Alun Willams (Artikel von Julia Hill)

Dies ist die richtige Stelle für alle Fragen und Probleme rund um das Mantrailing.

Alun Willams (Artikel von Julia Hill)

Beitragvon beagli`s elke » 7. September 2008 16:33

beagli`s elke
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Re: wat zum lesen !

Beitragvon Oliver » 7. September 2008 16:54

Hallo Elke,

auf der Seite von Julia finden sich sehr viele lesenswerte Sachen. Aber dieses Dokument ist wirklich ein ganz besonderes "Fundstück". Prädikat: Absolut empfehlenswert !!!

Gruß
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Re: wat zum lesen !

Beitragvon Michael » 13. September 2008 00:42

Hi Oli,
ich hoffe Du meinst "kritisch" lesen ... oder ???

LG
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Re: wat zum lesen !

Beitragvon Oliver » 13. September 2008 21:19

Michael hat geschrieben:Hi Oli,
ich hoffe Du meinst "kritisch" lesen ... oder ???


Hallo Michael,

das ist eines dieser Postings die einer sehr ausführlichen Antwort bedürfen. Viel ausführlicher als ich es heute, nach einem anstrengenden Wolfswinkelwochenende, noch kann. Aber ein paar Sätze muss ich einfach dazu loswerden.

Grundsätzlich lese ich alle Arten von Fachberichten und Bücher zum Themenfeld Hund eher kritisch, bei Artikeln/Büchern zu Thema Mantrailing sogar noch etwas kritischer als sonst. Denn bei diesen Artikeln bin ich in der glücklichen Lage das Geschriebene mit meinen eigenen Erfahrungen und Beobachtungen abzugleichen.

In der Einführung zu diesem Artikel schreibt Julia selber das er bitte kritisch zu lesen und selektiv zu betrachten ist. Meiner Meinung nach gibt es jedoch gar keine Zweifel an der Qualität dieses Artikels. Dies bedeutet nicht, dass ich alle von Alun aufgeführten Methoden und Arbeitswege selber einsetzen oder weitergeben würde. In sehr vielen Punkten kann ich aber Aluns Ansätze nachvollziehen und berichten das auch wir so mit unserer Hündin (Saida) arbeiten. Nur einige wenige Punkte sehe ich etwas anders.

Da die Anzahl an guten Publikationen über das Mantrailing doch recht eingeschränkt ist, bin ich froh über jeden der sich die Mühe macht seine Gedanken zu publizieren. Deshalb bleibe ich im Bezug auf diesen Artikel auch bei einem: "Absolut Empfehlenswert" !!!

Nun würde mich aber interessieren welche Punkte dir ebenfalls nicht so zugesagt haben, bzw. was dir (und vielleicht auch anderen Lesern) besonders gut gefällt. Ich möchte fast wetten das wir in unseren Einschätzung dann nicht weit auseinander liegen werden. Vielleicht hat auch Sabine Zeit und Lust ein paar Zeilen dazu zu schreiben.

Euch allen noch einen schönen Sonntag.

LG
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Re: wat zum lesen !

Beitragvon beagli`s elke » 14. September 2008 07:47

auch einer mit der gründe warum ich diesen bericht in die rubrik "fragen zum Mantrailing" gesteckt habe :-))
ich freu mich auf diskussion, also nur zu michael ;)

drei dinge sind mir im moment in meinem "jugendlichen Leichtsinn" so aufgefallen.

das ist die startart: bis ans ende der leine stehen bleiben!!! das werde ich mal ausprobieren, hat sich doch eingeschlichen, immer irgendwie wissen/vermuten in welche richtung es geht und den hund schon "drücken"

das auslassen des perimeters, mit dem ich so persönlich gar nicht klar komme. zu dem zeitpunkt ist laica ja noch am halsband und der rundlauf führt bei ihr zu einem leichten druck in der leine weil sie eher geradeaus tendiert, um das zu vermeiden lock ich sie (sie wird nie am halsband korri
giert, weil sie auch nicht ziehen darf) und bin mir in keinster weise sicher ob sie überhaupt eine orientierung bekommt. also finde ich gut das alun ihn auslässt. aber bei punkt eins mit langer leine ist das problem doch auch gelöst oder ?

die art den geruchsartikel interessant zu machen, eben in einem glas und dann erst in eine plastiktüte evtl dann auch ein leckerchen rein. das nächste honigglas wird behalten :-)


so, jetzt ihr :D

ich fahr dann mal los (wohin wohl?!)

