Körpersprache des Hundes beim Start

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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Holmes » 12. August 2010 10:57

Und egal wie man das Monster einklemmt, es freut sich ein Loch in den allerwertesten. Ausser ich hab die Flasche Ohrenreiniger in der Hand. Jeder andere, mal von den Meutehunden weg als Rasse, macht es genauso, wenn man dem Hund zeigt, dass es ein Spiel ist. Ist man nun etwas im Handling ungeschickt, dann funktioniert es nicht.

Aber jeder ist seines Glückes Schmied. Wir brauchen jeden Wink des Hundes, ob Scent oder keiner vorhanden ist. Gerade wenn man nicht weiß in welche Richtung es geht, hilft ein gutes Verständnis und Lesen des Hundes ungemein weiter. Das zu trainieren ist nicht einfach, da recht viele Dinge, Motivation, Trainingsstruktur, Zusammenspiel, Handling, Fokus etc. zusammen kommen.

5 Ausgänge an einem Krankenhaus und es weiß keiner aus welchem die Vermisste raus ist. Nach 5 Starts, weißt du, ob die Qualität des Scentartikels passt. Lange Wege sind nicht gewünscht, da sie bei einem Leerlaufen Kraft kosten und Frust aufbauen. Startet der Hund mit dem Scentartikel nur mässig und zeigt keine Reaktionen beim Pre-Scenting, kannst du schnell weiter gehen oder den Scentartikel wechseln. Drum trainieren wir die Startsequenzen, damit an diesem Punkt für den Hund klar wird, sich schnell durchzusetzen und die Trail aufzunehmen.

"Wenn der gesuchte Scent nicht vorhanden ist, arbeitet der Hund nicht."
Grüße

Holmes

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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Havers » 12. August 2010 11:26

Holmes, Bruder im Geiste. :mrgreen:

Und wenn fett Scent da ist, freut sich das Monster nicht nur und zeigt die Richtung, sondern auch eine Körpersprache, die da heißt: Mach ma hinne. :lol: Äh, Ohrenreiniger ist auch so eine Sache ... aber das gehört nicht hier rein. :mrgreen:

Bei gewissen Scentartikeln und in Kombination mit fremden VPs könnte man meinen, er hätte schon fast ein sinnliches Verhältnis dazu. Welche das sind, lassen wir mal besser. :mrgreen: Man merkt im Pre-Scent, ob es nach des Beagles Geschmack ist.

Scentartikel, Startsequenzen, Abgänge, Negativ-Anzeigen - man kann es nie genug trainieren.
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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Holmes » 12. August 2010 11:57

Da ergeben sich recht viele Trainingsmuster. Differenzieren, überlagerte Spuren unterschiedlichen Alters, CarPickup nicht zu vergessen.

Es müssen keine langen Arbeiten sein, vielmehr liegt in der Kürze die entsprechende Lernbegierde des Monsters. Zur Zeit gibt es für den Hund long Intensities, dreimal hintereinander und für den HF ist das ganze unbekannt. Selbst der Backup weiss nichts. Da kämpft man schonmal an einer Kreuzung, weil im Zuge der Bebauung und dem freien Feld/ Kreuzung die Vertragung prägnant für verschiedene Ausarbeitungen sind.

Die Körpersprache durch die Motivation und die kleinen trainierten Sequenzen recht eindeutig wird und man sich als HF hervorragend auf den Hund verlassen kann. Selten ist der Trailverlauf verhunzt, vielmehr haben wir mehr zu lernen als der Hund.

Es ist ein Verstehen auf einer anderen Ebene. Solch eine Teamarbeit hab ich bei all den zweckgebundenen Ausbildung gehabt. Es braucht seine Zeit und manche Verhaltensweisen des Hundes sind dual verständlich. Die gilt es im Bereich des Suchverhaltens zu festigen, damit nicht ständig der Hund durch Hinterfragungen verunsichert wird.
Grüße

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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Havers » 12. August 2010 12:25

Holmes hat geschrieben:Die Körpersprache durch die Motivation und die kleinen trainierten Sequenzen recht eindeutig wird und man sich als HF hervorragend auf den Hund verlassen kann. Selten ist der Trailverlauf verhunzt, vielmehr haben wir mehr zu lernen als der Hund.

