Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Dies ist die richtige Stelle für alle Fragen und Probleme rund um das Mantrailing.

Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon suchundfind » 12. November 2010 18:12

Wir haben gestern bei starkem, stürmischen Wind trainiert, und zwar in einer Plattenbausiedlung.
Manchmal herrschte fast Windstille, 5m weiter hatte man starke Böen und der Wind wechselte aufgrund der Bebauung ständig die Richtung, zum Teil Kamineffekt.
Derzeit trainiere ich darauf, dass mein Hund den Abgang, die Spur findet. Ich weiß nie wo es lang geht.
Mein Focus liegt weiter auf einer Spurtreue, d.h. mein wissender Helfer soll mir nach ca 25m in die falsche Richtung, mitteilen das wir falsch sind. Warum ich das will? So habe ich die Konzentration voll auf der Körpersprache von Paulchen.
Wir trailen übrigens erst seit Januar und mit dieser Methode habe ich meinen Hund besser lesen gelernt.
Sind 25m gerade bei starkem Wind, in so einem Gebiet zu wenig.
Die letzten Trails gab es keine Probleme, die Helfer brauchten nie einen Hinweis zu geben.
Hat sonst noch jemand Erfahrung mit Trails in einer Plattenbausiedlung bei starkem Wind?
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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon marcyxy » 12. November 2010 23:55

ja.
fürs geplante training katastrophal, weil kaum kalkulierbare schwierigkeiten,
daher für anfänger ganz und gar schlecht.
für den fortgeschrittenen mal ganz "interessant", aber defininitiv nicht das,
was ich regelmäßig machen würd....insbesondere nicht bei frischen spuren.

vg
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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon Holmes » 13. November 2010 08:41

Wenn das Ziel der Ausbildung das Lesen des Hundes sein soll, dann sind kleine Übungen, die die natürlichen Verhaltensweisen des Hundes in einer Suche, hervorbringen und verstärken können für den HF zielführend. Als Trainingsbereich im Bereich einer Bebauung zu arbeiten, ergibt den Punkt, dass man sich aufgrund der Begrenzungen durch Hauswände selbst begrenzt.
Grüße

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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon suchundfind » 13. November 2010 14:34

Für mich stellt sich die Frage, wie lange lass ich meinen Hund in die falsche Richtung laufen? Paulchen arbeitet sehr Spurtreu und zeigt in der Regel mir sehr gut an wenn er richtig ist, enormer Zug auf der Leine, Nase am Boden, Rute starr wie eine Antenne. In der Regel korrigiert er sich von selbst. Da wir ja nicht wirklich wissen, wie weit sich die Geruchspartikel ausbreiten, gerade bei starkem Wind, bin ich mir halt nicht sicher ob es Sinn macht, so lange dem Hund zu Folgen bis er eine Reaktion zeigt. Oder ist hier die Gefahr zu groß, dass er dann blind weiterläuft und irgeneiner anderen Spur folgt. Vorstellen kann ich es mir eigentlich nicht, da er zum Beispiel in letzter Zeit mir meist durch hektisches Gebelle anzeigt, dass er keine Spur hat.
Begrenzt ihr eure Hunde, wenn ja ab wann? Oder laßt ihr sie laufen bis sie eine negative Reaktion zeigen.´
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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon marcyxy » 13. November 2010 16:14

Für mich stellt sich die Frage, wie lange lass ich meinen Hund in die falsche Richtung laufen?

wenn du dir noch nicht ganz sicher bist, ob dein hund von selbst umkehrt/negativ anzeigt oder ob er irgendwann
auf ghosttrails überschwenkt, würde ich solche situationen vermeiden, da man ja da gar nicht mehr abschätzen kann,
ab wann hund "auf der falschen spur" ist.
nimmst du ihn zu früh raus, ist´s nicht ok, lässt du den hund geister trailen und dann über zufall zum erfolg baseln, ists
nicht gut.....im zweifelsfall nehm ich immer lieber raus.
im einsatzfall würdest du blind vertrauen müssen......

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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon suchundfind » 14. November 2010 13:29

ja so habe ich mir das auch gedacht, danke
ich werde bezüglich des windeinflusses einfach varriieren, also bei stärkerem wind, einfach etwas mehr raum zum suchen lassen als sonst
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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon Holmes » 14. November 2010 19:32

Für mich stellt sich die Frage, wie lange lass ich meinen Hund in die falsche Richtung laufen?


