Eigensuche beim Mantrailing?!

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Re: Eigensuche beim Mantrailing?!

Beitragvon hoge61 » 11. Juli 2011 14:59

Hallo Windi


Wenn ich bei der Eingesuche merke, das mein Hund bewusst von der Fährte abkommt kriegt er das Kommando Such. Wenn er Total im trüben fischt, zur letzten richtigen Stelle, wo er dann wieder den Gegenstand zu riechen bekommt und das Kommando such weiter. Zähle jetzt nicht den Wind, Zeit, und anderes dazu.

Frage: Wenn ich meinen Hund die Spur anbiete oder Steuere kann ich dann Vertrauen aufbauen? Das Unbewusste Steuern ist mir am anfang auch passiert :oops: , und ist noch jedem passiert. ;)

Mit dem Vorschlag von Holmes bin sehr wohl einverstanden mit den GA,s, denn das ist weiterer Teil der Ausbildung. Aber da hat jeder seine eigenen Methoden.

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Re: Eigensuche beim Mantrailing?!

Beitragvon hoge61 » 11. Juli 2011 15:51

hoge61 hat geschrieben:Hallo Windi


Wenn ich bei der Eingensuche merke, das mein Hund bewusst von der Fährte abkommt kriegt er das Kommando Such. Wenn er Total im trüben fischt, zur letzten richtigen Stelle, wo er dann wieder den Gegenstand zu riechen bekommt und das Kommando such weiter. Zähle jetzt nicht den Wind, Zeit, und anderes dazu.

Frage: Wenn ich meinen Hund die Spur anbiete oder Steuere kann ich dann Vertrauen aufbauen? Das Unbewusste Steuern ist mir am anfang auch passiert :oops: , und ist noch jedem passiert. ;)

Mit dem Vorschlag von Holmes bin sehr wohl einverstanden mit den GA,s, denn das ist weiterer Teil der Ausbildung. Aber da hat jeder seine eigenen Methoden. GA sind ja die Helfer, oder ist das wieder was anderes?

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Re: Eigensuche beim Mantrailing?!

Beitragvon Holmes » 11. Juli 2011 18:26

Holmes hat eine interessante Anmerkung gemacht, wie man das leicht prüfen kann. Die Idee mit den 3 GA's finde ich sehr gut und das werde ich sicherlich in unseren weiteren Trainings mal ansprechen.


Klar kann man seinen Hund bei einem bekannten Trail analysieren. Wir nutzen nicht umsonst die Begriffe Dog-Training und Team-Training. Gerade bei dem Dog-Training gilt es den Hund seinen Job zu vermitteln.

Im Team-Training nutzen wir unbekannte Spurverläufe. Eine Übung mit 3 GA in ein Training einzubauen ist eher kontraproduktiv, weil man muss sich diese Aufgabe stellen lassen. Dann erst ist es möglich in einem geführten und strukturierten Trainingsaufbau Nutzen aus dem Verhalten des Hundes ziehen zu können. Gerade unsere Anfänger beginnen mit einfachen Aufgaben. Finde es immer recht interessant zu lesen, dass man schon recht zeitig mit einem "Wissenden" oder dem Wissen über den Spurverlauf lange Trails läuft. Der Hund bei einer gestellten Aufgabe nicht mehr weiss, was er suchen muss. Auch fällt auf, dass gerade, wenn man ihnen das Tempo zugesteht, was für uns zum Fokussieren benötigt wird, sie gänzlich anders arbeiten. Vielmehr einem Spurverlauf nicht mehr folgen oder aufatmend schnellstmöglich ans Ziel kommen.
Grüße

Holmes

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Re: Eigensuche beim Mantrailing?!

Beitragvon hoge61 » 11. Juli 2011 22:11

Sorry. Was sind denn jetzt GA s? Ich weiss es wirklich nicht. :oops: Mbg Hoge
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Re: Eigensuche beim Mantrailing?!

Beitragvon Kerstin mit Spike » 13. Juli 2011 12:58

Vielmehr einem Spurverlauf nicht mehr folgen oder aufatmend schnellstmöglich ans Ziel kommen.


Hallo Holmes,

das verstehe ich jetzt nicht. Heißt das, die Hunde kürzen ab, nehmen Hochwitterung und kommen so schneller zum Ziel. Oder meinst Du etwas anderes? Oder beschreibst Du das, was sie nicht mehr machen?

