Wie baue ich den Start richtig auf?

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Wie baue ich den Start richtig auf?

Beitragvon Trash83 » 29. Juni 2010 22:22

Ich habe bei der Fährtenarbeit den Start komplett falsch aufgebaut wie ich mittlerweile weiß. Jetzt beim Mantrailing soll natürlich alles von Anfang an richtig sein. Wie verfahrt ihr denn beim Start?? Habe z.B. gar kein Ritual mit Geschirrwechsel usw. gehabt...
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Re: Wie baue ich den Start richtig auf?

Beitragvon Holmes » 30. Juni 2010 06:03

Die Grundzüge im Aufbau des MT laufen über Motivation. Die Verknüpfung Geruchsartikel zur Spur ist ein Punkt, der in der Aufbauphase zufällig geknüpft wird. Das Ritual des Anschirrens erfolgt erst, wenn der Hund begriffen hat, was er an einem Geruchsartikel zu tun hat.

Es gibt wichtige Details, die von Anfang an überlegt sein sollten. Der Hund wird eingeschirrt und gestartet. Dies ist je weiter der Hund gefestigt seine Arbeit macht zu wechseln. Der Hund wird anschliessend zu keinem Punkt des Starts in Laufrichtung gestartet. Die Erkenntnisse, die man aus einem trainierten Start erlangt sind recht wichtig. Nicht unbedingt für den Fun-Bereich, dafür für die Realsuche.

Aus diesem Grund trainieren wir den Startbereich in einer ganz bestimmten Form. Startsequenz Inspektor Es ist uns wichtig, dass der Hund trotz aller Ablenkungen durch den HF sich auf seine Arbeit konzentriert.

Die Übungen, die wir mit einem jungen Hund vorab machen, sind rein auf das Visuelle abgestellt. Runner zeigt dem Hund sein Futter, legt einen Geruchsartikel ab und läuft eine Distanz. Wenn er offen für den Hund stehen bleibt, wird der Hund gestartet. Die Distanz überwinden, ankommen und dafür gibt es die Belohnung. Das gleiche noch mal im Anschluss, fertig. Das machen wir an den unterschiedlichsten Orten, erst mit wenig Ablenkung, dann mit steigernder Ablenkung. Anschließend gehen wir dazu über diese Übung mit einem Sichtausschluss zu vervollkommnen. Hund sieht die Person nur noch kurz weglaufen. Muss nun die Nase hinzunehmen um an Ziel zu kommen. Jede Übung hat nur eine Schwierigkeit und bleibt für lange Zeit einfach gehalten.

So beginnen wir das Fokussieren auf die Trail. Die Hunde sollen die Spur schnell ausarbeiten. Zum einen ist es ein Jagdspiel und zum anderen sind die Hund sehr gut lesbar.
Grüße

Holmes

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Re: Wie baue ich den Start richtig auf?

Beitragvon Trash83 » 30. Juni 2010 16:27

Holmes hat geschrieben:Die Grundzüge im Aufbau des MT laufen über Motivation. Die Verknüpfung Geruchsartikel zur Spur ist ein Punkt, der in der Aufbauphase zufällig geknüpft wird. Das Ritual des Anschirrens erfolgt erst, wenn der Hund begriffen hat, was er an einem Geruchsartikel zu tun hat. .


Danke für die Info! Also, werde ich zuerst versuchen ihr begreiflich zu machen um was es geht und dann dieses Ritual einführen. Richtig so?

Holmes hat geschrieben:Es gibt wichtige Details, die von Anfang an überlegt sein sollten. Der Hund wird eingeschirrt und gestartet. Dies ist je weiter der Hund gefestigt seine Arbeit macht zu wechseln. Der Hund wird anschliessend zu keinem Punkt des Starts in Laufrichtung gestartet. Die Erkenntnisse, die man aus einem trainierten Start erlangt sind recht wichtig. Nicht unbedingt für den Fun-Bereich, dafür für die Realsuche.


Also, starte ich mit dem Hund nie in Laufrichtung,sondern drehe ihn vorher in eine andere Richtung oder wie?? Ich will das ganze von Anfang an richtig machen, so als soll es irgendwann mal für die Realsuche sein...Halte nichts davon etwas anders aufzubauen nur weil es Fun ist, denn wenn ich was mache dann richtig und außerdem weiß man ja nie wohin der Weg geht ;)

Holmes hat geschrieben:Aus diesem Grund trainieren wir den Startbereich in einer ganz bestimmten Form. Startsequenz Inspektor Es ist uns wichtig, dass der Hund trotz aller Ablenkungen durch den HF sich auf seine Arbeit konzentriert.


