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Der selbe Runner auf verschiedenen Wegen?
Verfasst:
8. Oktober 2009 21:12
von Betty
ENDLICH habe ich eine Mantrailer-Gruppe gefunden, aber irgendwie plagen mich ein bischen Zweifel:
Die Suche startete auf einem Platz, an einer Straße bog der runner rechts ab, um sich nach wenigen Metern hinter einem Haus zu verstecken.
Derselbe runner war aber kurz vorher (20 Minuten) über die Straße gegangen und Betty wollte nun auch unbedingt über die Straße. Ich durfte sie nicht rüberlassen, sie wußte nicht weiter, ich sollte ihr helfen, na und dann hat sie gefunden.
Ist das für einen Anfänger nicht ein bischen schwierig? Die Trainerin meinte, das macht nix.
Und wenn ich mal anfange zu helfen, muss ich dann nicht immer wieder helfen?
LG Heidi
Re: Derelbe runner auf verschiedenen Wegen?
Verfasst:
8. Oktober 2009 21:38
von Oliver
Hallo Heidi,
ich habe jetzt gerade nicht im Kopf wie lange ihr schon trailt. Grundsätzlich machen es Bereiche mit alten und frischen Spuren dem Hund nicht einfacher, bei Anfängern die ihre ersten Trails absolvieren würde ich nach Möglichkeit auf solche Situationen verzichten.
Bei uns ist es aber durchaus üblich die Hunde, wenn sie das Grundprinzip erst einmal verinnerlicht haben, sehr schnell mit solchen Situation zu konfrontieren. Natürlich wollen wir dann auch dem Hund zeigen, dass er die frischeste Spur ablaufen soll. So aus dem Bauch heraus und ohne die Situation zu kennen würde ich sagen das nichts falsch gelaufen ist.
Mit dem "helfen" ist es auch so eine Sache, hier gehen die Meinungen weit auseinander. Meiner Meinung nach beinhaltet das Lernen zunächst auch einmal, dass man dem Hund "erklärt" was man überhaupt für ein Verhalten erwartet. Dann reduziert man die "Erklärung" und schaut ob der Hund das gewünschte Verhalten bereits zeigt. Klappt das noch nicht ganz, muss eine entsprechende Unterstützung gegeben werden. Ganz wichtig ist das der Hund zu jeder Zeit hoch motiviert an seine Aufgabe geht.
Re: Der selbe Runner auf verschiedenen Wegen?
Verfasst:
9. Oktober 2009 09:29
von Azunela
Hallo,
wie Oliver schon schrieb, beim Thema Korrekturen gehen die Meinungen weit auseinander. Da muss jeder seinen Weg finden.
Ich versuche mein Training so so planen, das ich Azunela nicht korrigieren muss. Klar ist es nicht immer möglich, aber mit ein wenig Übung klappt es gut. Ich lasse sie überlaufen und ich lasse sie Fehler machen, weil ich merke, das wir beide dadurch eine Menge lernen können.
Ich denke, das die Übung für euch nicht optimal war und deine Bedenken richtig sind.
Re: Der selbe Runner auf verschiedenen Wegen?
Verfasst:
11. Oktober 2009 23:25
von Betty
Danke, für Euere Antworten!
Werde sehen, wie es weitergeht....
LG Heidi
Re: Der selbe Runner auf verschiedenen Wegen?
Verfasst:
12. Oktober 2009 14:47
von Holmes
Der Aufbau des Spiels ist ein sehr wichtiger Part. Gerade im Bereich der Motivation sollte man sich verdeutlichen, was der Hund lernen soll. Aus diesem Grund nutzen wir das Weglaufen des Runners in der Form, dass der Hund sich schon im Bereich einer Erwartungshaltung befindet. Dafür ist es notwendig sich gedanklich mit dem Aufbau auseinander zu setzen. Ist man noch nicht so in der Materie bieten sich kurze Trails an bei denen der Hund die Person noch sehen kann. Es ist gewünscht und gewollt, dass der Hund sich deutlich erstmal über die Augen orientiert.