Es ist ein Verstehen auf einer anderen Ebene. Solch eine Teamarbeit hab ich bei all den zweckgebundenen Ausbildung gehabt. Es braucht seine Zeit und manche Verhaltensweisen des Hundes sind dual verständlich. Die gilt es im Bereich des Suchverhaltens zu festigen, damit nicht ständig der Hund durch Hinterfragungen verunsichert wird.


Da kommt mir sofort der Spruch mir bekannter Nachsucher in den Sinn: Der Hund hat immer recht. :mrgreen: Long Intensities standen bei mir neulich an einem Trainingswochenende auch auf dem Plan und sie haben mich ebenfalls wieder in Sachen Körpersprache, Windverhältnisse, Thermik etc. vorangebracht. Die angesprochenen Vertragungen bringen einen erst ins Schwitzen und dann ans Staunen. :mrgreen:

Wichtige Erkenntnisse erzielte ich auch aus dem Wiesen, wie sie in ihrer ursprünglichen Form jagen, also in der Meute. Das Wissen um die Ansprüche meines Hundes an eine Teamarbeit war ein Aha-Erlebnis. In der Tat ist die Verlockung groß, zu lange Sequenzen mit zu vielen Schwierigkeiten zu trainieren.
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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Reddog » 12. August 2010 12:53

Holmes hat geschrieben:Und egal wie man das Monster einklemmt, es freut sich ein Loch in den allerwertesten. Ausser ich hab die Flasche Ohrenreiniger in der Hand.


Hallo Andreas,
ich dachte Du hättest einen Blood... :lol: und kein Monster aus der Sesamstrasse :lol:

Ich klemme meine beiden Hunde auch zwischen den Beinen ein, für uns ist dieses die richtig Ansatz Methode. Positive Begründungen für diese Methode hast Du ja reichlich geliefert Andreas.
Mit freundlichen Gruss
Reddog


Die Realität ruiniert einem immer wieder die Hoffnung, das der Mensch das Maß aller Dinge ist.
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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Holmes » 12. August 2010 13:05

Der Hund hat immer recht.


Das der Hund jeden Tag Spuren verfolgt, ist das eine, hast du ihm seinen Job erklärt und er hat dieses Spiel verstanden, dann gibt es in seinem Repertoire nur wenig Einschränkungen. Was man nicht aus den Augen lassen sollte: Es ist ein Spiel.

Das Lesen von Verhaltensweisen des Hundes beim Suchen nach versteckten Stoffen und Menschen hat mich schon viele Jahre begleitet. Es ist mir nicht unbekannt. Auch die Arbeit an der langen Leine hat einen festen Bestandteil in meinen Ausbildungen gehabt. Das Nachsuchen ebenfalls.

Mit dem Training im Bereich des ManTrailings haben sich ganz viele Dinge in der Sichtweise verändert. Das Beobachten des Hundes bei seinem Jagdspiel trägt Früchte in der Form, dass wir den Kopfbewegungen des Hundes mit einem Blick in die Richtung nachgehen, selbst wenn man zügig unterwegs ist.

In der Tat ist die Verlockung groß, zu lange Sequenzen mit zu vielen Schwierigkeiten zu trainieren.


Immer eine Frage, was das Ziel der Ausbildung ist. Bei einem schnellen Fahrspiel, High Intensity über eine lange Distanz muss ich meinen Hund nicht viel Fragen, vielmehr hat der Hund seine Entscheidung lange vor mir getroffen und zeigt es mit mehrfachen Tätigkeiten, unterschiedlichsten Körperbewegungen an. Der Zuge auf der Leine ist weg, er kreist und kontrolliert die Umgebung, er unterbricht seinen immensen Vortrieb abrupt oder der Zug verstärkt sich wieder.

