Hallo Vanessa,
dein Hauptproblem ist ja nunmal, dass dein Hund kräftemässig Dir scheinbar überlegen ist. Hier jetzt einen Tipp oder Rat zu geben, wie man dieses Problem lösen könnte wird schwierig.
Zum einen könnte man Dir raten, in den Kraftraum zu gehen *scherz*.
Die Leinenwahl spielt sicher eine gewisse Rolle. Bei einem stark ziehenden Hund würde ich Stoffleinen auf gar keinen Fall holen, da diese
a) meist zu dünn sind und daher nicht gut zu packen sind
b) die Verbrennungsgefahr einfach zu groß ist, wenn die Leine mal durchrutscht
Ich persönlich traile mit einer Fettlederleine, die bei trockenem Wetter wirklich sehr griffig ist. Bei schlechtem Wetter tendiere ich eher zu einer Biothane-Leine, da diese kein Wasser aufnimmt und daher quasi immer gleich bleibt, was die Griffigkeit anbelangt.
In unserer Gruppe hat es einigen geholfen, die Leine mit ein paar Knoten zu versehen, wodurch man die Leine halt besser halten kann. Dazu noch ein gescheites Paar Handschuhe und die Probleme wurden geringer. Aber ich denke, das wirst du inzwischen schon alles probiert haben. Falls nicht, vielleicht ist was dabei was dir helfen kann.
Nun noch mal etwas zu Holmes
Wir waren am Sonntag in einem Waldstück trailen. Bei uns sind die Wälder oft schlecht zu durchkämmen aufgrund morscher Bäume, abgebrochener Äste und wildem Unterwuchs. Ich stelle mir gerade vor, wie Du mit deinen Hounds durch dieses Dickicht rennen willst und es einfach nicht kannst, weil du dir zwangsweise entweder einen Ast in den Leib rammst oder Dich schön geschmeidig der Länge nach hinlegst. Was machst du in solchen Gebieten?
Versteh mich bitte nicht falsch. Wenn die Fläche frei ist und kaum Hindernisse auftauchen, kann ich die Tempi sicherlich erhöhen und auch mal ein paar Meter rennen. Aber wenn es die Örtlichkeit einfach nicht hergibt und du gezwungener Massen langsam machen musst - wie reagieren deine Hounds darauf, wenn du sie dadurch in ihrer Motivation/in ihrem Spiel bremst?!
Hin und wieder veranstalten wir auch richtige Spasstrails und laufen dann mit unseren Hunden einen Hot Scent. Da rennen wir auch, was die Füsse hergeben und der Hund hat, da muss ich Dir vollkommen Recht geben, einen Heidenspaß dabei.
Aber ich muss doch meine Geschwindigkeit den örtlichen Gegebenheiten anpassen können, was mit unter auch bedeutet, dass mein Hund langsam arbeiten muss. Ich fahre mit meinem Auto auf eisglatter Strasse ja auch keine 150 nur weil es das kann - verstehst du was ich sagen möchte?
Nimms mir bitte nicht übel.....du stellst deine Art des Mantrailens auf eine eigene Stufe und kritisierst fast alle Bemerkungen/Anregungen die von deiner Methode abweichen. Wäre es vielleicht nicht viel sinnvoller, man würde das Beste aus der amerikanischen UND der deutschen Methode zusammenführen? Es gibt sicherlich bei beiden Methoden Dinge, die für sich genommen sehr gut sind und vielleicht würde das Gesamtpaket noch besser, würde man diese miteinander verbinden.
In meinen Augen gibt es nicht DIE Methode. Es gibt etliche Trainer/Ausbilder und solche die es werden wollen. Trotzdem erziehe ich meinen Hund nicht strikt nach EINER Methode sondern ziehe mir bei verschiedenen die Dinge heraus, die ich für gut und übertragbar finde. Genauso sehe ich es auch beim Mantrailing.
Oh...ich muss los.
Bin mal gespannt auf deine Antwort und was du mir zu meiner Frage sagst, was das Rennen im dichten Unterwuchs angeht. Und komm mir bitte nicht damit, dass dein Hund dann drumherum läuft
Liebe Grüße
Volker