Wenn ich von den Grundlagen ausgehe, dann stellt sich mir die Frage, was hat der Hund verstanden. Das Lesen des Hundes ist recht eindeutig, auch wenn es viele als eine Wissenschaft ansehen. Hat der Hund "begriffen" das er dem Scent folgen soll um am Ende seiner Bestätigung/ Belohnung zu bekommen, dann zeigt er recht deutlich auf, dass er den Scent zu einem bestimmten Zeitpunkt verloren hat. Dafür muss der HF verstanden haben, was der Hund für Verhaltensweisen aufzeigt, wenn er den Scent verloren haben sollte. In dem Seminar von diesem Wochenende haben die Hunde recht schnell und deutlich das Ende des Scents aufgezeigt, nur der HF konnte dies aufgrund der recht häufig falschen Interpretationen hundlichen Verhaltens nicht erkennen.

So stellt sich auf der anderen Seite die Frage nach der Trainingsstruktur. Beginnt man im Bereich einer Siedlung begrenzt es den Hund recht schnell, da er sich in den Straßenzügen nicht wirklich an dem Scent orientieren kann. Die Ausarbeitung eines Kreuzungsbereiches in der Siedlung ist so für den Hund nicht der große Schwierigkeitsgrad. Häufig wird durch den HF der weitere Weg mittels einer eigenen Körpersprache vorgegeben und so der Hund auf den Ghosttrail geschickt.
Grüße

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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon suchundfind » 15. November 2010 15:33

http://maps.google.de/maps/ms?hl=de&ie=UTF8&msa=0&msid=104375941221151474575.000494d49d846ee4cea92&t=h&z=17

um mal den trail den ich hier áuswerte zu veranschaulichen, hier mal der verlauf

natürlich haben wir erst auf gewachsenen boden mit der ausbildung begonnen, viel motivation, und dieses langsam gesteigert. mein hund bringt mich bei spaziergängen immer wieder ins schwitzen, da er mit seiner nase immer irgendetwas wittert, also recht schwer zu erziehen, aber im bereich des mt hat er sehr schnell begriffen worum es geht.
ich habe ja speziell das training in einer plattenbausiedlung bei starkem wind gemeint, dieses war sicherlich eine hohe anforderung und das wird auch nicht so oft trainiert. mein hund zeigt schon deutlich, wenn er keine spur mehr hat.
nur ist er diesmal in die falsche richtung getartet, ich gebe zu, seine körpersprache ließen zweifel aufkommen, dennoch ist er weitermarschiert und nicht wie sonst abgedreht, oder mit bellen angefangen. ich denke, dass es aufgrund des windes schon möglich ist, das es einen hohen streubereich gab. hinzu kommt, dass wir auf dem land zu hause sind und diese plattenbausiedlung schon etwas neues darstellte, ein durchgängig bellender hund beim umschnallen in 10m entfernung hat vielleicht auch seinen einfluss gehabt. ich werde einfach etwas mehr geduld haben müssen und auf die signale von paulchen warten. man lernt stets dazu
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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon Holmes » 15. November 2010 18:40

Deine Aufzeichnung ist nett, nur sagt sie wenig über die Arbeit des Hundes aus, da man ihn schlecht dabei sehen kann. Vermute mal ein Trail mit dem "Wissenden", der einem dann weiterhilft.

Mehr als 3 - 4 Headturns hast Du nicht gesehen? Das ist recht schade, da Hunde schon sehr viel mehr an Körpersprache zeigen.
Grüße

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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon suchundfind » 15. November 2010 21:19

Mehr als 3 - 4 Headturns hast Du nicht gesehen?


doch hab ich, so am abgang, als er erstmal nach rechts gelaufen ist, dabei hat er immer mal nach links geschaut, und da war ja die brüllende frz. bulld. , die headturns unterwegs nutze ich für meine mindmap, notiere diese nur nicht alle.
ansonsten wurden wir ja leider durch den eigentlich wissenden, auf den richtigen trail ausgebremst, da diese die orientierung verloren hat, es war kalt, 4h training schon hinter uns, live is live
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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon Holmes » 16. November 2010 06:12

ansonsten wurden wir ja leider durch den eigentlich wissenden, auf den richtigen trail ausgebremst, da diese die orientierung verloren hat, es war kalt, 4h training schon hinter uns, live is live


Frage die sich mir stellt: Was hat der Hund/ das Team dabei gelernt? Die Headturns sind nicht die einzige Körpersprache des Hundes. Aus diesem Grund haben wir eine andere Trainingsstruktur. Der "nachlaufende Wissende" ist für uns ein NoGo. Ob es live ist nach 4 Stunden Training einen Unknown Trail zu laufen, ist fraglich.
Grüße

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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon Blitzi » 16. November 2010 10:02

Holmes hat geschrieben:Der "nachlaufende Wissende" ist für uns ein NoGo.


