von Holmes » 4. April 2012 06:45
Die Meinungen über das Wie und den Aufbau einer Trainingsstruktur beim Mantrailing sind sehr weitreichend. Auch ist es von Trainer zu Trainer recht unterschiedlich. Grundsätzlich hat es sich in den verschiedensten Bereichen nicht bewährt Übungen in ihrer Komplexibilität zu trainieren und jeder sieht seine Arbeit in einem anderen Licht. Am letzten Wochenende hatten wir einen Hund aus einem Funbereich bei uns zum Training. Traurigerweise beschäftigte sich dieser Hund, ein Bloodhound, mit anderen Dingen, als wie mit dem verfolgen von Spuren.
Es mag sein, dass jede "Methodik" ihren Reiz hat. Leider vergessen wir als HF recht häufig, dass auch der Hund erstmal verstehen muss um was es bei dieser Sache geht. Ich persönlich finde es recht schade, dass der ältere Hund in Geschirr gepackt und an die lange Leine genommen wird und dann aus dem Stegreif unter einem lizensierten Trainer unbekannte Trails als Einstieg gelaufen werden. Mal davon abgesehen, dass der am Ende befindliche HF von der Materie in den meisten Fällen keine Ahnung hat. Auch kommt noch zu dem möglichen Spassfaktor ein entscheidender finanzieller Faktor hinzu.
In den Jahren hat es sich in vielen Bereichen der Hundeausbildung gezeigt, dass weniger mehr ist. Bestimmte Probleme und mögliche Therapieansätze, sofern sie notwendig erscheinen, erreicht ein Trainingskonzept nur, wenn auch das mit der Ausbildung betraute "Fachpersonal" Ahnung von dem hat was es dort tut.
Die Rasse Bloodhound ist faszinierend, doch nicht jeder, der sich Ausbilder nennt hat Ahnung von bestimmten Eigenheiten und wie man sie anpacken muss um am Ende auch mit Ergebnissen in der Ausbildung vorwärts zu kommen.
Ein geführtes Training beinhaltet, dass man sich für jedes Team die Zeit nimmt. Es kommt auf das individuelle Abstimmen des eigentlichen Trails nicht an. Vielmehr ist der Spass an der Sache ein wichtiger Ansatzpunkt. Den zu vermitteln, bedarf schon einiger Erfahrung, die nicht unbedingt auf die schnelle zu erreichen ist. Schade ist es nur, dass man sich bestimmte Eigenarten des Hundes nicht in dieses Spiel holt um auch weitreichender einen hinreichenden Erfolg zu haben.
Einen Hund für eine spezielle Aufgabe zu trainieren oder zum Spass beschäftigen und dies auch nachhaltig zu festigen beinhaltet ein einfaches und simples Ausbildungskonzept. Viele Dinge erfolgen über den Bereich des instinktiven Verhaltens eines Hundes und seiner schon von Welpenbeinen vorhandenen Verhaltensweisen. Im Bereich der Fährtenarbeit haben wir über viele Jahre diese Verhaltensweisen in eklatanter Form missachtet. Der Hund wurde entgegen seinen natürlichen Verhaltensweisen trainiert. Wir als Mensch haben ihm als Nasenspezialist erklärt, was er zu tun hat. Spass hat in vielen Bereichen anders ausgesehen.
Zum heutigen Zeitpunkt werden den Hunden in kleinen schnellen Übungen die Verhaltensweisen abverlangt, die sie selbst aus eigenem Antrieb für das Verfolgen von Spuren nutzen. Dazu ist es unter anderem nicht von der Hand zu weisen, dass man sich auf die Arbeit des Hundes als Mensch einstellen muss. Leider sieht man recht häufig, dass es genau anders rum läuft. Der Hund hat sich wie immer dem Menschen anzupassen, von seinen Verhaltensweisen nutzt man zum Bedauern nur ein Bruchteil.
Rückblickend auf die Ausbildungen der letzten Jahre hat sich vieles verändert, nur bei manchen ist es scheinbar noch nicht angekommen. Ob ein Training seriös ist oder wie der Ausbilder sich verkauft, muss man als HF mit seinem eigenen Hund selbst entscheiden.
Ich sehe mir recht viel in dieser Richtung an, nicht nur national auch international. Für mich beginnt Ausbildung in ganz banaler Form. Ist nicht hochwissenschaftlich und beinhaltet viel Spass für den Hund. Für den Bereich einer Funausbildung, sprich Beschäftigung oder den therapeutischen Ansatz sind manche Ausbildungen gänzlich ungeeignet, da selbst die zertifizierten und selbsternannten "Instruktoren" von der Materie wenig bis keine Ahnung haben.