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Re: wat zum lesen !

Beitragvon Oliver » 2. Oktober 2008 10:59

Huhu Michael,

wir warten noch gespannt auf deine Anmerkungen zum o.a. Artikel. Wie gesagt, auch ich bin mit dem einen oder anderen Punkt nicht so ganz einverstanden. Der "freien Trainingsgruppe" habe ich auch schon am Rande eines Trainingsbesuches etwas mehr zu den von mit entdeckten Kritikpunkten verraten. Mich würde interessieren ob wir bei den kritischen Stellen eine Deckungsgleichheit haben.

LG
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Re: wat zum lesen !

Beitragvon Michael » 10. Oktober 2008 15:27

Hallo Oliver,
erst einmal: GROSSES ENTSCHULDIGUNG für die verspätete Antwort. Gründe nenne ich gerne persönlich :-)
Zuerst möchte ich zu meiner "Schande" gestehen, dass ich nur die ersten zwei Punkte gelesen habe. Zu meiner "Entlastung" möchte ich anmerken, dass ich danach keine Lust mehr verspürte weiterzulesen ..
Aber ich werde es .... irgendwann :-) Ich möchte gerne zu Punkt 2 (Scenting) einiges anmerken und hierbei möchte ich meine eigenen (als kleiner Blödmann-Trailer) Erfahrungen mitteilen, die mir den Schluss zulassen, dass es sich m.E. hierbei nicht mit meinen (kleinen) Erfahrungen deckt ! Da wäre mal die Sache mit "the whole picture". Wenn ich richtig verstanden habe: Um dieses zu erreichen, die Hundenase in die GA-Tüte zu stopfen... Ich würde es nicht praktizieren, weil ich der Meinung bin, dass Wautzi sich ganz alleine "the whole picture" erstellen kann ! Dafür braucht Wautzi nicht Mensch, der ins WUNDERWERK NASE "regeln" will ...oder besser gesagt: Reinfuscht!! Dazu habe ich auch einige Experimente mit meinen beiden gemacht: Anfang des Sommers haben wir "just for fun" unserer Jule einfach mal Atemluft als GA gegeben. Beim Scenting ist sie bald in die Tüte reingekrochen und hat sehr intensiv (mehrere Sekunden) Geruch aufgenommen ... dann fing sie an zu trailen und wir wussten erst einmal nicht was sie sucht ... aber sie hat die VP gesucht und gefunden. Damit behaupte ich jetzt steif und fest, dass sie sich ihr "the whole picture" ganz alleine geschaffen hat, ohne das ich ihr die Tüte "drüberstülpen" musste. Dann haben wir einen GA verbrannt und die Asche zum Scenting verwendet. Die Sache habe ich auf Video und habe mir das Scenting nochmals genauer betrachtet: Beide Hunde haben auch intensiver Geruch aufgenommen. Intensiver heisst hier, etwas länger, jedoch nicht so "extrem" wie bei der Atemluft. Also wie gesagt, wir haben mit beiden Hunden getrailt. Auch hier denke ich, "the whole picture" wurde selbsständig von den Hunden erstellt. Desweiteren möchte noch eine Vermutung äussern: Ich kann mir vorstellen, dass bei der "HUNDENASE-in-die-Tüte-stopfen" der Schuss auch nach hinten losgehen kann, nämlich dann, wenn der Hund es als unangenehm empfindet und dies entsprechend verknüpft .....Und ich denke auch, was bestimmt jeder schon erlebt hat: Hundenase "huscht" mal eben über den GA - hier wurde auch "the whole picture" erstellt (ohne göttliche Hilfe :-) ). Wie gesagt, aus meinen kleinen "nichtsnutzigen" Experimenten :-) ... Ich werde es so NICHT praktizieren !!

