Dog- und Teamtraining

Dies ist die richtige Stelle für alle Fragen und Probleme rund um das Mantrailing.

Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Oliver » 9. Dezember 2008 11:34

Holmes hat geschrieben:Eine Prüfung des PGMD haben wir uns angeschaut. Hinterfragungen und diskussionswürdige Punkte gäbe es viele, bei der vorherrschenden Diskussionsfreudigkeit, scheint es keine Antworten zu geben.


Doch Andreas, da drüber möchte ich mich mit euch ganz unbedingt und in aller Ruhe unterhalten. Wir freuen uns immer über Anregungen und Kritik und sind für jede Diskussion offen.

Nach nun mittlerweile 3 Prüfungen haben wir was die Orga von Prüfungen angeht, einen, wenn auch zugegebenermaßen kleinen, Erfahrungsschatz sammeln können. Wir sind absolut bemüht sämtliche berechtigten Kritikpunkte zu verbessern. Gerade bei der von euch reklamierten Wertigkeit für die Zuschauer haben wir einiges geändert.

Für die 3. Prüfung wurde jeder interessierte Zuschauer von mir im Vorfeld telefonisch über die vorhandenen Einschränkungen informiert. Während der Prüfungstrails bekamen die Zuschauer ein Mitglied aus dem "Orgakreis" an die Hand, welches die Fragen der Zuschauer beantworten konnte, bzw. das Geschehen für die Zuschauer kommentierte.

Wie gesagt: Für Kritikpunkte und Anregungen haben wir immer ein offenes Ohr und bei mir bist du damit auch schon genau an der richtigen Adresse.

Herzliche Grüße
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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Holmes » 9. Dezember 2008 12:13

Deine Antwort nehme ich mal. Da der Umgang und die Wertigkeit der Zuschauer eine Aufwertung erfahren hat und nach Deinen Ausführungen Erklärungen für die Abfolge der Prüfungsrelevanzen erfolgen, ist das für mich eher ein Punkt der Logistik.

Da die Prüfungsordnung einen einsatzbezogenen Charakter aufweist und transparent für die öffentlichen Anforderer sein soll, fehlte mir der eigentliche Einsatzwert. Rufe ich gedanklich verschiedene Szenerien der Prüfung zurück ins Gedächtnis und gleiche diese mit den Beurteilungen des Prüfers ab, fehlt es mir an der Konsequenz und entsprechenden Beurteilung.

Für mich ist ein Start in die falsche Richtung jedenfalls ein Manko im Bereich der Ausbildung. Bekommt man jedoch mehrfach die Möglichkeit, seinen Hund am Place last seen zu starten, dann kann spätestens beim dritten Start die richtige Richtung eingehalten. Eher ein Frage- und Antwortspiel der beteiligten Akteure. Das Aufgrund von Prüfungsstress nicht alles funktioniert ist erstmal nebensächlich. Gleicht man jedoch die Arbeitsleistung und das dementsprechende -verhalten ab, kommt man zu dem Ergebnis, dass das Arbeitsverhalten des Hundes eher ein Zufallsprodukt war.

Das Hunde Spuren verfolgen brauchen wir an dieser Stelle nicht zu klären, für den Bereich Einsatz bedarf es einiger vieler Punkte mehr um erfolgreich zu sein.
Grüße

Holmes

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Oliver » 9. Dezember 2008 18:37

Holmes hat geschrieben:Da der Umgang und die Wertigkeit der Zuschauer eine Aufwertung erfahren hat und nach Deinen Ausführungen Erklärungen für die Abfolge der Prüfungsrelevanzen erfolgen, ist das für mich eher ein Punkt der Logistik.


Dies sollte ja auch nur verdeutlichen das die PGMD sich Kritik durchaus zu Herzen nimmt und genau dieser Punkt war ja einer der Kritikpunkte die von euch geäußert wurden, auch wenn es "nur" die Logistik und die Organisation betrifft. An der PO selber kann und soll ersteinmal nichts geändert werden, was nicht bedeutet das wir in diesem Punkt keine Kritik annehmen möchten.

Holmes hat geschrieben:Da die Prüfungsordnung einen einsatzbezogenen Charakter aufweist und transparent für die öffentlichen Anforderer sein soll, fehlte mir der eigentliche Einsatzwert. Rufe ich gedanklich verschiedene Szenerien der Prüfung zurück ins Gedächtnis und gleiche diese mit den Beurteilungen des Prüfers ab, fehlt es mir an der Konsequenz und entsprechenden Beurteilung.


