Was iist ein Geschirr mit Lastausgleich? - Geschirr mit "Bleigewichten"?
Hat mit Bleigewichten wenig zu tun. Vielmehr ist der Zugpunkt weit nach hinten gelegt um die auf dem Körper liegende Zuglast besser zu verteilen. Ich arbeite mit einem Geschirr dessen Zugpunkt recht nah am Schulterbereich liegt. So sind notwendige Korrekturen sicher im Verständnis für den Hund und ich fühle recht deutlich, wenn der Hund keinen Scent mehr hat.
Ich habe mich wahrscheinlich zu ungenau ausgedrückt: Trailnah nicht gleich Trecking und dem Hund sein individuelles Suchverhalten nehmen. Wenn die Hunde beim Trailen zügig laufen und deutlich an Körpersprache zeigen, sie haben die Spur, dann folge ich zügig. Beim Dalmatiner verhindere ich allerdings, dass sie einen Dauersprint läuft, wie gesagt sehr zügiger Schritt.
wenn der Hund den Scent jagt, dann sind alle seine Gangarten bei mir erwünscht. Dadurch, dass er sich sehr schnell über die Trail bewegen kann, ist die Körpersprache mehr als deutlich. Ich habe nicht anders angefangen, wie viele andere auch. die Einschränkungen und Probleme des Hundes sind mir hinreichend bekannt und es ist recht schwer die eigene Körpersprache aus der Arbeit des Hundes zu verbannen.
Wenn sie an einer Kreuzung erst in die richtige Richtung abbiegen, gebe ich Leine, bleibe an der Kreuzung stehen und verhindere ich nicht, dass sie danach noch mal umdrehen und die anderen Richtungen abchecken ( der eine Hund trailt seit 1,5 Jahren, der andere seit 1 Jahr).
Eine Kreuzung auszuarbeiten heißt bei uns, dass der Hund diese in einem hohen Tempo anläuft. Aufgrund unsere motivierten Arbeit ist ihm das Spiel bekannt. Da, wo der Scent durch den Wind hin vertragen wird, sticht der Hund. Der Scent wird von der Intensität geringer und der Hund zeigt recht deutlich durch seine Arbeit auf, dass
er nicht in der richtigen Richtung unterwegs ist. Dieses Verhalten kann ich erfühlen durch die Leinenspannung, die sich sehr schnell verändert. Der Hund kreist und sucht sich den Scent. Ich stoppe zu keinem Zeitpunkt, bin in Bewegung um dem Hund keine Hilfe für ein weiteres Stechen in eine andere Richtung zu geben. er sucht sich seinen Weg und ich kann zum Ende hin über die Kreuzung eine eindeutige Aussage treffen.
Was ich korrigiere ist eindeutiger !Quatsch! Dalmatiner zerrt Richtung Eistüte, die 2 m neben dem Trail liegt. Ich stoppe sie dann und gebe Kommando "Arbeiten". Sie sucht danach motiviert weiter.
Ein wichtiger Ausbildungsschwerpunkt ist das "Fokussieren des Hundes auf die Trail". Hat der Hund bei einem immer gleichbleibenden schnellen Training seine Sinne auf dem Trail, dann interessiert ihn seine Umgebung sehr wenig. Neigt er dazu sich auf andere Dinge zu konzentrieren, dann ist es für mich ein deutlicher Hinweis, dass er nicht auf der Trail ist. Er kümmert sich nicht im geringsten um einen anderen Hund, der ihm entgegen kommt, sondern sieht zu, dass er schnellstmöglich seine Arbeit zu dem in Aussicht gestellten Spielende bringt. Von mir hörst Du allerhöchstens einen Unmutslaut, wenn er sich auf etwas anders konzentriert. Zu jedem Zeitpunkt im Training werden die High Intensities für den Hund genutzt. Ob kurz oder lang, in delayed starts, older trails, backtracks und sonstigen Spielarten im ManTrailing nutzen wir diese Motivationsarbeit ausschließlich.
In Deinem Beispiel stoppe ich nicht. Es gibt einen kontrollierten Leinenruck und ein verbalen Unmutslaut, den der Hund sofort mit Suche nach Scent quittiert. Hat er sich raus gearbeitet, wird gerade im Training über das mögliche Problem nachgedacht und die Übung einfacher gestaltet.
Zeigt der Hund sich eindeutig abgelenkt durch alltägliche Gegebenheiten, dann wird mit dem High Intensity der Hund auf die Trail gebracht. Kurze schnelle Einheiten in den unterschiedlichsten Trainingssituationen über mehrere Wochen blenden blenden ein bestehendes Problem aus. Dafür muss man eindeutig mit dieser einfachen Form des Trainings arbeiten und auch Instruktoren haben, die auf die Körpersprache Hund und auch HF eingehen können und hier die Probleme in der Zusammenarbeit Mensch/ Hund aufzeigen können. Durch die Schnelligkeit ist der Hund gegenüber den möglichen "plumpen" Einwirkungen des HF, der Schwierigkeiten mit dem Leinenhandling hat, immun. Es stört den Hund wenig, wenn mal eine Einwirkung unnötig erfolgt.
