Training der Trail-Anzeige

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Training der Trail-Anzeige

Beitragvon spürnase » 6. Januar 2010 19:25

Hallo liebe MT-süchtigen :)

Ich würde gern mal in die Runde fragen, was Ihr vom gezielten Training der Trail-Anzeige (wie von Tom Middlemas praktiziert) haltet.
Irgendwie bin ich mir nach wie vor unsicher, ob ich das für meinen HUnd und mich aufgreifen soll oder nicht.
Welche Erfahrungen habt Ihr ? Welche Argumente sprechen für das gezielte Training dieser Anzeige-welche dagegen?

Vielen Dank im Voraus für Eure Beiträge!

LG,
Kirsten
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Re: Training der Trail-Anzeige

Beitragvon Oliver » 7. Januar 2010 21:51

spürnase hat geschrieben:Hallo liebe MT-süchtigen :)

Ich würde gern mal in die Runde fragen, was Ihr vom gezielten Training der Trail-Anzeige (wie von Tom Middlemas praktiziert) haltet.


Hallo Kirsten,

magst du uns noch verraten was Tom trainiert und wie das Ergebnis aussehen soll ?

Schöne Grüße
Oliver
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Re: Training der Trail-Anzeige

Beitragvon spürnase » 8. Januar 2010 01:40

Hi Oli,

ich habs ja auch nur vom "Hören-Sagen" von Teilnehmern eines von Toms Seminaren.
Es geht darum, dass der Hund lernen soll, ein spezifisches Verhalten zu zeigen, wenn er auf den Trail kommt.
Diese Anzeige kann z.B. Bellen, Abliegen oder Hinsetzen sein...
Trainiert wird so, dass der Hund die Suche ein Stück entfernt vom eigentlich Trail startet. Z.B. geht man auf einem Weg entlang, der vom Trail gekreuzt wird. Sobald der Hund sicher auf der Spur ist, soll er die Anzeige machen. Dann geht die "normale" Suche los. Eventuell wird der Hund auch erst an dem Punkt "umgeklickt" (also vom Halsband ans Geschirr).

Macht das Training dieser spezifischen Anzeige Sinn in Euren Augen?
Ich persönlich hab ja noch gar keine Erfahrung damit, wie es ist wenn der HUnd sich den Abgang erst noch suchen muss. Bisher habe ich Lotte immer direkt auf dem Trail angesetzt.
Meine Bedenken sind, dass ich meinen Hund irgendwie ausbremsen würde durch das Training der o.g. Anzeige. Wenn Lotte die Spur hat, dann will sie losmaschieren und sich nicht noch hinsetzten o.ä. Kann es nicht passieren, dass ich durch diesen kleinen "Stop" bei ihr Motivation raus nehmen?

Liebe Grüße von Kirsten (die sozusagen die Sinnfrage stellt ;) )
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Re: Training der Trail-Anzeige

Beitragvon Grazi » 8. Januar 2010 07:27

Hmmm, ich frage mich jetzt auch gerade nach dem Sinn. ;)
Normalerweise sieht man doch bereits an Körper- und Kopfhaltung sowie am Zug auf der Leine, ob und wann der eigene Hund die Spur hat.

Ein Hinsetzen oder Abliegen bremst den Hund IMHO nur aus und es dürfte bestimmt nicht gerade einfach sein, einen motivierten Hund, der darauf brennt, endlich der Spur folgen zu dürfen, dies beizubringen.

Und wie bringt man dem Hund ein schlichtes, kurzes Bellen "im laufenden Betrieb" bei?

Grüßlies, Grazi
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Re: Training der Trail-Anzeige

Beitragvon Blitzi » 8. Januar 2010 12:06

Grazi hat geschrieben:Und wie bringt man dem Hund ein schlichtes, kurzes Bellen "im laufenden Betrieb" bei?


