Korrekturen beim Mantrailing

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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon Kerstin mit Spike » 6. Mai 2011 10:32

Danke, Holmes, Du hast mir gut geholfen.
Viele Grüße
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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon Kerstin mit Spike » 3. Juni 2011 12:40

Zum anderen muss der HF bei dem aufgezeigten Verhalten des Hundes die Entscheidung treffen, wo er Scent hatte und wo nicht. Es ist ein Spiel und kein Führen an der Leine. Wenn man mich sieht, dann bewege ich mich schnell hinter meinem Hund her und anschließend bei Verlust auch schnell wieder an den Punkt zurück, an dem er sicher auf dem Scent war.


Hallo, ich muss noch einmal fragen.

"... bei Verlust auch schnell wieder an den Punkt zurück, an dem er sicher auf dem Scent war ..."
Wie? Durch Umschnallen und Zurückbringen oder einfaches Einleiten einer Rückwärtsbewegung? Letzteres wird ja zum Teil schon als Führen des Hundes interpretiert. Klar, wenn der Hund von selbst umdreht, nichts wie hinterher, das Beste, was einem passieren kann.

Generell ist es doch immer wichtig auf den Ansatz eines Fehlverhaltens zu reagieren. Merke ich das Fehlverhalten und lasse trotzdem weiterlaufen, das wäre doch absolut kontraproduktiv.

Vielen Dank im Voraus für eine Antwort und auch andere Meinungen.
Viele Grüße
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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon Holmes » 3. Juni 2011 15:06

Generell ist es doch immer wichtig auf den Ansatz eines Fehlverhaltens zu reagieren.


Hier muss man sich erstmal darüber im klaren sein, was der Hund wie aufzeigt. Ich kann nur von unseren Hunden ausgehen und dem Punkt der Ausbildung um klarzustellen, dass der Hund Scent arbeitet. Der HF selbst korrigiert aufgrund des Verhaltens des Hundes. So unterscheiden wir in die Bereiche nach Scent suchen und den Scent arbeiten. Das erstere ist nicht gewünscht und unsere Hunde zeigen recht deutlich auf, dass sie nichts mehr haben. Dabei ist die Haltung des Kopfes und das auffällige Verhalten ein entscheidender Punkt um eine Korrektur einzubringen.

Stelle ich fest, dass mein Hund keinen Scent hat, dann nehme ich ihn aus diesem Bereich raus. Das Warten darauf, dass der Hund sich von selbst abwendet, bringt nicht die benötigten Informationen. Vielmehr bringt es einen sehr weit ab von der eigentlichen Spur, die es gilt einzugrenzen.

Wie? Durch Umschnallen und Zurückbringen oder einfaches Einleiten einer Rückwärtsbewegung? Letzteres wird ja zum Teil schon als Führen des Hundes interpretiert.


Das heißt wir spüren über die Leine, dass sich der Zug verändert. Weiter erkennen wir recht zeitnah, dass das Verhalten des Hundes sich geändert hat. Möglicherweise recht viele Headturns, hoher Kopf, mehrere Kreise, suche nach dem Scent. Zum letzten kann man auch die Arbeitsintensität hören. Das Einleiten eines Kreises zeigt deutlich auf, dass sich etwas verändert hat.

Leider wissen die wenigsten, wie es funktioniert. Das Führen des Hundes bei ganz anderen Gelegenheiten weitaus schlimmer zu werten ist. Das Erkennen durch den HF schon ein Schritt in die richtige Richtung ist, da er sich mit dem Verhalten seines Hundes beschäftigt und merkt, dass sich etwas verändert ohne dass durch einen "Wissenden" eingegriffen wird. Eine für uns nicht notwendige Trainingsmethode. Wir merken als HF, es verändert sich was und reagieren als HF darauf. Wir tanzen mit dem Hund. Die Leine ist dabei nicht gespannt und der Hund wird gecastet, vereinfacht ausgedrückt im Kreis geführt.

