Grenzen des Trailens

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Grenzen des Trailens

Beitragvon silkevo » 6. Januar 2010 20:22

Hallo zusammen!
Gibt es Grenzen,wo man sagt,hier kann man das Trailen
nicht mehr reinen Gewissens verantworten?
Ich dachte z.B. an wetterbedingte Situationen,
sprich extreme Kälte oder im Sommer starke Hitze,
bzw.Sturm ? Wird der Geruchssinn ab einer bestimmten
Temperatur negativ beeinflußt?
Und noch eins:wie lange kann der Hund nach einem Trail
im ungeheizten Auto in etwa verweilen(mit Mantel),wenn
es deutlich unter 0° ist? Klar, das das rassebedingt variiert,
mich interessiert,ob es eine grobe Empfehlung gibt?
LG Silke
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Re: Grenzen des Trailens

Beitragvon Blitzi » 7. Januar 2010 22:01

Hallo Silke,

silkevo hat geschrieben:Gibt es Grenzen,wo man sagt,hier kann man das Trailen
nicht mehr reinen Gewissens verantworten?
Ich dachte z.B. an wetterbedingte Situationen,
sprich extreme Kälte oder im Sommer starke Hitze,
bzw.Sturm ?


Kommt sicherlich auf den Fall (im Realeinsatz sticht Mensch Hund, schätze ich) und auf den Hund an.
Grundsätzlich dürfte Kälte weniger problematisch sein, als Hitze, es sei denn, man führt z.B. einen Whippet o.ä..
Meiner Erfahrung nach ist bei Hitze mit den wenigsten Hunden viel los... und man sollte die pralle Sonne meiden.
Trailen in einer Tiefgarage, oder im Wald in der Nähe von Wasser könnte ich mir vorstellen.

silkevo hat geschrieben:Und noch eins:wie lange kann der Hund nach einem Trail
im ungeheizten Auto in etwa verweilen(mit Mantel),wenn
es deutlich unter 0° ist? Klar, das das rassebedingt variiert,
mich interessiert,ob es eine grobe Empfehlung gibt?
LG Silke


Keine Ahnung - ich würde regelmäßig gucken, ob der Hund liegt oder steht, zittert, die Pfoten und Ohren kontrollieren und vorsichtshalber ne Wärmflasche dazupacken.
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Re: Grenzen des Trailens

Beitragvon Grazi » 8. Januar 2010 07:21

Blitzi hat geschrieben:Keine Ahnung - ich würde regelmäßig gucken, ob der Hund liegt oder steht, zittert, die Pfoten und Ohren kontrollieren und vorsichtshalber ne Wärmflasche dazupacken.

Oder eine Standheizung nachrüsten. ;)

Bei sommerlichen Temperaturen sollten man während des Trails immer Wasser dabei haben und dem Hund zwischendurch Pausen und eine Abkühlung anbieten. Wenn man Glück hat bzw. im Training ist, kann man auf fließende Gewässer und schattige Strecken zurückgreifen. In Einsatz muss man dann die Hunde engmaschiger austauschen, bevor sie sich körperlich total verausgaben.

Grüßlies, Grazi
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Re: Grenzen des Trailens

Beitragvon silkevo » 8. Januar 2010 19:02

Danke für eure Antworten.
Ich hab mich, glaube ich, mal wieder doof ausgedrückt,
was ich meinte, ist das was ihr beantwortet habt,aber
auch die Arbeit des Geruchsorgans selber.Sprich,funktioniert
das Riechorgan bei starker Kälte trotzdem?Heißt:der Hund will
arbeiten,kann es aber nicht ,weil die Befeuchtung z.B. nicht
gegeben ist?Vielleicht wird es da auch zu fachlich,mich hätte
es einfach mal interessiert.
LG Silke
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Re: Grenzen des Trailens

Beitragvon Blitzi » 10. Januar 2010 00:19

Hallo Silke,

frag doch morgen mal Meister Gansloßer!

