Wenn ich die Frage des Ausgangspostings richtig verstanden habe,
so geht es nicht darum, ob jagdliche Arbeit dem mantrailing schadet,
sondern umgekehrt.
Wenn ein Jäger / Schweißhundeführer mangels (Jagd-/Nachsuchen-) Gelegenheit
eine Alternativauslastung sucht, so spricht m.E. ganz und gar nichts gegen das mantrailing,
da in der Regel die jagdliche Arbeit immer höher motiviert ist.
Der von "Reddog" angeführte Begründung kann ich jedoch nicht zustimmen:
Hunde neigen dazu, wenn Sie die eigentliche Trail verlieren und nicht mehr einordnen können (sog. ohlfaktorische Kalibrierung), zur einer Ersatzhandlung.
Diese kann dann eine Wildspur sein wenn man sich zum Beispiel im Wald aufhält.
Muss nicht sein, kann aber sein, und passiert jedoch sehr häufig.
Daher macht es sinn das Risiko zu minimieren und nur eines von beiden zu machen.
Hier ist man dann, auf der sicheren Seite weil Hund nur einen „Geruchspool“ (Mensch) gelernt hat.
Das Überspringen auf eine andere (ggf. attraktivere) Tätigkeiten kann auch bei absolut reiner Mantrailing-Ausbildung
geschehen (und tut es hier auch oft)- nämlich Überspringen auf andere (bekannte) Menschenspuren,
Hundespuren, Wildspuren oder halt Geistertrails/ganz andere Ersatzhandlungen.
Das kontrollierte Erarbeiten von Wildspuren sehe ich als geringste dieser Fehlerquellen an.
Vielmehr liegen o.g Problemen Fehler im Ausbildungskonzept zugrunde-
hauptsächlich dem Fehlen einer klaren NegativAnzeige
bzw. ein Fehlen im Lesen des Hundes- meist in Kombination mit Motivationsmangel.
DAS zieht sich dann aber sowohl im Wald als auch in der Stadt durch
Klar, wenn Hund erst gar nichts Positives mit Wildgeruch assoziiert, dann hat man diese eine mögliche Fehlerquelle
weitestgehend ausgeschaltet. Tatsache ist jedoch, dass die meisten jagdlich ambitionierten Hunde von sich aus
eine hohe Affinität zu Wild mitbringen......Reines Vermeiden der Situationen bringt leider oft nicht den gewünschten Erfolg.
Andere Hunde und andere Menschen werden jedoch auch für jagdlich nicht ambitionierte Hunde immer interessant sein
) Das von Dir angeführte Problem tritt also auch dann auf, wenn Hund nix mit Wild am Hut hat.
P.S.: Kannst Du mir erklären, was genau Du mit "olfaktorischer Kalibrierung" meinst?
Grüße
Susanne