Mir tritt damit keiner auf den Schlips, da ich weiß aus welchem Grund ich es nutze, meinen Hound zwischen den Knien zu halten. Was ich recht schade finde, ist eher der Punkt, dass angefügt wird man komme immer ans Ziel.
Die Körpersprache des Hundes ist, wenn man ihn versteht, recht eindeutig und dafür sollte man gewisse Dinge trainieren. Dazu zählen auch Startsequenzen. An dieser Stelle stelle ich mal in den Raum, dass die wenigsten hier sich mit der Körpersprache des Hundes bei einem Start befassen. Ich sehe so den ein oder anderen Bericht, TV-Beitrag, Trainingsgeschehen, bei dem der Hund den Geruchsartikel ohne jegliche Kontrolle seiner Motivation vorgehalten bekommt und stumpf in eine Richtung rennt. er hat nicht mal die Chance sich auf sein Umfeld zu konzentrieren, weil der HF bar aller Körpersignale des Hundes schon mit seinem Losstürzen die Laufrichtung für die Trail vorgibt. Wenn der HF es weiß, ist der Weg nicht das Problem. Erst wenn man hergeht und bestimmte Dinge insbesondere das Wissen über einen Spurverlauf nimmt, werden Problemstellungen sichtbar.
An dieser Stelle scheinen es mir eher die Menschen zu sein, die auf martialische Rituale und Formalia nicht verzichten können.
Mit diesem Punkt hat es am wenigsten zu tun. In vielen Fällen sind die Körpersprache des HF so konfus, dass der Hund weit aus mehr verunsichert wird und seine exzellente Nasenleistung in keinster Weise ausspielen kann, geschweige denn der HF mit dem Hund zusammenarbeitet. Über die Körperbewegung und die Anspannung im Hund kann man recht viele Aussagen treffen, die in einem Einsatzgeschehen und nicht im Funbereich eine wichtige Rolle spielen. Gerade wenn zu überprüfen ist, ob ein möglicher Spurverlauf vorhanden ist oder nicht. Gerade diese Ruhephase vor einem Start ist ein wichtiger Konzentrationspunkt für eine gezielte Aussage über die Startrichtung. Vielfach werden irgendwelche Abgänge von irgendwo geübt, bei denen der HF sich recht intensiv mit seiner Körpersprache in die Arbeit des Hundes einmischt und ihm nicht mal die Möglichkeit gibt, sein Können in einer Nachsuche in Szene zu setzen.
Was mich am meisten bei diesen Arbeiten stört, ist die komplette Unaufmerksamkeit des HF. Der versucht den in der Hand gehaltenen GA wegzustecken, was bei einem motivierten Hund recht schwierig wird. Oder der GA bleibt an der Startstelle liegen. Gerade als Beweismittel eingeschrieben, kann er später auch verloren gegangen sein und das Anpatschen durch den nachfolgenden Backup ist kontraproduktiv, wenn der GA nochmals genutzt werden sollte. Insbesondere dann, wenn mehrere zusammenarbeiten wollen. Meistens nimmt man auch nur einen. Geruchsvermischungen müssen im Training kontrolliert werden um Verhalten des Hundes abgleichen zu können, was eher sich schwierig zeigt mit solch einem Trainingsgehabe.
Und dann wären wir bei dem Thema Motivation. Jeder gerne so wie er will. Nur ein klares Votum für die Arbeit mit einem fokussierten Hund der Trailverläufe arbeiten will. Kontraproduktiv ist da die Diskussion um Gehorsamsleistungen, Unterordnung, routinierte Tagesabläufe, kontrollierte Verhaltensweisen, besondere Stoppsignale etc. Sie stehen definitiv einem sicher arbeitenden Hund im Weg. Wer anderer Meinung ist, kann gerne vorbeischauen, wir hätten die ein oder andere Übung bei dem es auf die Körpersprache des Hundes ankommt.
Der Hund hat die Aufgabe den Scent zu arbeiten, wenn er ihn in der Nase hat. Hat er nichts, arbeitet er nicht. Da erfolgen recht schnell die Rückmeldungen über die hier als schlimm angesehenen Rituale, die einen tieferen Sinn haben. Gerade bei einem Negativ ist das Verhalten des Hundes zwischen den Knien recht eindeutig. Wer so nie trainiert hat, kann auch keine klare Aussage über einen unknown Negativ machen.
Es mag sein, dass es für den ein oder anderen im Funbereich nicht ersichtlich ist. Da wir recht tief in die Materie eingestiegen sind, nutze ich besonders das Halten meines Hundes mit den Knien, da er bei Vorhandensein eines Trails los möchte und das für eine klare Aussage recht wichtig ist. Und wer meinen Hund kennt, der weiß das er motiviert ist.
ManTrailing umfasst recht viele Dinge, die so nicht in den unterschiedlichsten Trainingswegen trainiert werden. Ich finde es eher schade, dass sich nur recht wenige mit der tieferen Materie befassen, obwohl MT weit aus mehr ist.