Dog- und Teamtraining

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Dog- und Teamtraining

Beitragvon Azunela » 27. November 2008 11:12

Wie ich in einem anderen Thread rausgelesen habe, gibt es verschiendene Definitionen dieser Begriffe, gerade in Bezug auf das Dogtraining. Mich würde daher interessieren, ob ihr wirklich anhand dieser Unterscheidung trainiert und wie ihr die Begriffe für euch definiert habt.

Ich fang für mich mal an:

Dogtraining wie ich es gelernt habe: Der HF kennt den Trail selber ganz genau, weil er ihn selber plant und legen läßt. Er greift gezielt ein und korrigiert den Hund, damit dieser möglichst dicht an der Spur bleibt.

Teamtraining: HF kennt den Trail nicht und muss sich auf seine Beobachtungen verlassen.

Ich trainiere nicht nach dieser Unterscheidung, weil sie für mich keinen Sinn macht. Mein Backup legt den Trail für mich, nachdem ich meinen Trainingsschwerpunkt für diesen Tag bestimmt habe. Ich achte auf meinen Hund und stehe im Austausch mit meinem Backup, ob wir noch richtig sind. Ich lasse sie ausarbeiten und bestätige das richtige Verhalten (Negativs, Umdrehen). Ab und an arbeite ich einen Trail, bei dem weder mein Backup noch ich wissen, wo es langgeht. Ich unterscheide für mich nur ob ich Schwerpunkte oder einen Trail arbeite.

Ich lehne das Dogtraining, wie ich es gelernt habe ab, weil die wenigstens menschen ein "Pokerface" machen können und ihre Hunde immer bewußt oder unbewußt beeinflussen und lenken. Der Hund lernt daher nicht, das Problem selber zu lösen, sondern sich bei Problemen an den HF zu wenden.
Liebe Grüße

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Oliver » 27. November 2008 21:40

Dog-Training vs. Team-Training

Per Definition steht beim Dog-Training die Aufgabe dem Hund etwas beibringen zu wollen im Vordergrund, im Gegensatz zum Team-Training, bei dem gezielt die Kooperation und das Miteinander von Hund und Hundeführer gefördert werden soll. Logisch betrachtet gibt es demnach noch eine dritte Trainingsform, das Handler-Training, bei dem dann vorrangig der Hundeführer etwas lernen. soll.

Die Grenzen zwischen den Trainingsformen sind oft schwimmend und lassen sich meiner Meinung nach nicht durch einfache Merkmale wie Trail mit oder ohne Wisser klar unterscheiden.

Maßgeblich für den Lernerfolg eines Trails den du mit Wisser/Backup läufst, ist die Erfahrung deines Backups. Ein erfahrener Trailleger/Wisser/Backup wird dir, angepasst an den individuellen Trainingsstand des Teams, genau die Information geben die das Team in dieser Situation braucht. Die liegt der Schwerpunkt auf Hund und Halter, also Teamtraining.
Schauen wir mal auf den „Doubleblind“ bei dem weder Hundeführer noch Helfer den Verlauf kennen. Hier gibt es keine Möglichkeit, im Bezug auf die zu verfolgende Trail, dem Hund etwas beizubringen. Aber auch hier lernen sowohl Hund als auch Hundeführer eine ganze Menge über das jeweilige andere Ende der Leine. Schwerpunkt ist hier also wieder das Team.

Bei einem Trail den ich als Hundeführer genau kenne, habe ich, unabhängig von einem Backup, die Möglichkeit den Hund selektiv zu beobachten. Ich kann ein Verhalten auf den Punkt genau loben oder ggf. unterbinden. Hier tritt die Kooperation als Schwerpunkt etwas in den Hintergrund, im Lernfokus solcher Trails steht also eher der Hund. Das wäre dann Dogtraining.

In unseren Kursen praktizieren wir die Variante mit dem erfahrenen Wisser, und entscheiden situativ wie viel Wissen über den Trailverlauf wir an den Hundeführer weiter geben. Nach den Workshops empfehlen wir unseren Teilnehmern eine Zeit lang „Dogtraining“ zu praktizieren. Dies ist sehr hilfreich um den eigenen Hund lesen zu lernen. Ist der Hundeführer im lesen seines Hundes sicherer geworden, empfehlen wir auf die Variante mit Backup zu schwenken. Zwischendrin sollte dann aber immer mal wieder ein exakt bekannter Trail gelaufen werden.
Mich würde interessieren in welchem Verhältnis andere Trailer diese 3 Trainingsformen praktizieren. Wie hoch ist bei euch der Anteil „blinder Trails“, „exakt bekannter Trails“ und „unbekannte Trails mit Backup“?

LG
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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon James » 28. November 2008 10:24

Ich bevorzuge die Variante mit Wisser, bei dem ich den Weg nicht kenne.
Ich neige zu sehr dazu, James unbewußt in die richtige Richtung zu drücken.