In diesem Zusammenspiel, ob der Verlauf bekannt oder nicht bekannt ist, kann ich Korrekturen einpflegen, wenn er sich mal gänzlich vertan hat und versucht zu hetzen um auf einer anderen Stelle wieder Scent zu bekommen. Er kontrolliert kurz Vertragungen und rennt anschließend in die andere Richtung, weil sich die Vertragungen verlieren und er sie schon in einem Bereich stärker hatte. Alles das bleibt für uns im Verborgenen und es zeigt sich auf, dass der Hund dort überragend arbeitet, wenn man ihn sinnvoll und zielgerichtet einarbeitet.

Die Verhaltensweisen in dem Jagdspiel unterscheiden sich nicht sonderlich bei den unterschiedlichen Rassen. Vielmehr legen wir recht häufig aufgrund unserer Gedanken dem Hund die Bremse rein. Natürliche Verhaltensweisen werden nicht trainiert, nicht beachtet, abtrainiert durch Verständnisprobleme.

In dem Fall passe ich mich dem Hund an und gehe sein Tempo mit. So erfahre ich weit aus mehr über seine Verhaltensweisen, als wenn ich ihm ein Tempo vorgebe, dass kommt zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Sicherheit erreicht wurde, von selbst.
Grüße

Holmes

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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Azunela » 12. August 2010 20:49

Holmes hat geschrieben:Ich klemme meinen Hund ein. Zum einen ist mir jede Einschränkung am Start durch Hörzeichen oder sonstigen körperlichen Einwirkungen nicht zielführend.


Ich brauche max. ein leises: "Azunela bleibst du bitte hier", danach kann ich sie umziehen.
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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Holmes » 12. August 2010 21:08

Was liegt an Bindungsspielen, Gehorsamsleistungen, Altlasten aus anderen Ausbildungsbereichen, Alltagsroutinen auf dem Hund?

Das habe ich nicht. Keine Erziehung im klassischen Sinn. Der Hund zeigt "Gehorsam" auf der Trail. Arbeitet Spurtreu. Will starten, aus diesem Grund das Einklemmen. Eine Unterbrechung auf simple und einfache Art. Der Suchbefehl ist die Freigabe und was der Hund davor und danach macht, gibt mir wichtig Rückschlüsse auf das, was auf der Trail passiert ist, vielmehr ob der Startbereich passend ist. Weiter der Scentartikel passend ist. Das Fokussieren ein wichtiger Punkt. Gesprochen wird nur in Lauten und nur wenn es nötig ist. Korrekturen ergeben sich wie von selbst.

Je mehr Motivation der Hund in die Ausarbeitung eines Trails legt, umso besser kann man ihn als HF lesen.

Kein "Go back to work", oder "Arbeiten" oder "weiter". Er sucht nach dem Scent und zeigt durch sein Verhalten deutlich auf, was er wahrnimmt und wenn er nichts wahrnimmt.

Über die Jahre haben wir die unterschiedlichsten Startrituale erleben können. Recht häufig starteten die Hunde motiviert in die falsche Richtung, da sie das Starten nie gezeigt bekommen haben. Auch das freie Stehen des Hundes, Sitzen oder Abliegen haben wir uns ansehen können. Das Entknoten der Leine am Start. Gerade wenn der Verlauf für den HF unbekannt war, wurden die Richtungen ausgetestet. Der Erfahrungswert hat mich persönlich etwas anderes gelernt. Motivation und motiviertes Arbeiten weisen für mich Unterschiede auf.

Jeder so wie er denkt.
Grüße

Holmes

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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Schnüffelnase » 13. August 2010 10:19

Azunela hat geschrieben:
Holmes hat geschrieben:Ich klemme meinen Hund ein. Zum einen ist mir jede Einschränkung am Start durch Hörzeichen oder sonstigen körperlichen Einwirkungen nicht zielführend.