Ich würde ein (verbales) Kommando "gib Laut" aufbauen und dann in dem Moment, wo der Hund den Start hat, das Kommando geben. Nach einer Weile ist das so ritualisiert, dass ich nichts mehr sagen muß. Frage mich allerdings auch, warum ich das tun sollte...

Liebe Grüße

Iris
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Re: Training der Trail-Anzeige

Beitragvon silkevo » 8. Januar 2010 19:12

hallo,
ich frage mich gerade,woher man denn im Realeinsatz
wirklich wissen will,ob der Hund auf der richtigen Spur
ist?Und ist das Bellen nicht eher ungünstig,falls die
Person in der Nähe und vielleicht ängstlich ist?
Grüße Silke
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Re: Training der Trail-Anzeige

Beitragvon Holmes » 9. Januar 2010 10:34

Ob der Hund sich auf der richtigen Spur einsortiert, weißt Du im Einsatz nie. Die Gewissheit erlangt man erst nach langwierigen Trainingseinheiten mit sinnvollem Hintergrund und einer qualifizierten sowie kritischen wie ehrlichen Ausbildung. Seine eigenen Grenzen finden, erkennen, kritisch betrachten und im Ergebnis ehrlich bleiben, sind Punkte, die nicht ausser acht zu lassen sind.

Es fängt beim Start an. Die vielen kleinen Details in der Ausbildung eines Hundes sind an dieser Stelle Garant für einen sicheren Start. Alles auseinander zu schreiben, warum, wie, was, wann funktioniert kommt einem Buch gleich. Nur im Groben dargestellt, sollte einem der letzte Aufenthaltsort der zu suchenden Person bekannt sein. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Geruchsartikel gelegt werden und da ist Hintergrundwissen gefragt um auch recht viele Geruchsartikel zu finden, die den Individualgeruch der Person tragen. Zwei Punkte von vielen, um möglicherweise bei der späteren Interpretation des intuitiven hundlichen Verhalten Aussagen zu den Geschehnissen auf der Trail zu treffen, sofern der Hund dazu in der Lage ist, eine solche Spur zu erarbeiten.

Wir für uns verwenden sehr viel Zeit in den Bereich des Fokussierens/ Konzentrierens des Hundes auf die Spur. Schnelle, kurze Arbeiten mit einer klaren Aufgabenstellung in den unterschiedlichsten Bereichen des Alltags mit den für den Hund angepassten Schwierigkeitsgraden haben einen recht hohen Stellenwert. Der wichtigste Part ist das Erkennen der hundlichen Verhaltensweisen in den unterschiedlichsten Bereichen eines Trails. Das Lesen des Hundes wird recht oft mit den falschen Interpretationen belegt.

Gerade der Bereich des Starts ist ein nicht zu verachtender Part, der einer besonderen Betrachtung bedarf. Das Pre-Scent/ Vorgeruch erfüllt für mich im Ritual des Startbereichs ein ganz entscheidender Zweck.

Sollte nach den unzähligen Trainingseinheiten der Hund sicher im Abgleich Geruchsartikel mit der zu suchenden Geruchsspur sein, kann in recht kurzer Zeit am Startpunkt die Aussage getroffen werden, ob eine zutreffende Spurenlage vorhanden ist oder nicht. Aufgrund des Trainings der Startsequenzen zeigen die Hunde recht deutlich durch Kopfbewegungen, Körperspannung, Fokussierung auf die Spur, ob der präsentierte Geruch in der näheren Umgebung wieder gefunden wird. Sie orientieren sich sehr stark nach den angebotenen Geruchsartikeln, da sie die auf dem Boden präsentierten offenen Bekleidungsteile oder die abgestellten Tüten als zielführend erkannt haben, um das ihnen konditionierte Spiel der Jagd spielen zu können.

