Welpen

Dies ist die richtige Stelle für alle Fragen und Probleme rund um das Mantrailing.

Welpen

Beitragvon Sourie » 18. Oktober 2011 20:44

Hallo liebe Trailer,

ich habe mal eine Frage, zu der ich bisher keine Antwort gefunden habe :?: .
Ich hatte mit unserer Hündin mit Fährte angefangen. Viel später habe ich dann mit ihr getrailt, das hat sehr gut geklappt. Leider ist unsere Hündin verstorben.
Jetzt wollen wir uns einen Welpen holen, mit dem ich dann gerne Trailen und evtl. Fährte arbeiten möchte. Meine Frage hierzu wäre: Verträgt sich Fährte und Trailen miteinander und kann man es parallel betreiben?
Für Antworten wäre ich dankbar.

LG Norbert
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Re: Welpen

Beitragvon Blitzi » 19. Oktober 2011 10:32

Hallo Norbert,

da gehen die Meinungen auseinander.
Meiner Meinung nach können Hunde beides wenn der Mensch sehr sauber arbeitet. Der Hund muss halt wissen, wann was ist...
Ich könnte mir vorstellen, dass es einfacher ist, über die Fährte zum Trailen zu kommen, als umgekehrt.

Grundsätzlich würde ich mich fragen, ob man unbedingt beides machen muss.
Für mein Gefühl schießen viele engagierte Hundehalter über's Ziel hinaus und machen eher mehr, als für ihren Hund gut ist.

Wenn Du mit einem Welpen trailst (ihm die Führung überlässt) und das auch über die Pubertät weiter regelmäßig trainierst, handelst Du Dir unter Umständen Erziehungsprobleme ein. Leinenführigkeit zum Beispiel mit einem Hund zu trainieren, der gelernt hat, dass zu einem der Highlights in seinem Leben das Ziehen gehört, kann sehr anstrengend sein.

Letztlich kommt es darauf an, was für einen Hund Du hast und wo Du mit ihm hin willst.

Wäre schön, wenn Du schreibst, welche Erfahrungen Du damit machst!!!

Gruß

Iris
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Re: Welpen

Beitragvon Havers » 19. Oktober 2011 10:51

Hallo Norbert,

trailen un fährten sind zwei paar verschiedene Schuhe und auch ich kann dir nur den Rat geben, dich auf eins zu konzentrieren und das dann richtig zu machen. Die Problem mit dem Leinenhandling sehe ich nicht. Die Hunde können sehr gut unterschieden, wann sie im Job sind und eigentständiges Arbeiten mit Leinenzug gefragt ist und wann sie "nur" spazierengehen.

Viele Grüße
Diana
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Re: Welpen

Beitragvon Seestern » 19. Oktober 2011 13:22

Blitzi hat geschrieben:Wenn Du mit einem Welpen trailst (ihm die Führung überlässt) und das auch über die Pubertät weiter regelmäßig trainierst, handelst Du Dir unter Umständen Erziehungsprobleme ein. Leinenführigkeit zum Beispiel mit einem Hund zu trainieren, der gelernt hat, dass zu einem der Highlights in seinem Leben das Ziehen gehört, kann sehr anstrengend sein.

Naja, da widersprichst Du Dir aber selbst. Wenn der Mensch sauber arbeitet, kann der Welpe / Teenie auch sicherlich Trailen und "Alltag" auseinanderhalten...
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Re: Welpen

Beitragvon Holmes » 19. Oktober 2011 19:24

Fährten und Trailen unterscheiden sich. Beim Fährten wird in einem langsamen Tempo ein Spurgemisch gesucht. Beim Trailen geht es um den Individualgeruch eines bestimmten Menschen, den der Hund mit seinen natürlichen Verhaltensweisen nachsucht.

Gerade beim Trailen ist es sehr dynamisch und die Art und Weise der Ausarbeitung der Spuren unterscheidet sich. Da wo wir mit Spannung auf der Leine arbeiten, ist es beim Fährten nicht gewünscht. Die Ausarbeitung eines Winkels im Fährtenbereich funktioniert im Trailen nicht. Da wo der Hund den Scent bekommt, arbeitet er oder er zeigt es durch ein NSI an, dass er den Scent verloren hat.

Es mag so sein, dass ein Hund mehrere Ausbildungen funktionell für den HF aufzeigen kann. Das hat andere Hintergründe, als das sauber gearbeitet werden muss. Unsere Verhaltensweisen beeinflussen in einem sehr starken Maß das Verhalten der Hunde. Da wären viele Punkte zu benennen, mal davon abgesehen, dass beide Ausbildungen nicht für jeden Hundetyp und -rasse geeignet sind. Selbst ist uns das in den meisten Fällen nicht bewusst, drum funktionieren diese Ausbildungsmischungen im privaten Rahmen in den meisten Fällen hervorragend.

Ich für meinen Teil würde dem Hund nur eine Ausbildung zu kommen lassen und diese mit allen Konsequenzen durchführen. Gerade das ständige Wechseln von Ausbildungsvarianten, hier ein wenig davon und dann die Woche über noch einen festen Stundenplan mit diversen Beschäftigungsmaßnahmen, führt zu einem erhöhten Stresslevel, den man nicht unbedingt haben muss.