Kann den link hier auf der Arbeit leider nicht öffnen, werde es mir aber später anschauen! Ja, der Hund sollte unter allen Umständen sich auf der Arbeit konzentrieren egal was daneben passiert. Das haben wir bei der Fährte auch so gehandhabt!

Holmes hat geschrieben:Die Übungen, die wir mit einem jungen Hund vorab machen, sind rein auf das Visuelle abgestellt. Runner zeigt dem Hund sein Futter, legt einen Geruchsartikel ab und läuft eine Distanz. Wenn er offen für den Hund stehen bleibt, wird der Hund gestartet. Die Distanz überwinden, ankommen und dafür gibt es die Belohnung. Das gleiche noch mal im Anschluss, fertig. Das machen wir an den unterschiedlichsten Orten, erst mit wenig Ablenkung, dann mit steigernder Ablenkung. Anschließend gehen wir dazu über diese Übung mit einem Sichtausschluss zu vervollkommnen. Hund sieht die Person nur noch kurz weglaufen. Muss nun die Nase hinzunehmen um an Ziel zu kommen. Jede Übung hat nur eine Schwierigkeit und bleibt für lange Zeit einfach gehalten.


Aber nach Ablegen des Geruchsartikels lasse ich den Hund natürlich dran riechen, oder? Muss den ja mit der Person verknüpfen? Sonst klingt das für mich sehr logisch! Am besten sollte man die Übung auch mit so vielen verschiedenen Personen wie möglich machen, oder? Hatte das so ungefähr aus Fun schon ein paar mal gemacht, aber nur mein Freund und ich abwechselt...

Holmes hat geschrieben:So beginnen wir das Fokussieren auf die Trail. Die Hunde sollen die Spur schnell ausarbeiten. Zum einen ist es ein Jagdspiel und zum anderen sind die Hund sehr gut lesbar


Ich denke das lesen kommt erst mit der Zeit, habe auch eine Weile bei der Fährtenarbeit gebraucht meine Hündin richtig lesen zu können und arbeite heute noch dran. Denke das sind Erfahrungswerte, die von alleine mit der zeit, wenn man genau hin schaut kommen.

Viele Dank für deine Hilfe! Werden sobald es etwas abgekühlt ist heute Abend erste Versuche starten :)
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Re: Wie baue ich den Start richtig auf?

Beitragvon Holmes » 30. Juni 2010 18:27

Schau es Dir an, ist einfacher.
Grüße

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Re: Wie baue ich den Start richtig auf?

Beitragvon Trash83 » 30. Juni 2010 18:40

Hab mir das Video jetzt noch mal angeschaut und habe dazu aber noch eine Frage:

Es beginnt ja erst als der Hund schon zum Geruchsartikel läuft. Lässt du ihn vorher die Umgebung des Artikels kurz checken, legst das den Geruchsartikel dahin und legst ihm den das Suchgeschirr an und ihr startet oder was passiert davor?
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Re: Wie baue ich den Start richtig auf?

Beitragvon Holmes » 30. Juni 2010 20:23

Bei dem Training des Starts geht es nur um den Hund. Der HF ist nur derjenige, der den Hund zum Geruchsartikel bringt. Aus diesem Grund wird auch an einer Wand oder ähnlichem trainiert. Der Hund soll den Geruchsartikel prüfen und sich für eine Richtung entscheiden. So setzen wir schnell die Verknüpfung Geruchsartikel = Spur.

Das Rundführen, Kreisgehen, Perimeter oder wie es sonst noch heißt hat bei uns nur den Hintergrund, dass der Hund sich ein wenig lösen kann. Er ist einfach nach dem Hund Hund sein lassen konzentrierter. Wir führen den Hund nicht im Bereich des Geruchsspur, weil es auch nicht geht. Er soll nachdem er auf den Geruchsartikel kommt sich schnell für eine Richtung entscheiden. Hunde, die in irgendeine Richtung stürzen, weil jetzt gestartet werden muss, korrigieren wir auch in dieser Form. Das Starten im freien Raum hat in vielen Fällen recht viele Probleme aufgeworfen.