Tschüssi
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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Holmes » 2. Dezember 2008 17:14

Um die Verhaltensweisen des Hundes klar interpretieren zu können unterscheiden wir die Trainingseinheiten klar in die Bereiche Dog-training und Team-training.

Im Anfang ist es uns sehr wichtig, dass wir dem Hund vermitteln, was er zu suchen hat. Die Verhaltensweisen werden unter dem Detail Motivation abgearbeitet.

Die Teamarbeit kann anschließend auch in den Startsequenzen abgefragt werden. Nicht zielführend, haben wir die Arbeit über den Backup erfahren. Es gehört schon einiges mehr dazu als hinterher zu laufen und dem HF Info zu dem Verlauf des Trails zu geben. Auch das Ausbringen der Helfer durch einen "Wissenden" ist für unseren Bereich keine Übungsgrundlage.

Da HF und Hund als Team arbeiten ist es schon recht wichtig, dass der Hund klare Signale über den Verlauf der Spur geben kann. Zeigt der Hund den Scentverlust nicht an, sondern läuft weiter, ist eine Teamarbeit für eine Einsatzkonstellation nicht möglich.
Grüße

Holmes

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Azunela » 2. Dezember 2008 20:06

Holmes hat geschrieben:Da HF und Hund als Team arbeiten ist es schon recht wichtig, dass der Hund klare Signale über den Verlauf der Spur geben kann. Zeigt der Hund den Scentverlust nicht an, sondern läuft weiter, ist eine Teamarbeit für eine Einsatzkonstellation nicht möglich.


Wie trainiert ihr das?
Liebe Grüße

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Holmes » 3. Dezember 2008 07:08

Hab ich mal woanders erklärt, ist recht lang und nicht jedem sein Ding. Die Arbeit über die Intensities und eine strukturierte Ausbildung zeigen recht schnell die Dinge, bei denen der Hund bestimmte Verhaltensweisen aufzeigt.

Da ich auch in anderen Fällen gerufen werden, hat sich diese Arbeit mit klaren Korrekturen bewährt. Es ist ein Spiel und bei Verlust der Spur zeigen meine Hunde den Negativ dort an und korrigieren sich recht häufig selber. Dafür sind sie auch recht schnell. Der Focus wird durch den strukturierten Weg massiv auf die Hauptspur, also den Weg, den die Person genommen hat, gelegt.
Grüße

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Azunela » 3. Dezember 2008 08:21

Auf diesem Weg habe ich es versucht, aber bei den High Intensities schaltet sie in den Jagdtrieb und sucht Kaninchen. Wenn ich zuviele Korrekturen mache, sucht sie nicht mehr selber, sondern wartet darauf, was ich ihr sage, was sie tun soll. Daher nicht unser Weg.
Liebe Grüße

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Holmes » 3. Dezember 2008 10:12

Die Hundetypen sind recht unterschiedlich. So wie du es beschreibst, ist das nicht der Weg, den wir beschreiten. Wir nutzen den Intensity und arbeiten im Anfang recht strukturiert. Etwas überspitzt ausgedrückt, den Intensity bei einigen Problematiken mal einfügen, kann zu keinem Zeitpunkt zielführend eine Ausbildung gestalten. Erstmal muß der Hund etwas verstanden haben und das erfordert einige Punkte im Ausbildungsbereich die wir sehr wichtig finden. Es werden keine Wege genutzt im grundlegenden Aufbau. Querfeldein und auf gewachsenen Böden legen wir eine Basis. Die pauschale Äußerung das funktioniert so nicht, hat meistens ganz andere Hintergründe. Das auseinander zu diskutieren ist meistens sehr schwierig und mit dem Schreiben nicht zu diskutieren.

In dem Bereich haben wir nun mannigfaltige Erfahrungswerte. Selbst bei älteren Hunden hat sich diese Motivationsarbeit bewährt. Was angeführt werden muß ist der Punkt, dass die Hunde mit Vorerfahrungen auf den unterschiedlichsten Bereichen auch Verhaltensweisen aufzeigen, die nicht immer zielführend sind.

Wichtig ist es die Korrekturen da zu setzen, wo sie notwendig ist. Unsinnig ist es, wenn der Hund über einen anderen Weg Erfahrungen, wie Jagdausbildung, Flächen- und Trümmersuche, sammeln konnte und man nun mal eben MT draufsetzt. Hört sich alles geschrieben immer recht einfach an, es verbergen sich trotzdem in diesen Bereichen viele Stolperfallen.
Umso kontrollierter muß dann auch ein Ausbildungsweg begangen werden. Für mich in der Bearbeitung von Problemstellungen immer ein Weg der zielführend ist. Da wir auch Hunde gesehen haben, die jagten, haben die mit dieser Art und Weise sich nur auf die menschliche Spur konzentriert haben. Oder Hunde die sich stark durch Umweltreize ablenken ließen, haben den Focus auf die Spur gelegt.