Im Umkehrschluss ist bei einem nicht vorhandenen Geruchsbild der zwischen meinen Knien eingeklemmte unter Spannung stehende Hund nach erster Präsentation des Geruchsartikel bestrebt eine Komponente des Geruchs in seinem Umfeld zu finden. Im weiteren Verlauf des Startrituals bemerkt man, sofern man diese Details als wichtig erkennt, dass der Hund seine Kopfbewegungen nicht konzentriert in eine Richtung bringt, sondern mit manchmal hektischen Bewegungen versucht, den Scent zu finden. Bei der zweiten Präsentation des Geruchsartikel zeigt der Hund deutlich auf, dass er nichts an Geruch lokalisiert hat. Die Körperspannung ist mit einem Schlag aus dem Hund entwichen, es geht ihm förmlich die Luft aus. Nach Schließen der Schnalle am Geschirr startet der Hund verhalten, geht schnell in eine Kreisbewegung und versucht Geruchspartikel passend zum Geruchsartikel zu finden. Er lässt sich im Kreis führen und ist nicht bestrebt durch zu starten. Das erleben wir bei Hunden, die wir Schritt für Schritt in den Bereichen Motivation und Starts aufgebaut haben.

Die Suggestion ist ein wichtiger Punkt für den Bereich des Startrituals, drum ist ein kreatives Arbeiten an dieser Stelle mit vielen Variablen nicht zielführend, da der Hund aufgrund unsere Unzulänglichkeit recht schnell unsicher wird und wir mit unserem Wissen über den Spurverlauf ihm mit bewussten und unbewussten Körperspannungen und Verhaltensweisen über diese Unsicherheit hinweg helfen.

An diesem Punkt wäre ich nun bei der dem Startritual vorgeschalteten Anzeige über einen positiven Spurverlauf nach Tom. Für mich persönlich kommt solch ein Training nicht in Frage, da ich recht viele Ressourcen meines motivierten Hundes unter Kontrolle stellen müsste, was ich aufgrund seiner Selbstständigkeit als nicht mehr praktikabel betrachte. Ich möchte meinem Hund die Freiheit zugestehen mir Geruchsbehindertem die Spurenlage mit seinen intuitiven Verhaltensweise sichtbar zu machen. Da sind mir einschränkende und zufällige konditionierte Verhaltensweisen eher im Weg.

Was mir persönlich besonders wichtig erscheint und so praktiziere ich es auch in den Trainingseinheiten, dass mein Hund nicht durchstartet, da er der Meinung ist: Wir stürzen los und das mit dem Geruch wird sich finden.

Für mich nicht passende Verhaltensweisen meines Hundes werden zu jedem Zeitpunkt auch wenn ich einen Spurenverlauf nicht weiss, korrigiert. Alles kann ich hinnehmen, nur ein unnützes kilometerweites Rennen ohne Scent nicht.
Grüße

Holmes

WestLaekenteam
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Re: Training der Trail-Anzeige

Beitragvon spürnase » 10. Januar 2010 18:35

Hallo Zusammen!

Danke für Eure Antworten, insbesondere an Holmes für seinen ausführlichen Beitrag !!

Für mich persönlich kommt solch ein Training nicht in Frage, da ich recht viele Ressourcen meines motivierten Hundes unter Kontrolle stellen müsste, was ich aufgrund seiner Selbstständigkeit als nicht mehr praktikabel betrachte. Ich möchte meinem Hund die Freiheit zugestehen mir Geruchsbehindertem die Spurenlage mit seinen intuitiven Verhaltensweise sichtbar zu machen. Da sind mir einschränkende und zufällige konditionierte Verhaltensweisen eher im Weg.


Das bestätigt mich bei meiner Befürchtung, den Hund unnotig unter Kontrolle" zu stellen und somit wichtige Motivation herauszunehmen.

So werde ich bei meinem bisher praktizierten Startritual bleiben und mich lieber weiter darauf konzentrieren meinen HUnd in den unterschiedlichsten Suchabschnitten lesen zu lernen...

Danke nochmal!

