend zu sein scheinen, in die Ausbildung der Hunde die wir trainieren, einfließen.
LG
Steffi