Da überlege ich nämlich zur Zeit, inwieweit man ein Abkürzen des Hundes über Hochwitterung (wenn halt die VP so postiert ist, dass das passieren kann) zulassen soll.

@ Hoge: GA = Geruchsartikel :D

Viele Grüße
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Re: Eigensuche beim Mantrailing?!

Beitragvon Holmes » 15. Juli 2011 09:01

Dann versuche ich mal eine Erklärung. Hoge hat angefügt, dass bei den Anfängern der Trail bekannt sein muss. Das ist für uns in soweit wichtig um erstmal eine Grundlage zu schaffen, nur begrenzen wir den Hund nicht in seiner Schnelligkeit. Wir wählen ganz bewußt ein schnelles Tempo und geben dem Hund, vom menschlichen Gedankenansatz aus betrachtet, eine einfache Aufgabe. Das heißt, es ist eine Gerade mit einem Winkel rechts oder links. Gedanklich befinden wir uns beim Dogtraining. Je schneller wir den Hund die Spur "jagen" lassen, umso intensiver verfolgt er diese und er will zum Ende kommen. Die einzelnen Komponenten, die zu einem erfolgreichen Ausarbeiten einer Spurenlage führen, lass ich mal unerwähnt.

An dieser Stelle ist es für den HF uninteressant zu wissen, in welcher Entfernung dieser Abzweig ist. Der Hund reagiert schon recht früh selbstständig, wenn wir bestimmte Trainingsstrukturen genutzt haben. Das heißt, hat der Hund verstanden dem Individualgeruch zu folgen, zeigt er an dem Abzweig eine Reaktion. Zumindest beginnt er zu kreisen und zeigt an, dass er die Spur verloren hat oder es ist nur ein kleiner Headturn. Macht er einen Fehler wird er korrigiert.

Die Methoden sind nun unterschiedlich, genauso wie die Gedankenansätze. Mit dem Wissen über den Trailverlauf oder jemandem, der den HF eingrenzt, wenn er zu weit gelaufen ist, werden Verhaltensweisen für den Hund unklar. Wir für uns haben festgestellt, dass der Hund sich auf sein leinenende verlässt. Stramm zieht und die Reaktionen aufgrund des gewählten Ausbildungsvorgehens verinnerlicht.

In unseren Seminaren nutzen wir auch unbekannte Trailverläufe. Heißt wir trainieren Startsequenzen. Der Hund muss den Trailverlauf aufnehmen und sollte schnell ans Ziel kommen. Das funktioniert bei den meisten HF nicht, da ihnen der Verlauf der Spur unbekannt ist und sie nicht mehr "kontrolliert" führen können.

Viel schlimmer ist es, wenn der Hund bei einer Motivationsarbeit schlicht weg rennt. Gerade in den Intensities fällt bei anders trainierten Hunden auf, dass sie ihren Augen folgen, trotz eines klaren Sichtausschlusses. die Nutzung der Nase ist ihnen völlig fremd. Sie haben durch Handlungsweisen des HF verstanden auf dessen Körperbewegungen zu reagieren, da es häufig zum Ziel geführt hat und sind bei schnellen Aufgaben nicht auf den Spurverlauf fokussiert. Spiegelt sich dann im weiteren in vielen Bereichen und den gestellten Aufgaben wieder. Die Selbstständigkeit des Hundes hat der HF durch viele seiner Verhaltensweisen begrenzt, vielmehr hat er seinen Hund von sich abhängig gemacht.

Da überlege ich nämlich zur Zeit, inwieweit man ein Abkürzen des Hundes über Hochwitterung (wenn halt die VP so postiert ist, dass das passieren kann) zulassen soll.


Da wären wir bei Deinem Gedanken. Ich erklär es mal aus meinen Erfahrungen aus dem Einsatzbereich. Ich für meinen Teil kann nicht sagen, wie sich der Individualgeruch auf einem Trail im freien Gelände oder urbanen Bereich verteilt. Da ich meinen Hund anhand seiner Verhaltensweisen lese, gilt, dass ich auf seine Reaktionen reagiere. Er hat Witterung von der Person und zeigt es mir an. Aus welchem Grund sollte ich ihn auf den anders verlaufenden Trail bringen? Wird er wenn der HF den Trailverlauf nicht kennt, nie dem Verlauf des möglichen Trails folgen. Seine Aufgabe hat er mit Aufnahme der Witterung erledigt.