Ich brauche max. ein leises: "Azunela bleibst du bitte hier", danach kann ich sie umziehen.

ich kann meiner Hündin auch einfach "steh" oder "sitz" sagen um das Geschirr anzuziehen,
aber dann ist meine Dame am Start quasi im "Unterordnungsmodus" und genau das will ich vermeiden.
Zwischen den Beinen festhalten und dann mit Startkommando freigeben ist für uns alleine schon aus diesem Grund besser.
Ich muss da mit meinem Schäfi-Mix eh aufpassen, dass sie sich beim Trailen nicht nach hinten orientiert... ;)

Seit gut drei Wochen hab ich noch einen Beagle-Welpen im Haus... :P
Mal sehen welches Startritual sich hier mal als das passend herauskristallisiert, bei einem kleineren Hund kann ich mir das noch nicht so recht vorstellen mit dem zwischen-die-Beine-klemmen, aber mal sehen... ;)

LG, Ulrike
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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Azunela » 13. August 2010 17:25

Hallo Ulrike,

deswegen vermeide ich ein "Sitz", "Platz" oder ein "Bleib" am Start. In den meisten Fällen reicht es wenn ich den Rucksack abstelle und mich hinhocke, dann bleibt sie stehen. Und natürlich mus sie eine Rucksackkontrolle machen :lol: .


@Holmes: Ich habe mit Azunela die letzten 8 Jahre viel gearbeitet, vor allem an unserer Beziehung. Sie ist in erster Linie meine tägliche Begleiterin und erst in zweiter Linie mein Mantrailer. Daher liegen meine Prioritäten anders. Ich möchte einen Hund mit dem ich problemlos den Alltag (und dass heißt bei uns Großstadt) meistern kann und da ist ein gewisser Gehorsam einfach notwendig.

Vorgestern durfte Azunela nach einer Trainingspause das erste Mal wieder "ihre" Sabine suchen .... sie brauchte nicht nicht weggehen sehen ...... ein kurzer "Sniff" in die Tüte und dann ging die Post ab :lol:
Liebe Grüße

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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Holmes » 14. August 2010 12:32

Vorgestern durfte Azunela nach einer Trainingspause das erste Mal wieder "ihre" Sabine suchen .... sie brauchte nicht nicht weggehen sehen ...... ein kurzer "Sniff" in die Tüte und dann ging die Post ab


Was daraufhin deutet, dass der Hund bekannte Gerüche recht lange speichert und diese aufgrund von Trainingsstrukturen und der antrainierten Erwartungshaltung in anderer Form nachsucht. Solche Dinge versuchen wir so gering wie möglich zu halten, was leider nicht immer gelingt.

Das was Du von Deinem Prioritäten beschreibst, ist für uns nicht gewünscht. Die angefügten Ablenkungen, wie das kontrollieren des Rucksacks, sind für einsatzorientierte Arbeiten hinderlich. Haben dazu ein paar Beispiele, die nicht zielführend für klare Aussagen waren.

Der gewisse Gehorsam und das was der Hund auf der Trail zeigen soll, ist immer ein zweischneidiges Schwert. Egal in welchem Ausbildungsstadium ein Hund in den Bereich des Trailens geführt wird, stehen die alten Erfahrungswerte ihm im Weg. Die Strategien, die er durch Ausbildungswege vermittelt bekommen hat, setzt er auch bei seiner Arbeit in der Suche um. Sie sind nicht besonders zielführend. Die Diskussion um die geeignete Rasse hab ich mit diesem Punkt für mich abgeschlossen.

Jeder so wie er das für sich versteht. Der Blood hat eine mehr als interessante Art und Weise seine Bindung, Beziehung und Arbeitsleistung dem Menschen mitzuteilen. Da ich recht lange mit Hunden, die eine spezielle Ausbildung bekommen haben, städtisch gewohnt habe, ist für mich selbst der "unerzogene" Blood in der Stadt handelbar. Den Anspruch, den ich an ihn stelle, ist schlicht und einfach, mir auf der Trail den Gehorsam zu zeigen, der für eine zielführende Ausarbeitung notwendig ist. Es wird Scent gearbeitet, wenn er da ist. Es wird nicht gearbeitet, wenn kein Scent vorhanden.

