Trainingsprotokolle

Dies ist die richtige Stelle für alle Fragen und Probleme rund um das Mantrailing.

Trainingsprotokolle

Beitragvon Azunela » 27. November 2008 15:27

Hallo,

wer führt hier denn regelmäßig Protokoll über die gelaufenen Trails? Was schreibt ihr euch auf? Nur die Eckdaten oder macht ihr ausführliche Berichte?
Liebe Grüße

Yvonne mit Azunela, Cariño und Luna im Herzen *30.01.2010
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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon Oliver » 27. November 2008 21:54

In der Staffel müssen Protokolle geschrieben werden, für die "Freien Trailer" regen wir dies zumindesten an. Wenn ich die Vorlage finde, hänge ich das Formular gerne mal hier an.

LG
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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon James » 28. November 2008 10:21

Ich habe eine Zeit lang Protokolle geschrieben. Muß aber zugeben, daß sich meine angeborene Faulheit durchgesetzt hat. :lol:

Ich werde wieder damit beginnen. Danke für das Wachrütteln. :mrgreen:

Hier mal zwei Beispiele. Ihr dürft gern kritisieren.

Montag, 05.05.
Trockener, milder, herrlicher, Frühlingstag.
Gewerbegebiet Troisdorf.
Splitting. James ließ sich nicht verunsichern.
Auch beim zweiten Trail war er sehr zielstrebig, schaute nur kurz in diverse Hauseingänge rein.

Montag, 19.05.
Trockener, klarer Frühlingstag, mit Wind
Statt Siegburg in Mülheim am Schwimmbad
Start, Ende des Parkplatzes gleich rechts auf einen Bürgersteig, nach 20 Metern wieder rechts in einen Feldweg auf der linken Seite ein Grasstreifen, rechts ging es zu einem Bach steil hinunter. James hat zwei Mal überlegt zum Bach zu gehen, ist aber ganz schnell wieder auf den Weg gegangen. Das liegt daran, dass der Bach kühler als die Luft ist und der Geruch dort hinunter gezogen wird.
Nach an die 100 m kamen wir an eine große, sicher 80 mal 80, Wiese mitten drin ein Spielplatz. VP ist quer über die Wiese gegangen. Der Wind kam aber seitlich und James folgte zielstrebig dem Weg an der seitlichen Hausreihe entlang. Er ging ein Stück rechts über den Bordstein und wurde unsicher. Ich habe ihm geholfen und bin noch mal über die Straße gekurvt, er bekam etwas in die Nase. Zurück auf die Wiese checkte er kurz zwei Kinder, die waren es aber nicht. Dann fiel er kurzfristig in die Freiverlorensuche. Pause und Wasser gereicht, welches er gern angenommen hat. Weiter. Zurück zur Straße und noch einmal geprüft. Oh, da ging ein Weg seitlich ab. Er ging zielstrebig hinein. Ich war unsicher, weil der Druck nicht mehr da war, aber er war weiter zielstrebig. Am Ende links, fanden wir die VP. Der fehlende Druck lag an seiner beginnenden Müdigkeit.

Hat er was in der Nase streckt sich sein Körper ganz lang. Manchmal in einer Linie. Geht der Kopf deutlich nach oben, ist er unsicher und ich muss ihm helfen.


Ich tu mich immer schwer mit den Wegbeschreibungen, weil ich so vergeßlich bin. :roll:

Tschühüß
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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon Azunela » 28. November 2008 10:29

Hallo Ina,

was mir aufgefallen ist: Du ziehst Rückschlüsse und interpretierst sein Verhalten. Ich versuche immer einfach nur ihr Verhalten festzuhalten und möglichst genau zu beschreiben. Erst wenn es sich wiederholt wage ich Prognosen, was es bedeuten könnte.

Ein Bespiel für meine Protokolle: Dazu gehört noch ein Vorblatt auf dem die Eckdaten wie Wetter, Länge und Alter der Spur, Trail bekannt oder unbekannt u.s.w. (s. www.working-noses.de) und eine Karte mit dem eingezeichneten Spurverlauf.