Das verstehe ich nicht ganz? Bei dem Teil der Prüfung den ihr gesehen habt gab es für die Prüfer nichts zu beurteilen, keiner der vier Teilnehmer konnte die gestellte Aufgabe im Sinne der PO lösen.

Holmes hat geschrieben:Für mich ist ein Start in die falsche Richtung jedenfalls ein Manko im Bereich der Ausbildung.


Ja, das sehe auf jeden Fall ganz ähnlich.

Holmes hat geschrieben:Bekommt man jedoch mehrfach die Möglichkeit, seinen Hund am Place last seen zu starten, dann kann spätestens beim dritten Start die richtige Richtung eingehalten. Eher ein Frage- und Antwortspiel der beteiligten Akteure.


Auch hier verstehe ich nicht so ganz was du meinst. Der Hundeführer bekommt beim Start den Geruchsartikel überreicht und hat dann laut PO 60 Minuten Zeit die gestellte Aufgabe zu lösen. Wie und womit er diese Zeit nutzt ist ihm völlig frei gestellt. Gerade das mach die PO aber doch so interessant. Egal mit welcher Methodik ich den Hund aufbaue und welche Techniken ich zum Lösen der gestellte Aufgaben anwende, es ist nur das Ergebnis was am Ende zählt. Hier wird die PO einfach den vorhandenen Ausbildungs- und Arbeitsmethoden gerecht. Das wahrscheinlich nicht alle Methoden "zielführend" sein werden ist wieder ein anderes Thema.

Holmes hat geschrieben:Das Aufgrund von Prüfungsstress nicht alles funktioniert ist erstmal nebensächlich. Gleicht man jedoch die Arbeitsleistung und das dementsprechende -verhalten ab, kommt man zu dem Ergebnis, dass das Arbeitsverhalten des Hundes eher ein Zufallsprodukt war.


Den durchaus möglichen Zufallserfolgt erschlägt die PGMD-PO ganz einfach durch die Tatsache das der Hund nicht eine, sondern gleich 3 von 4 Aufgaben erfolgreich meistern muss. Damit ist auch gleichzeitig das Tatsache Rechnung getragen worden das manchmal ein Trail von den Hund einfach nicht zu lösen ist.

Holmes hat geschrieben:Das Hunde Spuren verfolgen brauchen wir an dieser Stelle nicht zu klären, für den Bereich Einsatz bedarf es einiger vieler Punkte mehr um erfolgreich zu sein.


In einer Prüfung geht es nicht unbedingt darum alle Aspekte eines Einsatzes abzufragen. Mit einer durchdachten Aufgabenstellung wird abgefragt ob der Hund die Möglichkeit hat auch im Einsatz erfolgreich zu sein.
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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Holmes » 9. Dezember 2008 19:37

Auszüge aus der PO

Die bestandene Prüfung bestätigt dem Mantrailerteam die Einsatzfähigkeit für die Suche
nach vermissten, potenziell hilfebedürftigen Personen für 2 Jahre ab Prüfungsdatum.


An diesem Punkt ist die Einsatzfähigkeit erwähnt. Aspekte eines Einsatzes kannst Du mit einer Prüfung zu keinem Zeitpunkt abfragen. Abfragen kannst Du die Handlungssicherheit des HF und das Arbeitsverhalten des Hundes. Kritisch betrachtet sollte jeder nach solchen vorgegebenen Aufgaben seine Ausbildung hinterfragen. Gerade durch versierte Prüfer erfolgt dann am Ende einer Aufgabe ein Abgleich des gezeigten Verhaltens von HF und Hund.

Mal von Witterungsbedingungen abgesehen, war in dem begleiteten Trail die Aussichtlosigkeit erkennbar. Dafür 60min. als Zeitvorgabe ausnutzen zu lassen, macht die Prüfung nicht gerade interessant. Vielmehr kann man sich durch eine geschickte Führweise und durch die aufgefallenen Anfragen des Prüfer einen möglichen Trailverlauf in dem Zeitfenster "erfragen".

Wenn das erste der Positiv-Trail ist, dann sind 3 weitere Aufgaben zu lösen. Diese Aufgabenstellungen sind vorgegeben. Frage die sich stellt, aus welchem Grunde stellt man dem Team nicht erneut einen Positiv-Trail. Werden die anderen Aufgaben gelöst, heißt es zu keinem Zeitpunkt, dass eine Einsatzfähigkeit gegeben ist.