Mit ihm an der Leine spazieren zu gehen, ist nicht in meinen Prioritäten auf der oberen Rangliste. Mir ist wichtig, dass er eine sichere Arbeit leistet, nicht mehr und nicht weniger.
Grüße

Holmes

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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Azunela » 14. August 2010 12:58

@Holmes: Azunela kam als erwachsener Hund zu mir und wir haben das Trailen erst später für uns entdeckt. Sie ist mein Hund zum lernen und meinen Weg zu finden.

Dein Blood ist garantiert als Welpe zu dir gekommen und du hast mit ihm direkt angefangen zu trailen und du hattest Vorerfahrung.

Also bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen ...... auch wenn der Blood und der Podenco im Bereich Selbstständigkeit und Dickschädel bestimmt sich ziemlich ähnlich sind. Aber mein spanisches Überraschungspaket hat eine andere Prägung in der wichtigen Entwicklungszeit gehabt als dein Blood vom Züchter. Und jeder hat mal irgendwann mit irgendeinem Hund angefangen und damit auch erst angefangen zu lernen .... auch du.
Liebe Grüße

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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Holmes » 14. August 2010 15:59

Dein Blood ist garantiert als Welpe zu dir gekommen und du hast mit ihm direkt angefangen zu trailen und du hattest Vorerfahrung.


Und das aus gutem Grund. Die Hampeleien mit erwachsen Hunden und Hunden, mit einer dualen Ausbildung haben wir hinter uns. Sie waren nicht zielführend.

auch wenn der Blood und der Podenco im Bereich Selbstständigkeit und Dickschädel bestimmt sich ziemlich ähnlich sind.


Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen. Nach dieser Äusserung glaube ich nicht, dass Du viele Bloods beim Arbeiten gesehen hast. Du hast Hunderassen im ManTrailing gesehen und mit Ausbildungsschritten begleitet. Die Arbeit mit einem Blood hat ein besonderes Fleur, was seines gleichen sucht. Da ich einige Rassen nicht nur ausbildungstechnisch begleitet, sondern auch selbst geführt habe, bin ich von der Art des Blood mehr als überzeugt. Empfehlen tue ich diese Rasse keinem. Jeder, wie er selber meint.

Den Chessie hatte ich über vier Jahre. Ein toller Hund, der für das Trailen aufgrund seiner natürlichen Schärfe in keinsterweise geeignet war. Das was der Hund aufgrund der Ausbildung geleistet hat, war schon interessant und was ganz wichtiges. Er hat mir einiges der Härte genommen, die über die ganzen Jahre bei der Ausbildung der Diensthunde aufgelaufen ist.

Aber mein spanisches Überraschungspaket hat eine andere Prägung in der wichtigen Entwicklungszeit gehabt als dein Blood vom Züchter.


Was Du nicht beurteilen kannst, da Du die Prägung durch den Züchter bei meinem Hund nicht beurteilen kannst. Ich bezeichne meinen Hund als Mittelmaß und habe aufgrund meiner vielen Jahre im Bereich der Aufzucht und Ausbildung von Diensthunden einiges voraus. Die Beurteilung eines Hundes mache ich an vielen Dingen fest.

Und jeder hat mal irgendwann mit irgendeinem Hund angefangen und damit auch erst angefangen zu lernen .... auch du.


Das ist richtig. Fast drei Jahrzehnte her und ich habe mich ausschliesslich dienstlich mit Ausbildung, Prüfungswesen und Einsatz auseinander gesetzt. Als ich die Dienststelle gewechselt habe, habe ich 8 Monate meinen jungen Hund mit Rettungshundearbeit beschäftigt. Ein mehr als trauriges Kapitel. Wie Du schon schreibst, jeder hat mal angefangen. Die Vorstellung, wie was zu sein hat, ist immer mit dem Wissen der Ausbilder gekoppelt.

Habe Hunde in den unterschiedlichsten Bereichen und täglich in vielen Einsätzen geführt. Nicht nur den Bereich des Schutzhundes, sondern noch interessanter den Bereich des Spürhundes. In den Ausbildungen hat man mir das Lesen des Hundes in den verschiedensten Trainings- und Einsatzsituationen gelehrt. Gerade der Bereich Einsatz ist das was man nicht von jetzt auf gleich lernen kann. Ergänzend dazu kann man sich sehr viel von einsatzerfahrenen HF abschauen.