Gerade beim Trailen ist man auf andere im besonderen Maße angewiesen. Was im Bereich der Fährtenarbeit ganz anders zu regeln ist. Da kann man auch ohne jegliche Hilfe über eine lange Zeit auskommen, wenn man weiß, was man wie ausbilden will.

Erziehungsprobleme gibt es in jedem Bereich. Völlig unabhängig davon kommt es vielmehr auf das Verständnis des HF gegenüber seinem Hund an. Wichtig auch klare Regeln zu schaffen, das verhindert zwar nicht alle Erziehungs- und Verhaltensprobleme, hilft aber im Alltag ungemein.

Leinenführigkeit zum Beispiel mit einem Hund zu trainieren, der gelernt hat, dass zu einem der Highlights in seinem Leben das Ziehen gehört, kann sehr anstrengend sein.


Meiner hat das Ziehen von klein auf gelernt. Leinenführigkeit, wie ich es über viele Jahre praktiziert habe, kennt er in keinster Weise. Er weiß, wann gearbeitet wird und wann wir nur mal eine Runde um den Block drehen.
Grüße

Holmes

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Re: Welpen

Beitragvon Blitzi » 19. Oktober 2011 22:47

Seestern hat geschrieben:
Blitzi hat geschrieben:Wenn Du mit einem Welpen trailst (ihm die Führung überlässt) und das auch über die Pubertät weiter regelmäßig trainierst, handelst Du Dir unter Umständen Erziehungsprobleme ein. Leinenführigkeit zum Beispiel mit einem Hund zu trainieren, der gelernt hat, dass zu einem der Highlights in seinem Leben das Ziehen gehört, kann sehr anstrengend sein.

Naja, da widersprichst Du Dir aber selbst. Wenn der Mensch sauber arbeitet, kann der Welpe / Teenie auch sicherlich Trailen und "Alltag" auseinanderhalten...


Na klar!
Und wie viele Menschen kennst Du, die wirklich sauber arbeiten? :lol:
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Re: Welpen

Beitragvon Holmes » 20. Oktober 2011 05:17

Und wie viele Menschen kennst Du, die wirklich sauber arbeiten?


Ist halt die Frage, was man darunter versteht. Duale Ausbildungen haben noch in keinem Bereich einen großen Nutzen gehabt und es gab nur ein entweder oder. Und im privaten Bereich gibt es kein sauber arbeiten, da die Alltagsbefindlichkeiten in jedem Punkt durch den einzelnen HF festgelegt werden. Was dem einen passt, ist für den anderen ein NoGo. Da es beim Trailen schon die Vermischung Einsatz und Beschäftigung gibt, kann es nur zu Schwierigkeiten kommen. Die Eckpunkte werden in jedem Fall unterschiedlich definiert und leider gibt es nur wenige, die Verständnis für ihren Hund haben.
Grüße

Holmes

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Re: Welpen

Beitragvon Seestern » 21. Oktober 2011 21:11

Blitzi hat geschrieben:Na klar!
Und wie viele Menschen kennst Du, die wirklich sauber arbeiten? :lol:
Das geht bestimmt nicht immer, aber gerade zwischen "Alltag" (=Leinenführigkeit) und "Arbeit" (=Trailen) kann man doch prima trennen. Vielleicht seh ich das aber auch zu optimistisch...
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Re: Welpen

Beitragvon Sourie » 22. Oktober 2011 11:12

Vielen Dank für die Antworten, leider habe ich erst jetzt Zeit mich wieder zu melden.
Wenn ich ehrlich bin, weiß ich jetzt immer noch nicht :) was ich machen soll. Ich denke wir werden erst einmal sehen wie der "Kleine" sich gibt wenn er zu uns kommt und ob er überhaupt Spaß an der Sucharbeit hat. Ich werde Euch aber auf jedem Fall auf dem Laufenden halten.

LG Norbert
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Re: Welpen

Beitragvon Blitzi » 23. Oktober 2011 23:59

Sourie hat geschrieben:Ich werde Euch aber auf jedem Fall auf dem Laufenden halten.


GERNE! :D
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Re: Welpen

Beitragvon hooks » 1. November 2011 19:46

Hallo Norbert,

meine ganz persönliche Meinung: Wenn du ernsthaft Trailen willst, wenn du möchtest, dass dir irgendwann mal das Leben eines vermissten Menschen anvertraut wird würde ich NUR und AUSSCHLIEßLICH Trailen. Wenn du es aus Spaß für dich und den Hund machst kannst du sicher beides machen und mit beidem Spaß haben.

LG Anne
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Re: Welpen

Beitragvon Kerstin mit Spike » 2. November 2011 10:40

Hallo,

genau das ist der Knackpunkt. Wenn man wirklich ernsthaft in Einsätze gehen will, braucht man ganz klare Aussagen des Hundes und man muss sie auch ganz klar deuten können. Viel zu viel hängt dann davon ab.