Die Sache mit dem Perimeter, er macht es nicht, ich mach es: Der Sinn und Zweck ist für mich einleuchtend und wenn ich Rettungsarbeit machen würde (kommt nicht vor, keine Angst)... würde ich mir sogar alle Zeit dieser Welt dafür nehmen !! Aber wer es nicht machen möchte, soll es halt lassen .. :-)

Was positiv ist: Besten GA auswählen, wird grundsätzlich vom HF geholt usw. .... aber irgendwie doch ein "Selbstläufer" ... oder ? ;-)

So, soviel dazu ...

LG
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Re: wat zum lesen !

Beitragvon Renate » 11. Oktober 2008 12:17

Ich kann Michael in vielen Punkten zusprechen, aus eigener Erfahrung:

Meine Shelly *huscht* auch nur mit der Nase über den GA.

Ein *erfahrener* :roll: Trailer wollte mir weiss machen, die Hundeschnauze MUSS in die Tüte gesteckt werden, zur Not mit Gewalt vom HF.
O.K. dachte ich, watt mutt, dat mutt und der Schuss ging bei uns VÖLLIG nach hinten los: Beim Anblick eines GA zeigte Shelly ganz schnell massives Meideverhalten, es war zum Heulen! :(

Ich hab`s wieder gelassen, Shelly *huscht* hin und wieder immer noch über den GA, findet das Opfer aber trotzdem! ;)

Den Perimeter laufen wir auch, mit sehr grossem Erfolg, was sich am vergangenen Mittwoch mal wieder 100%ig bestätigte! :D
LG Renate mit Shelly und Boomer
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Re: wat zum lesen !

Beitragvon Oliver » 21. Oktober 2008 08:10

Hallo zusammen,

hatte ich es nicht gesagt? Wenn wir uns bei dem Artikel etwas genauer über die Kritikpunkte unterhalten liegen wir wieder auf einer Linie. Exemplarisch picke ich mir jetzt mal den Punkt „Geruchsaufnahme“ heraus. Alun sagt z.B. das der Hund nur dann „the whole picture“ bekommt wenn er möglichst lange mit der Nase am GA ist. Dazu zieht Alun ihm ganz einfach die Tüte über den Kopf. Wir sehen das genau so, es ist tatsächlich sehr wichtig die Geruchsaufnahme nicht nur flüchtig zu gestalten, auch wenn die Hunde trotzdem oft finden wenn sie nur flüchtig „anschnüffeln“. Die Suche wird für den Hund einfacher wenn er „the whole picture“ am Start bekommt. Dieser Aspekt kommt mit steigender Schwierigkeit sehr deutlich zum Tragen. Wir lösen dass Problem allerdings ganz anders als Alun, weil „Tüte über den Kopf“ für den Hund, auch wenn man ihm das sehr vorsichtig antrainiert, einfach nur doof ist.

Du siehst also: Was sich bei Alun im ersten Moment abschreckend anhört, hat doch einen durchaus wahren und sehr sinnvollen Kerngedanken. So ist es dann auch bei einigen weiteren Punkten in diesem Artikel. Die dahinterstehende Idee ist oft sehr gut, über die Ausführung sollte man sich dann aber eigene Gedanken machen. Vielleicht haben wir ja mal die Zeit, evtl. am Rande eines gemeinsamen Trainings, uns etwas ausführlicher über den Artikel von Alun zu unterhalten. Unseren XXLern haben wir in diesem Zusammenhang bereits ein paar wichtige Dinge mit auf den Weg gegeben.

Liebe Grüße
Oliver
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Re: wat zum lesen !