Da es sich bei den Spurlagen um separierte Spuren handelt und nicht um stark konterminierte sowie mehrfach durch die Versteckperson begangene Örtlichkeiten, ist bei einer fachgerechten Ausbildung davon auszugehen, dass der Hund zumindestens sicher startet. Geht dieser Versuch definitiv in die falsche Richtung, gibt es einen zweiten Versuch. In diesem kann ein neuer Geruchsartikel gereicht werden, damit die Möglichkeit ausgeschlossen werden kann, einen schlechten Artikel zu haben.

Das gleiche gilt für den gesehenen Negativ. Hat der HF mit seinem Hund alle Richtung ausgetestet und ist zu einem Ergebnis gekommen, dann benötigt er bei einer vorgegebenen Örtlichkeit auch nicht den vorgegebenen Zeitansatz. Startet der Hund durch und verfolgt eine Spur liegt auch ein Problem in der Ausbildung zu grunde.

Somit kann der HF recht schnell eine Entscheidung fällen oder auch nicht. Nicht das die Meinung aufkommt bei uns funktioniert alles, wir denken etwas anders über die Grundlagen und die zu leistende Arbeit des Teams.
Grüße

Holmes

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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Oliver » 10. Dezember 2008 10:00

Holmes hat geschrieben:Mal von Witterungsbedingungen abgesehen, war in dem begleiteten Trail die Aussichtlosigkeit erkennbar. Dafür 60min. als Zeitvorgabe ausnutzen zu lassen, macht die Prüfung nicht gerade interessant. Vielmehr kann man sich durch eine geschickte Führweise und durch die aufgefallenen Anfragen des Prüfer einen möglichen Trailverlauf in dem Zeitfenster "erfragen".


Die PO lässt explizit einen Abbruch des Trails bei Ausweglosigkeit durch die Prüfer zu. In den letzten beiden Prüfungen ist davon auch durchaus Gebrauch gemacht worden. Das man den Trailverlauf durch eine geschickte Führweise irgendwie "erfragen" könnte halte ich für ausgeschlossen.


Holmes hat geschrieben:Wenn das erste der Positiv-Trail ist, dann sind 3 weitere Aufgaben zu lösen. Diese Aufgabenstellungen sind vorgegeben. Frage die sich stellt, aus welchem Grunde stellt man dem Team nicht erneut einen Positiv-Trail. Werden die anderen Aufgaben gelöst, heißt es zu keinem Zeitpunkt, dass eine Einsatzfähigkeit gegeben ist.


Schau dir bitte die PGMD-PO noch einmal ganz genau an. Natürlich haben die Teams mehrere Positiv-Trails zu bewältigen.



Holmes hat geschrieben:Das gleiche gilt für den gesehenen Negativ. Hat der HF mit seinem Hund alle Richtung ausgetestet und ist zu einem Ergebnis gekommen, dann benötigt er bei einer vorgegebenen Örtlichkeit auch nicht den vorgegebenen Zeitansatz. Startet der Hund durch und verfolgt eine Spur liegt auch ein Problem in der Ausbildung zu grunde.


Ja und ja. Natürlich sollte es bei einem Negativ keine 60 Minuten dauern bis man einen Negativ auch als solchen erkennt und sollte der Hund bei einem Negativ einer Spur folgen sind wohl tatsächlich in der Ausbildung Fehler passiert.

Holmes hat geschrieben:Nicht das die Meinung aufkommt bei uns funktioniert alles, wir denken etwas anders über die Grundlagen und die zu leistende Arbeit des Teams.


Und genau das ist doch der Punkt, jeder hat hier wohl eine etwas andere Auffassung. Wichtig ist aber nur was unterm Strich rauskommt und genau diesem Umstand wird die PGMD-PO sehr gerecht.
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Re: Dog- und Teamtraining

Beitragvon Holmes » 10. Dezember 2008 11:56

Das man vieles aus unterschiedlicher Sichtweise betrachten kann, ist die eine Sache. Das was präsentiert wird, die andere.

Da in Deutschland die Meinung vorherrscht, dass das Rad neu erfunden werden soll, fällt es mir recht schwer Deine Sichtweise sachlich zu betrachten.

Wenn Du es so siehst, dass nur wichtig ist was unterm Strich rauskommt, dann ist das Prüfen anhand einer PO nicht der erklärte Weg. Viel wichtiger und entscheidender ist es, einen fachgerechten Weg in der Ausbildung zu gehen um ein erklärtes Ziel erreichen zu können.
Grüße

Holmes

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