Im Hobbybereich kann man sich im Zweifelsfalle immer behelfen, sei es durch den Backup, einen 2. Versuch etc.. Aber auch da sollte man das Auge auf den Hund gerichtet haben und behutsam vorgehen. Zeigt der Hund beim Trailen Beschwichtigungssignale, die vielfältiger Natur sein können (auch Pinkeln, Grasfressen, Zungenlecken, "Einfrieren" ...), stimmt etwas nicht mit dem Training und man muss es ändern.

Viele Grüße
Kerstin
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Re: Welpen

Beitragvon Holmes » 2. November 2011 20:06

Tja, das sieht man auch recht unterschiedlich. Häufig kann man feststellen, dass nur wenige Kenntnisse über natürliche Verhaltensweisen des Hundes haben. Auf jedem Seminar, von jedem Instruktor wird was anderes erzählt und mitgenommen. Interpretationen von Verhaltensweisen und Arbeitsweisen, obwohl das eigentliche Spiel simpel und einfach sein sollte.

Ein Hund in den verschiedensten Sparten geführt, kann keine guten Leistungen im Trailen bringen. Genauso wenig wie ein Hund, der mit Handicaps versehen ist. Aggressionen, Angst, starke Eigeninteressen, starkes Jagdverhalten, schlechte Sozialisierung, etc.

Das Trainingsgerüst muss einfach gehalten sein und dem Hund die Möglichkeit geben, dass er über den Weg der Selbstbelohnung schnell ans Ziel kommt. Auch sind Körpersprache des HF und sein Handling ein wichtiger Faktor. Je mehr Verständnis der HF für das was der Hund zeigt hat, umso besser arbeiten sie später als Team zusammen. Und was man nicht im Training macht, dass kommt erst gar nicht in den Einsatz.

Das gleiche gilt für denjenigen, der es vermittelt. Gerade für den Bereich Einsatz ist eine gewisse Erfahrung notwendig, um auch klar und deutlich auf Fehler hinweisen zu können. Es geht in den meisten Fällen nicht schnell von A nach B. Es ist zum einen eine intuitive Arbeit und ein Handwerk, was nicht mal eben einem in den Schoß fällt. Auch funktioniert es in den meisten Fällen nicht mit dem ersten Hund.

Therapieren kann man einen gehandicapten Hund gut, dafür muss es auch die nötige Erfahrung im Bereich der Ausbildung geben. Was in den meisten Fällen vergessen wird. Gerade die Beschwichtigungssignale und das Verhalten des Hundes beim Trailen werden in keinster Form gewürdigt. Ob er dabei Spass hat, bezweifle ich. Alles ist für den Hund ein Spiel. Recht viele Trainingsstrukturen weisen dies leider nicht auf.

Für den Funbereich ist es wesentlich einfacher.
Grüße

Holmes

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Re: Welpen

Beitragvon Reddog » 2. November 2011 23:20

Holmes hat geschrieben:Tja, das sieht man auch recht unterschiedlich. Häufig kann man feststellen, dass nur wenige Kenntnisse über natürliche Verhaltensweisen des Hundes haben. Auf jedem Seminar, von jedem Instruktor wird was anderes erzählt und mitgenommen. Interpretationen von Verhaltensweisen und Arbeitsweisen, obwohl das eigentliche Spiel simpel und einfach sein sollte.


Andreas, das ist das Problem !!!.
Kommunikative Ausdrukssignale werden nicht erkannt oder falsch interpretiert. Das Prinzip Spiel ist in der Handhabung meistens mit mangenden Verständnis verbunden. Was wiederum aus hundlicher Sicht zum Unverständnis führt. Fehlinterpretationen und Ausführungen des Hundes sind die Folge. Hier kommen wir wieder in die obligatorischen und fakultativen Lernphasen hinein. Bei einem Welpen oder Junghund ist die Verantwortung des Instruktor besonders hoch. Ob er die Folgen seiner Instruktion an Hund und HF bewusst ist, bleibt da hingestellt. Die Ergebnisse der viele Einsätzen mit MT sprechen hier eine eigene Sprache.
Mit freundlichen Gruss
Reddog


Die Realität ruiniert einem immer wieder die Hoffnung, das der Mensch das Maß aller Dinge ist.
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Re: Welpen

Beitragvon Holmes » 3. November 2011 06:13

Den Folgen ist man sich nicht bewusst, da die Erfahrungen fehlen. Diese beruhen nur auf dem an die Leine nehmen und Trails laufen. Vielmehr stellt man die Argumentation in den Raum: Wir sind ja angekommen, obwohl wir es nicht wussten! Mein Hund pinkelt auch unterwegs und ich bin angekommen. Der findet immer wieder auf die Spur.

Gerade bei der Instruktion ist es schwierig, sich dem bewusst zu machen, was der Hund für ein Empfinden hat. Es geht ihm ja gut und es macht ihm auch Spass. Da ist es doch kein Problem, wenn wir nach Vermissten suchen.

Die Ergebnisse der viele Einsätzen mit MT sprechen hier eine eigene Sprache.


Leider.
Grüße

Holmes

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