Für mich gilt, der Hund hat die Nase und das was er wahrnimmt, bewerte ich und muss mich auch auf seine Wahrnehmungen verlassen und ihn gehen lassen. Ist immer schön aufgrund der Erfahrungen zu einem anderen Ergebnis zu kommen. Wers nicht glaubt, kann gerne vorbei kommen.
Grüße

Holmes

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Re: Eigensuche beim Mantrailing?!

Beitragvon Kerstin mit Spike » 15. Juli 2011 10:17

Hallo Holmes,

vielen Dank für Deine Erklärungen, es ist gut nachvollziehbar. Du hast auch vollkommen recht, dass die Hunde oft überfordert werden. Die Probleme, die du beschreibst, sind tatsächlich oft die Folge. Je nach Hundetyp suchen sich die einen ihre eigenen Hilfen und die anderen versuchen, sich anderen Dingen zu widmen.
Noch einmal zum Abkürzen nach Hochwind: Ich meine speziell Situationen, in denen der Hund zuerst Unsicherheit und Spurverlust angezeigt hat, dann Scent sucht und Witterung bekommt. In solchen Fällen nehme ich an, dass es besser wäre, bei Anzeige Spurverlust als HF sofort zu reagieren und zurück dahin, wo Hund sicher war. Nach deinen Beschreibungen hättest du da von Anfang an sofort Korrekturen vorgenommen, oder nicht? Für mich ist auch klar, dass man solche Situationen eigentlich vermeiden soll, vor allem bei felsigem Gelände, wo man einem hochwitternden Hund gar nicht folgen könnte bzw. auch der Hund gar nicht mehr weiter käme.

Viele Grüße
Kerstin
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Re: Eigensuche beim Mantrailing?!

Beitragvon hoge61 » 15. Juli 2011 11:23

@ Kerstin
Danke Für die schnelle Antwort. Ich will nur ein kleines Senfkörnchen dazu geben :D Wenn mein Hund die Spur verliert gehe ich wieder auf die sicherste Stelle zurück, besser noch 10-20m weiter, und gib im wieder seine GA ;) zum riechen usw. Da ich den Trail nicht kenne und am Anfang vom Trail nur das GA vom Helfer liegt, ist das der einzige Weg, auch wenn die Fährte dem HF bekannt ist. Es kommt aber immer vor, je nach Windstärke das der Hund vom Trail abgeht um die Geruchsquelle einzugrenzen, "da muss aber auch die Windrichtung berücktsichtigt werden" um dann wieder auf die Fährte zu stossen, um auf ihr weiter zu suchen. In dem Fall lass ich ihn arbeiten, das auch bei einem Wasserlauf wo der Helfer die Seite gewechselt hat. In hier zu korriegieren wäre aus meiner Sicht einfach Falsch. Es muss aber auch drauf geachtet werden ist es eine frische Fährte , oder eine die schon Stunden alt ist.

Mbg

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Re: Eigensuche beim Mantrailing?!

Beitragvon Holmes » 15. Juli 2011 11:38

Du hast auch vollkommen recht, dass die Hunde oft überfordert werden.


Wenn man schon liest, dass die Hunde anders interessiert sind, Ersatzhandlungen vornehmen sich nach dem HF umsehen, Pinkeln gehen, ist dieser Punkt mehr als erfüllt. Es ist dem Hund nicht als Spiel vermittelt worden. Es werden Trails gelaufen, was der Hund in seiner Komplexibilität nicht hintereinander bekommt. Recht oft ist der Weg der kleinen Schritte vielen fremd. Der Hund kann das und schon ist ein Training mehr als frustrierend, weil man sich nicht auf die Lernbegeisterung eines Hundes einlässt, sondern es nach eigenem Denken und Unwissenheit zusammen strickt.

Je nach Hundetyp suchen sich die einen ihre eigenen Hilfen und die anderen versuchen, sich anderen Dingen zu widmen.