Trail am 26.11.2008 in Erkrath/Heinrichstraße
(Backup: Anja)


Ich warte auf dem Parkplatz während Anja Sabine wegbringt. Dadurch kenne ich die Grundrichtung. Ansatz ist auf dem Trail in Spurrichtung. Azunela dreht wieder hoch, ist sehr hektisch. Ich verlange ein PLATZ und warte einen Moment, bis sie ruhig ist. Dann starte ich sie, sie liegt inzwischen entgegengesetzt zur Laufrichtung, korrigiert sich aber selber. Den ersten Abzweig nimmt sie sicher und wechselt auch die Straßenseite, der Zug ist gut. Am nächsten Abzweig springt sie auf eine kleine Mauer und wechselt nun auf Wiese (Vorgarten). Sie arbeitet sich am Rand entlang und prüft jede Möglichkeit nach rechts. Am Ende der Straße kommen wir auf einen kleinen Fußweg. Hier checkt sie. Anja sagt mir, dass wir falsch sind. Azunela zieht deutlich an, ich folge. Den nächsten Abzweig checkt sie, Anja teilt mir mit, dass es die richtige Straße ist und Sabine in der Kurve sitzt. Azunela zieht wieder raus, weiter den Fußweg entlang. Am Ende zeigt sie ein deutliches Negativ nach links, und geht dann nach rechts. Auch hier geht sie sehr weit in das Schulgelände rein und auf eine Wiese. Ich unterstelle ihr andere Interessen, aber da dreht sie ab. Ich hake die Leine ins Halsband und führe sie zurück bis zum Abzweig. Dann hake ich die Leine um und schicke sie in die (richtige) Straße. Sie checkt und zeigt Negativ, ich hake wieder um und führe sie zum nächsten Abzweig. Gerade will ich umhaken und sie schicken als Anja einwendet, dass sie ja hier auf den Fußweg gekommen und ein Abchecken somit nicht notwendig ist. Es erscheint mir logisch und so nehme ich die bis zum Straßenanfang mit. Auf der Spur, Kopf entgegengesetzt, kurz vor der Ecke hake ich wieder um und schicke sie. Sie springt wieder auf die Mauer und checkt wieder die Wiese. Gerade als ich überlege ob ich diesmal eingreife, dreht sie von selber um und findet den Weg geradeaus über den Abzweig hinweg.
Wieder wechselt sie die Straßenseite, sie geht sehr tief in die Einfahrten rein – plötzlich beschleunigt sie, zieht an. Ich renne hinterher, sie Checkt sie Kurve im Außenradius und bekommt dann Sabine frisch in die Nase, gute Anzeige.


:oops: Das war jetzt nicht gerade ihre beste Leistung .....
Liebe Grüße

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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon James » 28. November 2008 10:42

Hi Yvonne,

guter Hinweis. Muß ich mal überprüfen. (Habe ja gerade das Tagebuch vom Wochenende nachgeholt :oops: ) Manche Interpretationen/Erklärungen kamen von den Trainern.

Bei Dir verstehe ich nicht, warum Du die Leine wechselst. Was bedeutet dies?

Tschüß
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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon Azunela » 28. November 2008 11:00

Das ist ein Test. In der Dogs war ein Artikel über Mantrailing von Sabine Dittrich. Sie hat er dort so vorgestellt, es soll den Hund verdeutlichen wann der Mensch führt (Halsband) und wann der Hund alle entscheiden muss (Geschirr). Für mich klang es logisch, daher probiere ich ob es auch für Azunela logisch ist.
Liebe Grüße

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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon James » 28. November 2008 16:58

Und ist es denn für Azunela logisch?

Gruß
Ina
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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon Oliver » 28. November 2008 18:35

Steffi macht genau dieses Umschirren schon etwas länger. Für Saida ist das mittlerweile ein ganz klares Signal das sie nun geführt wird. Die Leine wird dann natürlich auch sehr kurz gehalten. Zur Anwendung kommt diese Methode z.B. bei problematischen Kreuzungen. Aber auch den Perimeter vor dem Start läuft Steffi mit Saida am Halsband.
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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon Azunela » 28. November 2008 19:26

James hat geschrieben:Und ist es denn für Azunela logisch?

Gruß
Ina


Ich habe es da zum ersten Mal gemacht, sie hat den Sinn noch nicht verstanden. ich bleibe dran und berichte, wenn Interesse besteht.
Liebe Grüße

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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon James » 28. November 2008 21:37

Aber auch den Perimeter vor dem Start läuft Steffi mit Saida am Halsband.


Das mache ich auch.