Da in den meisten Fällen der Weg zurück nicht weit ist, erfolgt in Zusammenhang mit dem gezeigten Verhalten des Hundes eine schnelles Zurückarbeiten. Das heißt je nach Möglichkeiten wird der Hund am Geschirr gecastet. Mit ihm schnell zurückgelaufen am Geschirr, weil er schon seinen Verlust der Spur festgestellt hat. Ein Umschnallen dauert für uns viel zu lang, da zum Verlust der Spur nicht mal eine große Entfernung besteht.
Grüße

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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon suchundfind » 6. Juni 2011 20:59

@Holmes

In dem Video eures Oster- Seminars hat man gesehen, dass du teilweise parallel zu deinem Hund läufst. Hast du dich in diesem Fall zurückgearbeitet?
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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon Holmes » 7. Juni 2011 05:10

Auch, je nachdem wie er sich verhält nutze ich es. Man darf nicht ausser acht lassen, dass die schnellen Richtungswechsel und das "Tanzen" dabei nicht sehr gut zu sehen sind. Da wo der Hund keinen Scent hat, bricht er die Suche deutlich ab, er kreist und dabei bewege ich mich seitlich des Hundes. Große Kreise laufe ich meistens parallel. Informationen zu sammeln funktioniert nicht so, wie man es so manches mal sieht, wenn man der Meinung ist von A nach B zu kommen.
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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon suchundfind » 7. Juni 2011 12:11

Das werde ich dann auch so probieren. Bisher wurde immer gesagt, man solle hinter dem Hund bleiben. Aber klar, wenn er den Scent verloren hat, stürzte mein Hund dann stur in eine Richtung. Also werde ich beim Erkennen des Scent- Verlustes mit ihm zurück tanzen. Die Körpersprache ist ja schon sehr deutlich, wenn man es einmal kapiert hat, was im Anfängerstatus doch recht schwer ist.
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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon Holmes » 7. Juni 2011 14:03

Je schneller der Hund ist umso einfacher werden die Bewegungen am Ende der Leine. Leider wird recht häufig mit einem "Wissenden" gearbeitet, der den nötigen Rat gibt, wenn der Hund keinen Scent mehr hat. Oder wenn man den Verlauf selber kennt, ergehen halt Korrekturen, die eine solche Arbeit nicht zulassen.

Wir trainieren so, dass wird den Hund sehen, fühlen und auch hören können. Die Verhaltensweisen sind bei einer geführten Ausbildung leicht zu verstehen und die Hunde zeigen es bei jedem Run. Jeder Hund zeigt gleiche Verhaltensweisen auf einer Trail, wenn er das Spiel verstanden hat.
Grüße

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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon Kerstin mit Spike » 7. Juni 2011 17:14

Wir hatten letzthin ein paar Mal starken Wind beim Trailen. Da hat mein Hund großräumiger als sonst gesucht, ist sehr stark gependelt, hat hartnäckig Ecken, Nischen, Lücken in Hecken kontrolliert, wo sich vermutlich Partikel gesammelt haben, bevor er sich dann für eine Richtung entschieden hat bzw. umgekehrt ist. Da habe ich ihn nicht beeinflusst, weil es für mich vom Wind her und den Gegebenheiten nachvollziehbar war, was er machte. Es war alles noch innerhalb des Bereichs, wo er noch Scent haben konnte und nach Körpersprache auch hatte (bis auf vermutlich einige Spurabrisse dazwischen durch den starken Wind). Von A nach B konnte man da wirklich nicht sprechen.

Danke, Holmes, für Deine guten Erklärungen.
Viele Grüße
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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon Holmes » 8. Juni 2011 08:20

Bisher wurde immer gesagt, man solle hinter dem Hund bleiben.