Liebe Grüße,
Kirsten mit Lotte
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Re: Training der Trail-Anzeige

Beitragvon udieckman » 11. Januar 2010 22:03

Aus meiner Sicht gibt es da auch noch einige praktische Dinge zu bedenken: Bobby Lee und Google kreiseln, nehmen die Spur auf und ziehen dann aus dem Kreis auf die Spur. Entweder müsste ich die Hunde jetzt stoppen (nicht leicht bei 40kg Bloodies) oder die Leine im Laufen wechseln. Das bringt für mich sehr viel Unruhe und lenkt meine Aufmerksamkeit von der Körpersprache der Hunde ab.
Ob meine Hunde auf der Spur sind, kann ich auch über die Leine spüren. Je nachdem wie sich die Spannung verändert, kann ich Fühlung mit dem Hund halten.
Ein Bellen ist natürlich für auditiv veranlagte Menschen ein schönes Signal. Aber hier geht mir meine gedachte Sicherheit zu Lasten der Teamarbeit. Und wenn mein Hund nicht bellt? Bilde ich ihn dann mit Rückverweiser oder Bringselverweiser aus?

Viele Grüße
Ute
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Re: Training der Trail-Anzeige

Beitragvon Windi » 27. Mai 2010 12:52

Hallo,

ich muss mich den Vorschreibern anschliessen, die sagen, dass man es doch schon an der Leine spüren kann, wenn der Hund auf die Spur kommt.

Je sicherer mein Hund sich fühlt, umso stärker sein Zug an der Leine. Wer seinen Hund richtig zu lesen vermag (und da sehe ich die Hauptschwierigkeit des Trailens) erkennt sofort, wenn der Hund die Spur aufgenommen oder gar verloren hat.

Schwieriger wird die Sache jedoch, wenn ich als HF nicht erkenne WAS mein Hund da vorne gerade macht. Wie will ich dann entscheiden, ob mein Hund gerade gute Arbeit verrichtet oder auch nur "Zeitung" liest?! In solchen Situationen ist es in meinen Augen unabdingbar, dass man STETS und IMMER eine Person bei sich hat, die genauestens informiert ist und der ich vertrauen kann. Lobe oder bestätige ich meinen Hund im falschen Moment, kann ich soviel versaubeuteln.....

Wovon ich gar kein Freund bin ist jedoch das Lautgeben des Hundes. Egal ob dies als Signal verwendet wird im Sinne von: "ich hab die Spur" oder beim Auffinden der Zielperson. Ich arbeite lieber im Stillen, denn weiß ich, ob die zu suchende Person mitunter Angst vor Hunden hat?! Und dann steht da plötzlich ein 30 kg Kalb vor mir, fremd, bellend, völlig aufgeregt......das kann für ängstliche Personen wirklich bedrohlich wirken. Deshalb fange ich gar nicht erst an, meinem Hund das Bellen während der Arbeit beizubringen.


Schöne Grüße aus der Eifel
Volker
Windi
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Re: Training der Trail-Anzeige

Beitragvon Trailwart » 3. Juni 2010 16:33

Wir haben einige Zeit nach Tom gearbeitet , als ich vor 2,5 Jahren mit MT angefangen habe , waren die 3 anderen bei denen ich eingestiegen bin , bei einem Seminar von Tom , wir haben Differenziert und Trailanzeigen ( am Halsband gestartet und wenn Hund auf dem Trail war und angezogen hat , ausgebremst und ans Geschirr geklinkt ) geübt bis zum abwinken ! :roll:

Das beste was wir machen konnten war , " schluss damit " !!!!

Den Hund auszubremsen wenn er endlich an der Spur angedockt hat , nein nie wieder , wer seinen Hund lesen kann , der weiß wann er auf dem Trail ist und wann nicht ! ;)
Liebe Grüße Bine , Mickey , Baymen & Hunter Bild
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Re: Training der Trail-Anzeige

Beitragvon Holmes » 3. Juni 2010 18:05

Und dafür gibt es einen simplen und einfachen Einstieg. Nur sollte man wissen, was man tut.
Grüße

Holmes

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