Das Arbeiten nun mit einem Blood und den von Dir angefügten Vorerfahrungen macht es nicht einfacher. Über den Bereich der Körpersprache des Hundes gibt es eine Vielzahl von dual belegten Verhaltensweisen des Hundes, die von den HF unterschiedlich beurteilt werden. Diese Erkenntnis erlangt man, wenn sich ausschließlich mit dem Thema befasst wird. Gezielte Ausbildung bringt recht interessante Einblicke in das Wesen Hund. Zum heutigen Zeitpunkt profitieren andere von dem Wissen, da es recht einfach ist, einen Hund im Bereich eines strukturierten und zielführenden Arbeitsverhaltens, dem Arbeiten von Scent, zu lesen. Selbstständigkeit nicht nur als Wort im Raum steht.

Um das Lernen geht es weniger. Sicher beginnt man zu irgendeinem Zeitpunkt. Vorerfahrungen sind wichtig und diese haben bei mir weniger mit dem Fun-Faktor zu tun. Das ManTrailing ist für mich aufgrund meines Berufes ein wichtiges Einsatzmittel. Den Gedanken der Beschäftigung steht am Rand, da mein Blood nichts anderes macht, als das Suchen. Eine Einsatzlage beurteilen mache ich nun seit den besagten drei Jahrzehnten, Hunde zu deren Lösung einzusetzen auch und es werden zu jedem Zeitpunkt immer wieder andere Ansprüche an die Teams gestellt. Das fehlt mir persönlich in vielen Ausbildungsbereichen, was einen Einsatz und die gewünschte Glaubwürdigkeit nicht verbessert.

ManTrailing hat für mich selber viel mit Selbstkritik und Ehrlichkeit zu tun. Erklärungsversuche sind bei der Suche nach Vermissten fehl am Platz. Drum haben wir eine andere Auffassung über den Bereich Ausbildung. Uns ist die Körpersprache des Hundes wichtig und darauf abgestellt erfolgt die Ausbildung. Der HF wird durch einfache Übungen zusammen mit seinem Hund an die natürlichen Verhaltensweisen herangeführt. Wir möchten den Interessierten gerade die Verhaltensweisen des Hundes nahe bringen.
Grüße

Holmes

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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Azunela » 14. August 2010 16:30

Es ist doch immer wieder erfrischend wie du Menschen verurteilst, die du nicht kennst. Schön ist auch immer wieder zu sehen dass du nur das rausliest, was du verstehen möchtest.


Für mich steht fest: Ein Bloodhound wird es niemals werden und zu 99,9 % wird auch der nächste Hund wieder aus dem Tierschutz sein. Wenn irgendwann einmal ein Welpe von einem Züchter bei mir einzieht, dann wird es ein Rottweiler sein, denn das ist die Rasse, die ich als "Rentnerhund" haben möchte.
Liebe Grüße

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Re: Körpersprache des Hundes beim Start

Beitragvon Holmes » 14. August 2010 16:56

Es ist doch immer wieder erfrischend wie du Menschen verurteilst, die du nicht kennst. Schön ist auch immer wieder zu sehen dass du nur das rausliest, was du verstehen möchtest.


Wie kannst Du einen Hund beurteilen, den Du nie gesehen hast? Vergleiche zu Deinem Hund ziehen, der von der Rasse und seiner Selektion ganz was anderes ist? Zwar eine Nase hat, die mit einem ganz anderen Interesse eingesetzt hat? Ich habe aufgezeigt, wie meine Priorität ist.

Mit einem Rottweiler hab ich dienstlich angefangen und zum heutigen Zeitpunkt wird keiner mehr bei mir einziehen. Genauso wenig wie die anderen Hunderassen, die ich dienstlich geführt habe. Und da vergleichst Du auch Äpfel und Birnen. Mir liegt was an der Arbeit und Ausbildung aus einem beruflichen Interesse. Jeder gerne wie er will.
Grüße

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