Sicher muss man hinter seinem Hund bleiben. Beginnt er zu kreisen, weil er den Scent verloren hat, kann ich mich schlecht hinter den Hund bewegen. Selbst wenn man ein kontrolliertes Tempo hat. Trotzdem muss ich dem Hund die Möglichkeit geben den Bereich ausarbeiten zu können. Was sich in keinster Weise bewährt hat ist das Stehenbleiben des HF. Das Einbremsen vor einer Kreuzung. Auch das wird immer wieder gelehrt, damit der Hund konzentrierter arbeitet. Das Überschießen eines Abgangs absolut als sträflich und als Ausbildungsfehler gesehen wird. Manchmal fragt man sich wirklich, ob so mancher überhaupt versteht, was ein Hund kann.
Grüße

Holmes

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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon Reddog » 8. Juni 2011 20:16

Holmes hat geschrieben:Manchmal fragt man sich wirklich, ob so mancher überhaupt versteht, was ein Hund kann.


Hallo Andreas.
Hallo Alle,
Das gebetsmühlen artige beten was Hunde leisten können kommt bei vielen nicht an.Sie fühlen sich eher Kritisiert,angegriffen, oder hören nicht hin.
Ich habe es schon lange aufgegeben dazu noch etwas zu sagen.
Mit freundlichen Gruss
Reddog


Die Realität ruiniert einem immer wieder die Hoffnung, das der Mensch das Maß aller Dinge ist.
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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon Holmes » 8. Juni 2011 21:17

Habe erst in dieser Woche einen Bericht im Kriminalist gelesen über die Ausarbeitung jahrealter Trails. Die menschliche selbstüberschätzung ist wahrlich unbegreiflich. Ehrlichkeit zahlt sich nicht aus und das wie ist sehr unterschiedlich. Gerade der hier angesprochene Bereich der Korrekturen ist ein interessanter und wichtiger Part. Schade ist nur, dass vieles als grenzenlos dargestellt wird. Nichtsdestotrotz danke für den Hinweis.
Grüße

Holmes

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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon suchundfind » 9. Juni 2011 22:46

Tja, was währe wenn der Hund den Trail ohne störenden HF hintendran laufen würde.
Würde er vor einer Kreuzung langsamer werden?
Läuft er schön im HF- Tempo, um ja keínen Abgang zu verpassen?
Kommt er alleine schneller zum Ziel, als mit der Bremse HF hintendran?
Die Art und Weise der Korrekturen sind, denke ich, ein Schlüssel zum Erfolg.
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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon Schnüffelnase » 10. Juni 2011 12:45

suchundfind hat geschrieben:Tja, was währe wenn der Hund den Trail ohne störenden HF hintendran laufen würde.
Würde er vor einer Kreuzung langsamer werden?
Läuft er schön im HF- Tempo, um ja keínen Abgang zu verpassen?
Kommt er alleine schneller zum Ziel, als mit der Bremse HF hintendran?


Meine Schäfi-Power hat sich mal bei einem frischen Wald-Trail in einem Moment der Unachtsamkeit meinerseits direkt am Start losgerissen ... :oops:
Was ich ich noch sehen konnte bei der Ausarbeitung der ersten Kreuzung war brilliant,
und auch die VP im Versteck war beeindruckt über die Vollbremsung gleich nach dem Überschießen des letzten Abzweiges aus vollem Gallopp.

Schade, dass das keiner auf Video aufgenommen hat.
Das natürliche Suchverhalten meiner Hündin ohne meine Trotteligkeit hintendran, hätte ich mir zu gerne noch mal angeschaut... :mrgreen:


LG, Ulrike mit den Fellnasen
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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon suchundfind » 10. Juni 2011 19:52

Ja, auch mein kleiner Sack hat sich nach dem umschnallen mal aus dem Staub gemacht. Im hohen, für HF nicht machbaren Tempo, zum Runner begeben und angezeigt.
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Re: Korrekturen beim Mantrailing

Beitragvon Holmes » 25. Juni 2011 11:11

Ist recht schwierig bestimmte Dinge einzuschätzen. Aus diesem Grund nutzen wir in jeder Weise permanent das Prescenting. Die Informationen, die der Hund beim schnallen gibt, sind notwendig.

Grüße

Holmes

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