Heißt, der HF weiß immer, wo die gesuchte Person langgelaufen ist? Oder verlasst Ihr Euch ausschließlich auf den Hund?

Gruß

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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon suchundfind » 16. November 2010 13:31

Was hat der Hund/ das Team dabei gelernt?


auf umwelteinflüsse mehr rücksicht nehmen, erst denken, dann handeln
der hund weiß was zu tun ist, nur der hundeführer steht im regen,...man weiß es nicht
für mich persönlich ist es besser den trailverlauf nicht zu kennen, sonst denke ich zu viel und verschlafe die signale meines hundes
danke für eure antworten
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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon Holmes » 16. November 2010 15:35

Heißt, der HF weiß immer, wo die gesuchte Person langgelaufen ist? Oder verlasst Ihr Euch ausschließlich auf den Hund?


Da wir recht viele Dinge in kleinen Schritten trainieren, sieht unser Training anders aus. Das Lesen des Hundes steht im Vordergrund.
Alle Trainingseinheiten sind darauf ausgelegt den Hund auf die Trail zu fokussieren und seine Selbstständigkeit zu fördern. Das funktioniert nicht mit einem gelegten und über mehrere Ecken verlaufenden Spurverlauf. Da steht einem die Körpersprache des HF zu sehr im Weg.

So ist es möglich sich bei einem strukturierten Trainingsaufbau durch den Hund leiten zu lassen. Die Rückmeldungen, wenn der Hund seinen Job verstanden hat und macht, sind mit einem Wissenden nicht zu erlangen. Der HF kann so dem nachfolgenden Instruktor Rückmeldungen geben, wie es auch in einem möglichen Einsatz-/ Prüfungsgeschehen notwendig ist, über das, was er auf dem Trailverlauf feststellt und an seinem Hund aufgrund der fortlaufenden Trainingsschritte sieht.
Grüße

Holmes

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Re: Mantrailing bei starken Wind in Plattenbausiedlung

Beitragvon Windi » 22. November 2010 19:52

Hallo,

habe diesen Bericht gefunden und verfolgt und bin nun ein wenig verwirrt. Bei uns war es bislang so, dass man überwiegend unwissende Trails läuft, dafür aber einen Backup im Hintergrund hat, der den Trailverlauf genau kennt, da er die VP ins Versteck begleitet hat.

Diese Vorgehensweise habe ich in unserer Gruppe kennen gelernt und nebenher auch an anderen Workshops teilgenommen, wo ebenfalls auf den Backup vertraut wird.

Das diese Person eine immens wichtige Aufgabe hat ist klar und ein Backup, der sich selber auf der Trail "verirrt" und den HF womöglich noch falsche Infos an die Hand gibt, ist der absolute Horror. Ich muss mich auf meinen Backup verlassen können.

Ich verstehe auch, dass es Sinn ergibt, wenn ich selber bekannte Trails laufe, da ich so als HF meinen Hund und seine Aktivitäten genau abschätzen kann und quasi direkt und unmittelbar mit der Trail vergleichen kann.

Hier liest es sich jedoch so, also würden generell sämtliche Trails dem HF bekannt sein, oder hab ich mich da verlesen? Wenn dem so ist, also da wäre mir persönlich die Angst zu groß, dass ich meinen Hund unbewusst zum Ziel steuere. Hin und wieder bin ich ganz klar dafür, dass man auch mal einen bekannten Trail läuft. Für meinen Geschmack könnte es sogar ein wenig öfter stattfinden als es bisher der Fall ist.

Aber grundsätzlich denke ich, ist es auch wichtig, wenn ich unbekannte Trails laufe. Eben um festzustellen, ob ich meinen Hund unbewusst steuere oder nicht.

Im Ernstfall habe ich ja auch nicht die Möglichkeit, den Verlauf der Trail zu kennen. Da muss ich mich einzig und allein auf die Arbeit meines Hundes verlassen können. Mir ist auch bewusst, dass in solchen Fällen ein Backup kaum oder nur wenig Hilfestellung bieten kann, da dieser den Verlauf ja auch nicht kennen kann.

Hmm.....bin da jetzt wirklich ein wenig ins Grübeln gekommen....

Lg
Windi
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