Die anderen Wege sind mir bekannt, trotzdem arbeite ich ausschließlich über die Motivation und zeige dem Hund was er tun soll und was nicht. Die anderen nicht angereizten Schritte nutze ich um für mich das Teamtraining zu klären.
Grüße

Holmes

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Azunela » 3. Dezember 2008 10:31

Ich habe uns doch in einigen Teilen wiedererkannt.
Azunela war ca. 2 Jahre als sie zu uns kam, sie stammt von einem Jäger und hat min. 1 Saison im Rudel gehetzt. Sie brachte also Erfahrungen in der selbstständigen Jagd mit.
Dann habe ich mit ihr eine Ausbildung zum Trümmer- und Gebäudesuchhund absolviert. Ingesamt 2 1/2 Jahre, erst danach sind wir auf das MT umgeschwenkt.
Liebe Grüße

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Holmes » 8. Dezember 2008 11:49

Was bei einer ernsthaften Ausbildung schon im Weg steht. Anfangs haben wir es versucht, Hunde die einen Erfahrungswert haben in den unterschiedlichsten Bereichen hatten, auf MT umzustricken.
Es sind nur Teilkonditionierungen sowie Teilergebnisse möglich gewesen und an dem Punkt kommt für mich persönlich diese Ausbildung vom Welpenalter an nur in Frage.

Meine Beiden arbeiten im Bereich des MT von Welpenbeinen an. Gehorsamsleistungen klammer ich aufgrund der gewünschten Selbstständigkeit aus. Sie ist nicht zielführend. Ansonsten erwarte ich die Gehorsamsleistung in Form einer Spurtreue, die wir über den Ausbildungsweg einfordern. Somit unterscheiden wir in eine Hauptspur und die "verwehten" Naebenspuren. Das letztere ist für den Hund zwar interessant, in unserer Arbeit für den Hund nicht zielführend. Im Zuge der Ausbildung zeigt der Hund deutlich auf, dass er sich bei einer konsequenten Ausbildungsarbeit recht dicht an den Hauptspuren, da wo die Person gelaufen ist, orientiert. Die Nebenspuren gleich er ab und korrigiert sich recht schnell selber.

Im Umkehrschluß heißt das auch, dass der Hund recht deutlich zeigen muß, dass er keinen Scent mehr hat. Was bei Hunden mit Vorerfahrungen recht undefiniert endet.
Grüße

Holmes

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Azunela » 8. Dezember 2008 17:22

Ich denke schon, das du da recht hast. Azunela ist mein "Lernhund", ich will aber nicht ausschließen das sie nicht doch einmal die Prüfung läuft - das ist immer noch unser Ziel. Aber der nächste Hund soll ein junger werden, aber trotzdem wird er aus dem Tierschutz kommen.
Liebe Grüße

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Holmes » 8. Dezember 2008 18:15

Welche Prüfung schwebt Dir denn vor?

Ziel just for fun oder ernsthaft Einsatzfähigkeit!!
Grüße

Holmes

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Azunela » 9. Dezember 2008 10:02

Ich möchte die Prüfung der PGMD laufen, darauf arbeite ich hin.
Liebe Grüße

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Holmes » 9. Dezember 2008 10:53

Eine Prüfung kann nur ein Abschluss einer qualifizierten Ausbildung sein. Auf eine Prüfung hinarbeiten, heißt immer, den Blick fürs wesentliche zu verlieren. Es kommt zu einem Tunneleffekt und dieser blockiert ganz entscheidend die Wahrnehmung von wichtigen Kleinigkeiten.

Grundlagen zu schaffen ist die eine Seite und trotzdem gehört für den Bereich MT mehr dazu. Gerade der Bereich Einsatz hat in diesem Jahr eine Menge aufgezeigt.

Eine Prüfung des PGMD haben wir uns angeschaut. Hinterfragungen und diskussionswürdige Punkte gäbe es viele, bei der vorherrschenden Diskussionsfreudigkeit, scheint es keine Antworten zu geben.
Grüße

Holmes

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Azunela » 9. Dezember 2008 11:16

Hallo Holmes,

ich wage jetzt einfach mal zu behaupten, das ich mit meinem Training beim Wesentlichen bleibe. Wir arbeiten unsere "Puzzlestückchen" und ich versuche immer unsere Schwachstellen aufzudecken und gezielt an ihnen zu arbeiten. Die Prüfung möchte ich zwar machen, aber im Vordergrund steht bei mir immer das normale Training. Wenn ich das Gefühl habe, das wir unsere Schwierigkeiten im Griff haben, werde ich mal probehalber einen Trail nach der PO laufen - vorher nicht.
Liebe Grüße

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