Du denkst viel zu viel drüber nach. Es ist ein Spiel und der Hund lernt die Regeln. Sie sind einfach und seinem Können angepasst.
Grüße

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Re: Wie baue ich den Start richtig auf?

Beitragvon Trash83 » 30. Juni 2010 20:43

lol Du hast genau mein allgemeines Problem nicht nur in der Sache erkannt...Ich denke zu viel ;)

Danke für die Tips! :)
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Re: Wie baue ich den Start richtig auf?

Beitragvon Holmes » 1. Juli 2010 05:51

Das Starten im freien Raum hat in vielen Fällen recht viele Probleme aufgeworfen.


Den Punkt möchte ich noch mal kurz rausgreifen. Für ich hat es wenig Sinn den Hund in einem Kreuzungsbereich für den Start einzutrainieren. Da wir recht häufig wissen in welche Richtung es geht sind unsere körperlichen Beeinflussungen recht hoch. Erst bei einem Teamtraining stellen sich die Probleme dar. So startet so mancher in irgendeine Richtung, weil er es so vorgegeben bekommen hat.

Nachdem wir uns im klaren darüber waren, dass der Hund uns den Weg selber zeigen muss, und in einem kleinen Treffen unter Kollegen recht viel über diesen Bereich diskutiert wurde, haben wir die Punkte sinnvoll ergänzt und trainieren mit jedem Hund den Start an einer Wand. Diejenigen die ihrer Meinung nach sicher sind, geben wir die Teamtrainingsaufgabe. Ist schon interessant, was für Bilder herauskommen.

Hunde, die sich um den Geruchsartikel nicht kümmern, wieder andere die nicht starten, Motivationsprobleme haben, die Spielregeln einen anderen Sinn haben, konsequent die falsche Richtung ausarbeiten.

Zum heutigen Tag ein wichtiger Bestandteil in unserem Ausbildungssystem. So wie es auf dem Video aussieht sollte es schon sein. Ein motivierter Hund, der sich seiner Aufgabe sicher ist.
Grüße

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Re: Wie baue ich den Start richtig auf?

Beitragvon Trash83 » 1. Juli 2010 10:43

Ja, dies ist auch Problem was mir durch die Fährtenarbeit bekannt ist...Man kennt die Richtung in die es eigentlich gehen muss und steuert unbewusst den Hund...Aus diesem Grund haben wir jetzt am Ende nur noch Fährten ausgearbeitet, die uns beiden komplett fremd sind um das zu verhindern.

Werde aber jetzt beim neuen Aufbau für den Start beim MT deine Tips auf jeden Fall berücksichtig, da das alles in sich sehr logisch für mich klingt :)
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Re: Wie baue ich den Start richtig auf?

Beitragvon Holmes » 1. Juli 2010 13:07

Es ist halt mehr als den Hund an die Leine nehmen, einen vorher bekannten Weg nehmen und ans Ziel kommen. Vielfach sind es sehr erstaunte Gesichter, wenn wir recht schnell einen Trailverlauf abhandeln oder den Hund an einen anderen übergeben und dieser nur die Leine hält. Sieht man hier recht gut in dem Intensity. Die Selbstständigkeit des Hundes kann man fördern, wenn man weis wie.

Schon routinierte Handlungsabläufe sollten recht häufig überdacht werden, ob sie wirklich für ein zielorientiertes Training sinnvoll und für den Hund klar strukturiert sind. Gerade das Trailen um x-Ecken ist für den Hund schwierig zu lösen. Drum geben wir ihm im Training sinnvolle kleine Aufgaben mit einem Schwierigkeitsgrad, die er sicher und schnell lösen kann.

Den Bereich der Motivation muss man sich in aller Ruhe mal näher bringen. Es ist nicht einfach seinem Hund aus dem nichts eine motivierte Arbeit abzuverlangen. Da gehört eine Menge an Details dazu und nur ein paar Fire-Trails/ Intensities verbessern das Verhalten nicht unbedingt. Ein ganz eingenständiges Thema, was jeder anders sieht. Den Hund zu lesen wird bei einem konsequenten Trainingsaufbau einfach.

Du wirst es sehen.
Grüße

Holmes

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