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Beitragvon Renate » 6. September 2008 23:08

Ich glaube, ich bekomme mit dem Anzeigen ein Problem! :?

Bisher hatten wir nur Opfer die entweder standen, sassen, lagen oder hockten, also im *Stillstand* waren.
Shelly zeigt mit Vorsitzen und *Touch*, also leichtes Berühren mit der Pfote des Opfers, an.

Nun wollen wir aber auch mal sich bewegende Opfer ins Training einbauen, und ich frag mich nun, wie mein Hund dann anzeigen will?

Einfach mal gucken, wie sie mit der Situation umgeht, oder hat Jemand nen Tipp?

Ich arbeite ja schon seit 2 Jahren mit diesem Anzeigen, und denke, dass ein Umorientieren äusserst schwierig werden könnte!

Verbellen geht definitiv NICHT: Mein Hund bellt nicht! :(
Wenn es hoch kommt, höre ich sie 2-3 mal im Monat bellen, und das muss auch schon eine ganz besondere Situation sein!
LG Renate mit Shelly und Boomer
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Re: Anzeigen

Beitragvon Oliver » 7. September 2008 08:45

Hallo Renate,

bewegte, also gehende Opfer sind in der Regel überhaupt kein großes Problem. Die auch von uns verwendete Form der Anzeige durch Vorsitzen ist dafür durchaus geeignet. Das Endergebnis sieht bei uns so aus das der Hund die VP überholt, ihr den Weg abschneidet und vorsitzt. Um diese Verhalten am Ende der Trail aufzubauen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich schildere dir mal den etwas längeren Weg, der dafür aber bei fast allen Hunden funktioniert. Bevor man anfängt die Anzeige mit bewegten Personen zu trainieren sollte der Hund natürlich das Vorsitzen als Anzeige sicher beherrschen.

Im ersten Schritt lasse ich die VP in wirklich ganz kleinen Schritten rückwärts gehen. Der Oberkörper zeigt dabei weiter in Richtung des ankommenden Hundes. Die Rückwärtsbewegung sollte dabei wirklich nur ganz minimal sein. Wenn der Hund damit keine Probleme hat, kann man die VP seitlich gehen lassen, immer noch in einem wirklich sehr langsamen Tempo. Der dritte Schritt wäre dann eine VP deren Rücken in Richtung des ankommenden Hundes zeigt und die sich wieder ganz langsam vorwärts bewegt. Sobald der Hund bei Schritt 1-3 Anstalten macht sich zu setzen muss die VP sofort stehen bleiben. Kommt er alleine nicht auf die Idee sich zu setzen, muss die VP ggf. mit Sichtzeichen nachhelfen, also wie beim Erstaufbau des Vorsitzens.

Wichtig ist vielleicht noch wenn man mit bewegten VPs anfängt dies auch konsequent über einen längeren Zeitraum zu trainieren. Mit einer bewegten VP bei jedem 5. Trail komme ich nicht wirklich weiter. Wie lange man braucht um das Verhalten so zu bekommen wie man es gerne hätte, hängt natürlich sehr vom jeweiligen Hund ab. Es gibt Hunde die dieses Verhalten ganz von alleine zeigen und wie selbst verständlich die VP überholen und durch Vorsitzen ausbremsen um ihre Belohnung zu erhalten. Andere Hunde tun sich da deutlich schwerer und finden alles was sich bewegt erst mal uninteressant. Auf jeden Fall sollte man bewegte VP nur mit einer sehr erfahrenen VP üben, denn in dem Fall in dem der Hund nicht das macht was er soll, ist es wichtig dem Hund durch die VP gut getimte Hilfestellungen zu geben um das gewünschte Verhalten zu erhalten.

Liebe Grüße
Oliver
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Re: Anzeigen

Beitragvon Renate » 7. September 2008 12:03

Danke Oliver, genau so hatten wir uns das auch schon überlegt! :)

Wenn Zeit und Wetter es zulassen, werden wir am Mittwoch mal mit einem Versuch starten! ;)
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Re: Anzeigen

Beitragvon Oliver » 2. Oktober 2008 11:03

Renate hat geschrieben:Wenn Zeit und Wetter es zulassen, werden wir am Mittwoch mal mit einem Versuch starten! ;)


Huhu Renate,

Versuch gestartet?

LG
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Re: Anzeigen

Beitragvon Renate » 2. Oktober 2008 16:01

Ja, Oliver, Versuch gestartet und VOLL in die Hosen gegangen! :(

VP hat sich langsam bewegt, Shelly ist dran vorbeigesaust, kurzer Blickkontakt, nach dem Motto: *Ich kenn dich, aber ich muss grade arbeiten!* :(

Sie hat gesucht wie ne Blöde, aber hat irgendwie den Geruch NICHT mit dem Opfer in Verbindung gebracht, von Anzeigen, was sie eigentlich super beherrscht, war nicht ansatzweise was zu bemerken!

Leider war aus Zeit- und Krankheitsgründen bisher noch keine Gelegenheit, eine Wiederholung einzubauen.

Aber ich bleibe am Ball! ;)
LG Renate mit Shelly und Boomer
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Re: Anzeigen

Beitragvon Holmes » 4. Dezember 2008 07:40

Da wir nach einer anderen Art und Weise arbeiten, unterscheiden wir die Walking ID in zwei Arten. Zum einen geht die Person vom Hund weg oder kommt dem Hund entgegen.

Dafür setzen wir bewußt und gewollt den Anreiz durch Weglaufen der Person. Verstanden haben sollte der Hund, dass es eine Bestätigung für richtiges Verhalten gibt. Es ist auch nicht notwendig, dass der Hund eine Anzeige trainiert bekommen hat. Die Amerikaner nutzen das Anspringen. Da wir in Deutschland der Meinung sind, wir machen es anders, treibt das Verhalten bei der Anzeige andere Blüten. Der Aufbau kann zu jedem Zeitpunkt eingefügt werden, da erfahrungsmäßig andere Faktoren wichtig sind um eine bewußte Anzeige durch den Hund abrufen zu können.

Da der Hund hinter einer Sichtunterbrechung steht wird er mittels GA gestartet. Das heißt auch, dass der Hund schon ins GEschirr genommen wurde. Es geht schlicht und einfach um eine Anzeige. die Rituale sind bei jedem Start gleich zu halten.

Erfahrungsmäßig zeigt der Hund in den seltensten Fällen die Person nicht an, vielmehr hat er alles daran gesetzt, die Bestätigung zu erlangen und belästigt oder bedrängt sie. Und wenn er an der Person lang gelaufen ist, ist diese wortlos in die entgegen gesetzte Richtung gegangen. So erfolgte die Anzeige eben etwas später.

Das gleiche gilt für die Person, die dem Hund entgegenkommt. Der Aufbau ist wie beim "Vom Hund weggehen". Auch hier haben die Hunde recht schnell die Person angezeigt und sind entgegen ihren konditionierten Verhaltensweisen in die Person gesprungen.

Akzeptiert der Hund die Art und Weise dieser Walking ID nicht, liegen die Problematiken an anderer Stelle. Es liegen mehrere Baustellen im Aufbau vor, die von Hund zu Hund sich unterscheiden können. Drum sollten sich die Arbeiten im Bereich der Anzeige recht minimieren lassen. Wenn das Team in Schlagweite kommt und der HF erkennt, dass der Hund anzeigen will, hat er alles erreicht was zu erreichen ist.
Grüße

Holmes

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