Beitragvon Steffi » 21. Oktober 2008 15:00

Hallo Renate, Hallo Michael,

zunächst einmal finde ich es toll was ihr schon für Experimente bezüglich GA gemacht habt, echt Klasse.
Ich denke auch, dass die Hunde je nach Qualität und anhaftendem Geruch die Dauer der Geruchsaufnahme zu einem Großteil auch selber steuern können und dies sehr oft auch tun.
Ein verbrannter GA hat natürlich auch einen intensiven Eigengeruch und da ist es nur logisch, das die Hunde da etwas länger brauchen, um den zu suchenden Individualgeruch herauszufiltern. Nichts desto trotz ist der GA nun mal der Schlüssel zur Trail und seine Qualität, sowie auch die Sorgfältigkeit der Geruchsaufnahme von Seiten des Hundes, sichern den Erfolg der Suche. Oli hat ja bereits erwähnt, dass wir großes Augenmerk auf das Anriechen beim Start legen. Ich bin nicht der Meinung, dass die Hunde beim Anriechen "wissen", ob oder dass ihr Geruchsbild komplett ist. Sie strengen sich sicherlich mehr an, wenn wie bereits oben gesagt, der GA viel Eigengeruch hat. Sicherlich nimmt der Hund Geruch auf, wenn er sozusagen nur über die Tüte huscht, aber hat er dann auch geatmet? Ein größerer Hund macht ja nur ca. 20-30 Atemzüge in der Minute :!: Sobald man den GA herausholt und dem Hund anbietet verteilt sich natürlich schon der zu suchende Geruch in der Umgebung, aber die Frage ist, ob das genug ist. Die Bedeutung des "kompletten" Geruchsbildes nimmt deutlich zu, wenn das Verfolgen der Trail für den Hund mit Schwierigkeiten verbunden ist, weil die Spur beispielsweise aus witterungstechnischen Gründen undeutlicher oder bruchstückhafter geworden ist. Da man ja beim Trailen die Rahmenbedingungen nicht steuern kann, gehen wir da einfach auf Nummer sicher, insbesondere wegen der Verantwortung, die man in der Rettungshundearbeit hat. Doch ganz wichtig ist bei uns: Wir bitten die Hunde den GA etwas ausgiebiger oder auch noch ein weiteres mal zu beriechen, wir zwingen :( sie nicht. Alles in allem gibt es auch bei dieser Thematik verschiedene Ansichten und das ist auch okay. Ich reflektiere auch nur meine Erfahrungen und Kenntnisse bzw. Erkenntnisse und lasse diese, sofern sie mir Erfolg versprechend zu sein scheinen, in die Ausbildung der Hunde die wir trainieren, einfließen.
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Re: Alun Willams (Artikel von Julia Hill)

Beitragvon Holmes » 14. November 2008 20:28

Ein paar Gedanken dazu.

Der Geruchsartikel ist ein wichtiger Punkt. Auf der einen Seite kann der Hund Geländebereiche mit Hilfe eines Geruchsartikels nach einer Spurenlage absuchen oder auch gänzlich ohne Geruchsartikel arbeiten um eventuelle frische Spurlagen aufzufinden.

Im Anfang ist es wichtig einen Geruchsartikel zu nutzen, der mit dem Geruch des Traillegers ausschließlich konterminiert ist. Auch sollte es ein großer Geruchsartikel sein um dem Hund das drüberlaufen zu ermöglichen. Im weiteren Verlauf der Ausbildung sollte man die konterminierten Materialien so oft als möglich wechseln. Auch sollte man damit beginnen, dem Hund mehrfach konterminierte GAs für den Start anzubieten. Wichtig dabei, dass nur eine Person vor Ort ist, die der Hund suchen soll. Gerade im Bereich des Einsatzgeschehens ist es nicht immer möglich einen nur von der zu suchenden Person getragenen GA zu bekommen. Vielfach sind die GAs merhfach konterminiert.

Die Arbeit mit der Tüte ist für uns eher etwas nebensächlich. Wir nutzen die Tüte für den Transport des Geruchs.

Das mit dem Glas in der Tüte ist ein guter Gedanke. Nur will ich einen wenig konterminierten GA der Person haben, dann muß das Glas steril sein. Dazu ist der Aufwand mit Brennofen und der anschließenden Lagerung der Gläser zu aufwendig. Die ganzen Untensilien mitzuschleppen erfordert schon einen gewissen Aufwand. Und Glas kann zerbrechen. Ein Hund der beim Anriechen motiviert ist, kann sich eine blutige Nase holen.

Das Ritual ist für die Arbeit ein recht wichtiger Part. Die Headturns erarbeiten wir im Bereich des Starts. Mit einer hohen Motivation, High Intensity, arbeiten wir den Hund in den unterschiedlichsten Situationen.

Den Hund lesen zu lernen ist ein wichtiger Punkt. Nur verläßt man sich als HF sehr stark auf den Verlauf des Trails, so erliegt man als HF schnell Fehlinterpretationen. Wir arbeiten eher eine Mischung aus bekannt und unbekannt.
Grüße

Holmes

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