Selbstständig soll der Hund arbeiten und suchen, doch der HF ist der tragende Part. Wir haben nun viele unterschiedliche Rassen im Training, den Workshops und auch Seminaren und Fazit ist, die Hunde betreiben das Spiel der Jagd nur in ganz kleinen Nuancen unterschiedlich. Der Weg ist immer der gleiche. Vielfach liegt es an den nicht durchgeführten Korrekturen, der fehlenden Motivation, dem Unverständnis der kleinen Schritte, mannigfaltigen Überforderungen, schlecht vorbereiteten Spurverläufen, Ausnutzungen von Begrenzungen, hier insbesondere Wahl einer Straße, Weges, Örtlichkeiten die nur einen Weg zu lassen. Gerade der letzte Punkt führt dazu, dass Hunde schlicht und einfach eine Straße langlaufen. Sieht gut aus, leider suchen sie nicht. Kombiniert mit einem weit offenen Gelände sieht man bei Hund und HF riesengroße Augen, weil der sonst sichere Hund die Spur nicht mehr verfolgt.

In solchen Fällen nehme ich an, dass es besser wäre, bei Anzeige Spurverlust als HF sofort zu reagieren und zurück dahin, wo Hund sicher war.


Da wären wir beim Lesen des Hundes. Der Hund zeigt schon recht frühzeitig Unsicherheiten auf einer Spur. Ich spreche immer über einen anderen Aufbau. Wenn unsere Hunde einen Kreis ziehen oder recht intensiv in einem Windschattenbereich nachsuchen ist der HF gefragt. Der muss bewerten, was er an Informationen bekommen hat auf dem Weg. Lässt man den Hund nach dem Kreis dümpeln, dann sucht er. Er stürzt irgendwohin, die sogenannten Ghosttrails beginnen. Weit ab vom eigentlichen Weg werden dann dubiose Spurverläufe skizziert und viele Erklärungen hinzugefügt.

Schlicht und einfach haben wir den Hund nicht gelesen.

Für mich sind Korrekturen wichtig. Da für benötigt man ein wenig Erfahrung, das Wissen, was der Hund dort vorne sucht und der Rest ergibt sich aus einem gut strukturierten Ausbildungsgefüge. ein Training kann auch mal frustierend sein, weil man selber vieles nicht beachtet hat. Der Hund sucht auch mal gerade im urbanen Bereich Ecken nach, da sich durch die Windverwirbelungen die sogenannten Geruchsverdichtungen ergeben. Die Lastigkeit in windstillen Ecken, wie Höfen muss man gerade, wenn man einen unbekannten Trailverlauf hat bewerten. Es geht nie wie an der Schnur gezogen.

Drum nutzen wir andere Grundlagen, auch wenn angeführt wird, dass es wie eine Flächensuche aussieht. Es hat schon zu vielen Ergebnissen geführt, die unterschiedlich genutzt werden konnten.
Grüße

Holmes

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Re: Eigensuche beim Mantrailing?!

Beitragvon hoge61 » 15. Juli 2011 12:59

Hey Holmes,
Bin mit dir einer Meinung 100%. Es ist aber auch der Ehrgeiz der Menschen um mit Biegen und Brechen zu einem Erfolg zu kommen! Es ist das bewusste mit klein anfangen was keiner hören möchte. Man sieht nur den Hund des anderen, der Arbeitet! Was da aber für Stunden Arbeit drinstecken,um einen Hund mit Spiel und Geduld an seine Aufgaben heran zuführen sieht keiner. Auch das da Wochen sogar Monate drin stecken möchte keiner Wissen. Das mit dem Ghosttrail , da muss ich einmal Lachen, und du beschreibst das wieder 100% richtig. Wenn der Hund merkt das der HF unsicher ist nach dem Kreisen, folgt er einem Ghosttrail. " Hund" Ich suche und mein HF ist überglücklich das ich eine Spur habe, merkt es erst wenn es schon zu späet ist wie immer :D Zur Arbeitsweise! Jeder soll sich informieren und Gedanken machen wie er seine Arbeit besser machen kann, Lernen und sich verbessern heisst das Zauberwort. Da ich mir auch Gedanken gemacht habe, könnte ich mir auch vorstellen wo ich deine Arbeitsweise optimal einsetzten könnte!

Gruss an dich

Hoge
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