Ich finde, Mantrailing hat auch im Hobbybereich absolut seine Berechtigung.
Diesen Punkt will auch niemand bestreiten.
Es wird ja auch nicht jeder gleich als Rettungshundeführer geboren.
Das ist definitiv auch so. Nur von einem Workshop oder 1 besuchten Seminar ist man nicht der Rettungshundeführer, den so mancher vorgibt zu sein. Da gehört eine ganze Menge mehr zu. Und Rettungshundeführer zu werden um Einsätze laufen zu können ist der ganzen Sache nicht dienlich. So manche Einsätze haben einige Nachwirkungen, die man im semiprofessionellen Bereich genauso wie im professionellen Bereich nicht absehen kann.
Das ein Hund eine Spur aufnimmt, bleibt auch unbestritten. Ob es die Spur der gesuchten Person ist, weiß man nie. Dafür wird ein hoher Trainingsaufwand benötigt. Entscheidend dabei sind viele Faktoren, die nur selten Anwendung finden. Irgendwas zu machen in einem Einsatz, nur weil man einen Hund hat mit dem eine solche Ausbildung begonnen wurde, langt nicht. Auch der Hinweis auf eine Zeitachse von über 2 Jahren Ausbildung hält den ein oder anderen nicht davon ab, seine Dienste für die Suche nach Vermissten oder nach Straftätern anzubieten. Wo andere einige Jahre für lernen müssen, geben sogar schon Hundeschulen den Einstieg.
Ausbilder sind rar. Die Rassenvielfalt macht die zu lösenden Aufgaben nicht einfacher, so auch die unterschiedlichsten Interpretationen von Ausbildung, Verhalten des Hundes, Tempo, Witterung, Vorausbildung, duale Ausbildung, Grundwissen des HF, der Staffel, Vorstellung einer sinnvollen Prüfungsordnung etc. Zum letzteren Punkt ist anzufügen, dass es schwierig ist, aufgrund von Rahmenbedingungen darüber zu entscheiden, wie ein Team einen Einsatz abarbeitet. Das Einsatzgeschehen hat viele Unwägbarkeiten und zeichnet sich mit einer Wechselhaftigkeit der Bedingungen aus, die in einer Trainingsstruktur zu keinem Zeitpunkt nachgestellt werden können oder besser noch trainiert werden können.
Alles das lernt man nicht mal in 2 oder 3 Jahren, auch nicht mit viel Erfahrungen in der Konditionierung auf anderen Bereichen. Das Verständnis aus diesen Konditionierungen, hier Unterordnung, VPG, Flächen-, Trümmersuche, Jagdhundausbildung, keiner Ausbildung, Alltagsroutinen, steht einem im Weg und es bedarf fachlicher Anleitung um seine eigene Körpersprache zu definieren, damit der Hund nicht in seiner Arbeit, besser so wenig wie möglich gestört wird.
Die Strukturen sind erstmal recht schwierig und viele Köche verderben den Brei. Ein hervorragendes Einsatzmittel, wenn es fachgerecht eingesetzt wird, der HF ehrlich zu sich selbst ist, selbstkritisch viele Dinge hinterfragt, seine erarbeiteten Ergebnisse mehr als einmal auf den Prüfstand stellt, den Geruchsartikel selbst auf der Trail prüft, die Ermittlungsergebnisse anderer für eine zielgerichtete Suche nicht als das Nonplusultra sieht, sich nicht unter Stress und Erfolgsdruck setzen lässt, die Erwartungshaltungen relativiert, bestehende Suchstrukturen unangetastet lässt und taktisch sich in das laufende System einfügen kann.
Und in den Jahren, in denen amerikanische Instruktoren unsere Gedanken bereichert haben, hat sich vieles getan. Ausbildung beinhaltet weit aus mehr als den möglichen Beschäftigungscharaktere. Ein spiel, dass der Hund, egal welcher Rasse er zugehörig ist, gerne spielt und diesen Punkt muss man erkennen und seinem Hund vermitteln.
Nein bei uns funktioniert nicht alles. Wir möchten auch keinem seine Gedanken absprechen. Wir möchten zum Nachdenken anregen. Jedem den Fun den er mit seinem Hund benötigt, dass Suchen nach Menschen, egal mit welchem Hintergrund ist mehr als nur Fun zu haben.