Da sollte der Hund recht schnell verstehen sich bei den Sichtübungen auf den Runner einzustellen. Schnell und druckvoll sollte die Arbeit sein. Zeigt der Hund diesen Druck noch nicht, dann erfolgen diese "Sichtübungen" an den unterschiedlichsten Orten. Die Ablenkungen sind eher uninteressant, sollten dem Hund nur sein Spiel nicht verleiten. Die Schritte sind sehr klein zu halten um auch im weiteren Verlauf des Aufbaus weiterhin dem Hund die Möglichkeit zu geben, dass er über sein "Wollen" zum Ziel kommt. An dieser Stelle ist es wichtig, dass der Hund wenig Misserfolge erfährt. Das Gelände sollte auf gewachsenen Böden gewählt werden. Da funktioniert auch später bei den weiteren Schritten mit einem Sichtausschluss das Spiel für den Hund.
Sich recht zügig in die Stadt zu begeben, die Differenzierungen von nicht allzu alten Spurlagen anzubieten, ist kontraproduktiv. Der Hund verliert recht schnell sein Interesse und zeigt Fehlverhalten auf, dass mit der Hilfe des HF überdeckt wird. Hier zeigen sich zu späteren Ausbildungen dann Problematiken, die weitere Hilfestellungen des HF notwendig machen und den Hund auch bei leichten Schwierigkeiten das Hinterfragen lernen.
Sowie auf diesem Bild sieht es erst viel später aus. Geduld und viel sinnvollen Spass bei den Trainingseinheiten lassen beide für den Just for fun Bereich zusammen wachsen.
Re: Der selbe Runner auf verschiedenen Wegen?
Verfasst:
13. Oktober 2009 20:41
von Betty
Sich recht zügig in die Stadt zu begeben, die Differenzierungen von nicht allzu alten Spurlagen anzubieten, ist kontraproduktiv. Der Hund verliert recht schnell sein Interesse und zeigt Fehlverhalten auf, dass mit der Hilfe des HF überdeckt wird. Hier zeigen sich zu späteren Ausbildungen dann Problematiken, die weitere Hilfestellungen des HF notwendig machen und den Hund auch bei leichten Schwierigkeiten das Hinterfragen lernen.
Das waren auch meine Befürchtungen.
Für Olli:
"mein Wald- und Wiesenhund" sucht und findet zuverlässig und flott in Feld und Wald, auch mehrere hundert Meter.
Bei bisher 3 Trails in der Stadt hatten wir dann schon unsere Schwierigkeiten v.a. an Kreuzungen. Und seitdem wir im August bei Euch zum Training waren, haben wir leider nicht mehr trainiert.
Bei der Fährtensuche habe ich gelernt, dass 20 Minuten alte Fährten intensiver sind, als frische - und damit für den Hund leichter zu finden sind. Das würde auch erklären, warum Betty unbedingt den "älteren" trail nehmen wollte.
Dachte mir, wenn schon zeitliche Differenzierung, dann nicht gleich am Anfang und der Altersunterschied müßte doch eigentlich (wenn man das dann mal trainieren will) viel größer sein?
VG Heidi
Re: Der selbe Runner auf verschiedenen Wegen?
Verfasst:
14. Oktober 2009 19:23
von Kollin und Frederike
Betty hat geschrieben:Sich recht zügig in die Stadt zu begeben, ..., ist kontraproduktiv. Der Hund verliert recht schnell sein Interesse und zeigt Fehlverhalten auf, dass mit der Hilfe des HF überdeckt wird. Hier zeigen sich zu späteren Ausbildungen dann Problematiken, die weitere Hilfestellungen des HF notwendig machen und den Hund auch bei leichten Schwierigkeiten das Hinterfragen lernen.
das finde ich doch ein bischen stark verallgemeinert...
Betty hat geschrieben:Dachte mir, wenn schon zeitliche Differenzierung, dann nicht gleich am Anfang und der Altersunterschied müßte doch eigentlich (wenn man das dann mal trainieren will) viel größer sein?
VG Heidi
nein, eigentlich nicht. die hunde unserer trailgruppe suchen sich immer den frischsten weg heraus. auch wenn sich spuren kreuzen, die nicht weiter auseinander sind als 10-20 minuten.