Aber sonst .. .. .. *grübel*

ich bleibe dran und berichte, wenn Interesse besteht.


Gern. :P

Tschühüß
Ina
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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon Holmes » 2. Dezember 2008 17:16

Zum einen nutzen wir ein amerikanisches Programm. Für die sonstige Arbeit haben wir eine Assess-Tabelle in der alle Daten auch die eventueller Einsätze eingetragen werden.

Unter Bemerkungen erfolgen dann die Eintragungen für die aufkommenden Problematiken und Trainingsschwerpunkte.
Grüße

Holmes

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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon Azunela » 2. Dezember 2008 20:04

Hallo Holmes,

macht ihr dann also also alles mit Tabellen bzw. Kurzbeschreibung? Keine Fließtexte?
Liebe Grüße

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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon Holmes » 3. Dezember 2008 06:59

Mich interessieren viele Daten die die Witterung betreffen. Besonderheiten werden recht kurz gehalten und von mir in anderer Form bewertet. Wenn etwas weitergereicht wird, aufgrund einer Nachfrage, dann ist alles wichtige daten- und textmäßig in dem Formular erfasst.

Für den der es Auswerten muß sind Fliesstexte recht uninteressant. Wird was in Berichtsform gefordert, füge ich das Datenblatt mit den Kurzbemerkungen an.
Grüße

Holmes

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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon Azunela » 3. Dezember 2008 08:25

Hallo Holmes,

du bewertest/interpretierst das (Fehl-)Verhalten deines Hundes immer sofort?
Für mich ist der Fließtext wichtig, wenn ich anfange zu schreiben, laufe ich den Trail im Kopf noch mal. Dabei fällt mir oft sehr viel mehr auf als vor Ort. Außerdem habe ich mir angewöhnt (Fehl-)Verhalten von ihr erst einmal zu beobachten und zu beschreiben, um es zu vergleichen und dann bewerten zu können.
Dazu gibt es immer noch ein Blatt zum ankreuzen oder kurzausfüllen, das alle relevanten Daten drumherum beinhaltet.
Liebe Grüße

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Re: Trainingsprotokolle

Beitragvon Holmes » 3. Dezember 2008 09:33

du bewertest/interpretierst das (Fehl-)Verhalten deines Hundes immer sofort?


Die Verhaltensweisen verschieden ausgebildeter Hund sind mir nicht fremd. Da kommt zum einen langjährige Erfahrung im Bereich Spürhund und Einsatzbewältigung zum tragen. Wer über Jahre mit bestimmten Unbekannten arbeitet, sieht vieles aus einem anderen Sichtwinkel und bewertet einiges ganz anders. Ich bewerte die Verhaltensweisen sofort, dazu dient im Endeffekt die Struktur der Ausbildung. Wenn etwas nicht klappt, dann gibt es immer einen Plan B aber nicht den Weg eventueller Ausreden, warum es nicht funktioniert.

Für mich ist es nur ein Nachweis für weitere Ausführungen, Abklärung für den Ausbildungsschwerpunkt und dem Stand des Hundes sowie sein Einsatzwert. Da erfasse ich auf einfache Art Eckdaten.

Da ich den ein oder anderen Bericht verfassen muß, ist ein Fliesstext wie Du ihn anführst für den Leser eher uninteressant. Das unterscheidet eben Arbeiten nach Fun oder mit Einsatzwert. Es zählen im Endeffekt nur Fakten. Die Erhebung der Daten über Witterung ist in dem Zusammenhang eher ein Hinweis was möglich ist und zu welchem Zeitpunkt.

Die Bewertung eines gelaufenen Trails erfolgt für mich direkt im Anschluss. Das gedankliche Map gleiche ich mit den Verhaltensweisen des Hundes ab und muß recht schnell auch ein Ergebnis haben. Meine Ausführungen werden anschließend in einer anderen Form weitergereicht und verarbeitet. Weiterhin arbeite ich mit einem Datenlogger. Der kommt zum Einsatz bei bestimmten Anforderungen um auch eine sichtbare Map weiterreichen zu können. Die Details daraus sind weitaus wichtiger noch. Sehr schön kann man Rückschlüsse ziehen und in der Komplettübersicht weiteres erkennen.

Drum ist ein Fliesstext in Deinem Muster nicht zielführend.
Grüße

Holmes

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