Nächtliche Grüße

Iris
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Re: Grenzen des Trailens

Beitragvon Holmes » 10. Januar 2010 09:43

Die Nase des Hundes funktioniert auch bei Kälte recht gut.

Wie nun die Leistungen der Hunde im Medium Schnee zu sehen sind, hängt von recht vielen Faktoren ab. Zum einen gibt es die unterschiedlichsten Schneearten und auf der anderen Seite die unterschiedlichen Ausbildungsstrukturen der Hunde.

Mal nur die Schneearten

- Neuschnee
- Altschnee
- Harsch

Dann unterscheidet man die Feuchtigkeit der Schneestrukturen

- Pulverschnee
- Feuchtschnee
- Nassschnee
- Faulschnee

Das Medium Schnee selbst hat je nach Witterung und Temperatur einen unterschiedlichen Feuchtigkeitsgrad. Zum einen isoliert die Schneedecke, zum anderen werden Gerüche aufgrund der Strukturen gebunden. Das heißt, dass die vorhandene Feuchtigkeit Geruchsmoleküle anzieht und durch die Kristallisierung bei Minustemperaturen einschliesst.

Bei weit mehr als 10 Grad Minus ist der Hund in der Lage Gerüche im Schnee wahrzunehmen. Sich da bei einem Alter festzulegen ist mit den repräsentativen Erfahrungen in Deutschland schwer möglich. Was nu wie, wann der Hund bei welchen Temperaturen wahrnimmt, können wir nur erahnen und die Meinungen gehen weit auseinander.

Die Amerikaner haben ein paar Ausführungen dazu. Sie merken an, dass die Ausarbeitung einer Spur funktioniert. Eine Aussage über das Alter einer Spur im Schnee habe ich von keinem mir bekannten amerikanischen Kollegen in Erfahrung bringen können. Sie schreiben darüber, dass die Spurlagen zum einen geruchlich stark begrenzt sind und zum anderen der Zersetzungsprozess verlangsamt und auch zum erliegen kommt. Das Arbeitsverhalten der Hunde verändert sich durch diese Einschränkungen, was sich durch eine langsamere Absuchen, dem öfters Verlieren der Spur, dem Entfernen von der Spurenlage, deutlicher als in einem Optimalfall, für den HF zeigt.

Das haben wir bei unseren Hunden bei den unterschiedlichsten Witterungsverhältnissen erfahren können. Zurückblickend haben wir Spurlagen von wenigen Stunden im Einsatz lokalisieren können. Den Trainingsbereich werte ich persönlich als einen Erfahrungswert, da die Bedingungen bei den Trainingseinheiten etwas anders zu sehen sind, als in einem Einsatzgeschehen. Die möglichen Beeinflussungen durch den Hundeführer, der den Verlauf des Trails kennt, sind nicht ausser Acht zu lassen.

Zum heutigen Tage wissen wir für unsere Hunde, dass wir aufgrund der recht vielen Einschränkungen durch das Medium Schnee, der Feuchtigkeit, des Salz, des Windes und der unterschiedlichen Kälte sinnvollerweise eine Konditionierung wie in den Anfängen durchführen. Der Hund erhält Erfahrungswerte unabhängig von seiner zurückliegenden Ausbildung.
Grüße

Holmes

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Re: Grenzen des Trailens

Beitragvon silkevo » 10. Januar 2010 21:39

Hallo Holmes,
summa sumarum habe ich heute von Meister
Ganßloser sinngemäß diese Antwort bekommen.
Er hatte eine Ausführung mit physiologischerem
Schwerpunkt,aber es kommt dem nahe.
Danke und Grüße von Silke

PS:Dr. Ganßloser merkte an,das das Geruchsorgan keiner temperaturbedingten
Beeinflußung unterliegt,sondern das die Problematik in der Spur selbst zu
suchen sei(sprich Temp. und Wassergehalt beeinflußen die Zersetzungsprozesse)
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