Motivation muss stimmen: Das ist auch meine Meinung. Diese beiden Hunde schauen mich beim Startritual aufmerksam an und auf meine Weste (habe den GA immer an der gleichen Stelle meiner Weste plaziert), wenn ich den Scent herausgeholt habe, checken sie ihn gleich ab.
Das Startritual ist schon etwas ganz besonderes. Durch das Halten zwischen den Knien hab ich viel Armfreiheit und kann auch meinen Hund nach dem ersten Anriechen zum einen Beobachten und zum anderen Fühlen. Hat er eine übermäßige Körperspannung und zeigt über die Headtourns einen möglichen Spurverlauf an, dann erfolgt ein sicherer Start. Dafür trainieren wir diese Startsequenzen abgetrennt von der Arbeit des Fokussierens auf die Trail. Es hat beides mit Spass zu tun und einem Hund der schon beim Start entspannt ist, muss man nicht auf die Trail drücken. ManTrailing ist viel mehr als von A nach B zu kommen und eine Person zu finden.
Wenn sie bekannte Personen suchen hatlen die ihre Nase nur kurz über die Scent Tüte und gehen nur kurz rüber (würde dann nicht die Tüte über ihre Nase ziehen), bei unbekannten Personen wird der Scent wesentlich intensiver abgecheckt.
Ist leider so, dass bekannte Gerüche im Gehirnskasten über lange Zeit gespeichert werden. Drum ist es wichtig, dass Spiel so interessant wie möglich für den Hund zu gestalten, damit er aufgrund von den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sich auch auf der Trail einfindet.
Befinden sich am Ende des Trails mehrer Personen, z.B als Gruppe zusammenstehend, die sich unterhält, zeigen sie die richtige VP an.
Ist für mich eher nebensächlich. Die Hunde erlernen eine Anzeige an Personen. Im Training fragen wir auch diese Anzeige unter vielen Beispielen mit unterschiedlichen Personenkonstellationen ab. Unser Hauptaugenmerk liegt eher auf dem Fokussieren der Trail. Das heißt auch eine selbstständige Arbeit wird gefördert durch die Art und Weise des Trainingsaufbaus und des Ablaufs.
Kamineffekt: die Whippethündin trailt seit gut 3 Monaten 2 - 3 x wöchentlich. Sie hat den Trail um eine Wohnblockbreite versetzt verfolgt. Frischer Trail. Mein Wisser wies mich darauf hin, dass wir uns vom Trail entfernen. Ich habe 3 x durch Erhöhung der Leinenspannung hinterfragt. (Durchsetzen gegenüber Leinenspannung bei kurzen spaßtrails geübt) Whippet zerrte nach wie vor in die Richtung (parallel zum Trial) Ich folgte daher.
Vorher Wir sind über eine freiere Fläche getrailt, wo sie fast auf dem Trail gelaufen ist (Sand, Gras), dann ging es über eine Straße, dort lief sie auch noch auf dem Trail: Wind kam extrem von Hinten (bft 4). Nach der Straßenüberquerung führte der Trail auf einem Bürgersteig rechts rum. Danach links ab auf enem Gehweg. Sie trailte über die Straße und dann nicht auf dem Bürgersteig rechts ab, sondern über Bürgersteig geradeaus rüber (Wind immer noch von hinten), weiter geradeaus. Sie trailte an dem Gebäude entlang bis am Ende eine Hecke auftauchte. Checkte mit tiefer Nase 2 Richtungen ab und bog in die richtige Richtung ab (re. rum) ums Gebäude herum und bekam dann vom Gegenwind Witterung der sitzenden VP. Sie zeigte die VP apositiv an, nicht die daneben sitzende Verleitperson.
Jedes Hinterfragen kann für den Hund eine andere Bedeutung haben. So kann es durchaus sein, dass Hunde aufgrund einer Erhöhung der Leinenspannung das Stürzen anfangen und sich von dem eigentlichen Trail entfernen. Solch einen Übungsaufbau nutzen wir nicht, da für den Hund die Schwierigkeitsgrade nicht verständlich genug sind. Ich möchte ihm etwas abverlangen und muss mit seinem Niveau trainieren. Was der Hund zu welchem Zeitpunkt riecht ist für uns eh nicht erkennbar, außer wir setzen bewusst Schritte im Training zusammen, damit wir viele Dinge erstmal verstehen können.
Die Trainingsunterschiede haben sich im Osterseminar gezeigt.
Hättest Du in der Situation die Hündin gestoppt?
Ich neige eher dazu meinem Hund eine schnelle Arbeit zu ermöglichen, damit er sich den Weg erarbeiten kann. Aufgrund der recht langen Nutzung dieses Ausbildungswegs und der Beurteilung der Hunde hat sich sehr viel aufgezeigt. Es ist einfacher geworden dem Hund nach einem gezielten Trainingsaufbau zu vertrauen und seine Arbeit zu verstehen. Es gibt auch Situationen in denen der Hund Fehler produziert, die eindeutig dem HF und auch mir am Ende der Leine zu zuschreiben sind. Das ist ärgerlich und trotzdem sieht es im nächsten Trail wieder anders aus.
Der nächste Hund wird in gleicher Form ausgebildet, wie Inspektor auch. Geprobt haben wir mit den unterschiedlichsten Rassen und sind beim Blood hängen geblieben. Was anderes möchte ich nicht an der Leine haben.