Dann versuche ich mal eine Erklärung. Hoge hat angefügt, dass bei den Anfängern der Trail bekannt sein muss. Das ist für uns in soweit wichtig um erstmal eine Grundlage zu schaffen, nur begrenzen wir den Hund nicht in seiner Schnelligkeit. Wir wählen ganz bewußt ein schnelles Tempo und geben dem Hund, vom menschlichen Gedankenansatz aus betrachtet, eine einfache Aufgabe. Das heißt, es ist eine Gerade mit einem Winkel rechts oder links. Gedanklich befinden wir uns beim Dogtraining. Je schneller wir den Hund die Spur "jagen" lassen, umso intensiver verfolgt er diese und er will zum Ende kommen. Die einzelnen Komponenten, die zu einem erfolgreichen Ausarbeiten einer Spurenlage führen, lass ich mal unerwähnt.
An dieser Stelle ist es für den HF uninteressant zu wissen, in welcher Entfernung dieser Abzweig ist. Der Hund reagiert schon recht früh selbstständig, wenn wir bestimmte Trainingsstrukturen genutzt haben. Das heißt, hat der Hund verstanden dem Individualgeruch zu folgen, zeigt er an dem Abzweig eine Reaktion. Zumindest beginnt er zu kreisen und zeigt an, dass er die Spur verloren hat oder es ist nur ein kleiner Headturn. Macht er einen Fehler wird er korrigiert.
Die Methoden sind nun unterschiedlich, genauso wie die Gedankenansätze. Mit dem Wissen über den Trailverlauf oder jemandem, der den HF eingrenzt, wenn er zu weit gelaufen ist, werden Verhaltensweisen für den Hund unklar. Wir für uns haben festgestellt, dass der Hund sich auf sein leinenende verlässt. Stramm zieht und die Reaktionen aufgrund des gewählten Ausbildungsvorgehens verinnerlicht.
In unseren Seminaren nutzen wir auch unbekannte Trailverläufe. Heißt wir trainieren Startsequenzen. Der Hund muss den Trailverlauf aufnehmen und sollte schnell ans Ziel kommen. Das funktioniert bei den meisten HF nicht, da ihnen der Verlauf der Spur unbekannt ist und sie nicht mehr "kontrolliert" führen können.
Viel schlimmer ist es, wenn der Hund bei einer Motivationsarbeit schlicht weg rennt. Gerade in den Intensities fällt bei anders trainierten Hunden auf, dass sie ihren Augen folgen, trotz eines klaren Sichtausschlusses. die Nutzung der Nase ist ihnen völlig fremd. Sie haben durch Handlungsweisen des HF verstanden auf dessen Körperbewegungen zu reagieren, da es häufig zum Ziel geführt hat und sind bei schnellen Aufgaben nicht auf den Spurverlauf fokussiert. Spiegelt sich dann im weiteren in vielen Bereichen und den gestellten Aufgaben wieder. Die Selbstständigkeit des Hundes hat der HF durch viele seiner Verhaltensweisen begrenzt, vielmehr hat er seinen Hund von sich abhängig gemacht.
Da überlege ich nämlich zur Zeit, inwieweit man ein Abkürzen des Hundes über Hochwitterung (wenn halt die VP so postiert ist, dass das passieren kann) zulassen soll.
Da wären wir bei Deinem Gedanken. Ich erklär es mal aus meinen Erfahrungen aus dem Einsatzbereich. Ich für meinen Teil kann nicht sagen, wie sich der Individualgeruch auf einem Trail im freien Gelände oder urbanen Bereich verteilt. Da ich meinen Hund anhand seiner Verhaltensweisen lese, gilt, dass ich auf seine Reaktionen reagiere. Er hat Witterung von der Person und zeigt es mir an. Aus welchem Grund sollte ich ihn auf den anders verlaufenden Trail bringen? Wird er wenn der HF den Trailverlauf nicht kennt, nie dem Verlauf des möglichen Trails folgen. Seine Aufgabe hat er mit Aufnahme der Witterung erledigt.
Für mich gilt, der Hund hat die Nase und das was er wahrnimmt, bewerte ich und muss mich auch auf seine Wahrnehmungen verlassen und ihn gehen lassen. Ist immer schön aufgrund der Erfahrungen zu einem anderen Ergebnis zu kommen. Wers nicht glaubt, kann gerne vorbei kommen.